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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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in seinen Hals bohrte. Crowe stöhnte auf und versuchte sich noch kleiner zu machen, als er dies ohnehin schon tat. Dann hörte der Beschuss von oben plötzlich auf. Crowe blinzelte den Staub aus seinen Augen und nahm die Hände von seinem Gesicht. Momentan war es ruhig, doch das Hämmern der einschlagenden Kugeln setzte sich in seinem Kopf fort.
    Dem Delta Sergeant war schwindlig und er schwitzte trotz der Kälte, dass ihm der Schweiß in den Augen brannte. Er musste hier weg, verdammt, und das auf schnellstem Wege, sonst konnte er sich gleich aufrecht hinstellen und von den Ch inesen durchsieben lassen. Mühsam rollte er sich herum und stützte sich auf seine Ellenbogen. Die Luft war gesättigt von aufgewirbeltem Staub und pulverisiertem Schnee, man konnte kaum zehn Meter weit sehen. Bäume und Sträucher waren zerfetzt, der Boden schien wie umgegraben und aufgerissen. Crowe fand sein M4 direkt neben der Stelle, wo er nieder gekauert war, und überprüfte es. Die Waffe war offenbar verschont geblieben und schien zu funktionieren. Sein Kopf hämmerte und schien jeden Moment zerplatzen zu wollen. Vor seinen Augen tanzten schwarze Punkte und seine Knie fühlten sich an wie Pudding. Warmes Blut sickerte seinen Hals entlang und färbte den Kragen seines Kampfanzuges schwarz.
    Dann sah er Malone.
    Oder das, was von ihm übrig geblieben war.
    Rasende Übelkeit stieg in Crowe empor und drohte ihn zu überwältigen. Crowe stöhnte und sank auf die Knie. Über ihm kam das Geräusch der hämmernden Rotoren wieder näher. Der Abwind des Hubschraubers verwirbelte noch mehr Schneekristalle und verwandelte das Stückchen Wald um den Sergeant herum in eine surreale Mondlandschaft. Crowe atmete heftig und versuchte , wieder Herr über seinen geschundenen Körper zu werden. Er wandte den Blick von Malones zerfetzter Leiche und sah nach oben. Grelle Suchscheinwerfer blendeten ihn und ließen ihn zusammenzucken. Ein heftiger Schmerz im Genick trieb ihm Tränen in die Augen und drohte ihn bewusstlos werden zu lassen. Dann sah er die Bewegung aus dem Augenwinkel und hob seinen Karabiner. Plopp, Plopp, zwei Schüsse und der kleine Soldat in der fremdartig anmutenden Tarnbekleidung klappte schreiend zusammen. Crowe hörte vereinzelt Rufe, weit entfernt und doch irgendwie nahe, dann feuerte er wieder, bis er das metallische Klicken des Abzuges mehr spürte als hörte. Fieberhaft tastete er in seiner zerfetzten Kampfweste nach einem weiteren Magazin. Dann stand da plötzlich noch ein Soldat und zielte direkt auf seinen Kopf. Crowe ließ sich zur Seite fallen und griff nach seiner Beretta. Das Sturmgewehr des Chinesen krachte und Crowe wurde heftig zur Seite geschleudert. Das Gefühl der 9mm-Faustfeuerwaffe in seiner Hand wunderte ihn, denn eigentlich hätte er tot sein müssen. Stattdessen schoss er aus der Hüfte und fällte den Mann, der vornüber kippte und mit dem Gesicht zuerst aufschlug. Crowe kniete halb, als er plötzlich ein volles Magazin für sein M4 in der Hand hielt. Die Rufe der Chinesen waren nun überall um ihn herum zu hören, die Suchscheinwerfer erhellten hektisch das dämmrige Unterholz. Crowe biss die Zähne zusammen und schob das Magazin in die Waffe. Noch bevor er sie durchladen konnte, feuerte die Beretta in seiner rechten Hand wie automatisch und schickte einen weiteren Angreifer zu Boden. Der Delta-Operator stemmte sich mühsam hoch und drehte sich zur Seite. Stolpernd umrundete er einen in Fetzen geschossen Baumstumpf und prallte mit einem Soldaten zusammen, der sich von hinten angeschlichen hatte. Crowe brüllte und erhob sein M4, als ihn der Kolben des Sturmgewehres seines Gegenübers knackend an der Schläfe traf. Die Welt drehte sich plötzlich rasend schnell, als Crowe gegen den Baumstumpf prallte und erneut auf die Knie sank. Der stechende Schmerz in seinem Kopf überraschte ihn und raubte ihm für einen Sekundenbruchteil die Sinne. Wie in Trance sah er die schwarzen Kampfstiefel des Chinesen nur wenige Zentimeter vor seinen Augen. Crowe hob den Kopf und sah in die Augen des Mannes, sah dessen triumphierendes Grinsen und kurz darauf die Überraschung über den heftigen Schmerz, als Crowes Ka-Bar-Messer in seine Rippen fuhr und sein Herz mit einem sauberen Schnitt durchtrennte. Crowe löste sich von der zusammensackenden Gestalt, drohte schon wieder umzukippen und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Irgendwie hatte er schon wieder sein M4 in der Hand und stolperte weiter. Eine kleine, nur von

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