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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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spürte sie die Wärme. Damit rechnete sie, und diese Wärme genoss sie auch. Aber was sie daran verblüffte, war die Wucht, mit der die Wärme sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete, als seine Lippen die ihren berührten.
    Jared zog sie an sich, selbstsicher und ohne Verlegenheit, behutsam, aber entschlossen. Er gab Savannah den Raum, sich gegen ihn zu wehren, aber als sie fühlte, wie seine Hand über ihren Rücken glitt, kam sie gar nicht auf die Idee, sich von ihm, von seinem Mund, von seiner Zärtlichkeit zu lösen. Also schmiegte sie sich an ihn und ließ die Hände über seinen Rücken wandern, bis sie seine Schultern umklammerten.
    Er war gespannt gewesen, was er in ihr spüren würde. Seit jenem ersten Mal, als sie sich umgedreht und ihn angesehen hatte, Blumen zu ihren Füßen, hatte er sich gefragt, was er finden würde. Jetzt wusste er, welches Feuer in dem perfekten weiblichen Körper loderte. Sie öffnete sich ihm, als hätte er sie schon tausendmal berührt, und was er schmeckte, erschien ihm auf eine erregende Weise vertraut. Der Druck ihrer weichen Brüste gegen seine muskulöse Brust, jede üppige Kurve war wie eine erotische Heimkehr.
    Er schob die Finger in ihr Haar und drückte vorsichtig ihren Kopf nach hinten, um sie noch leidenschaftlicher zu küssen. Und als ihre Wärme mit seiner verschmolz, wusste er, wie es war, nicht nur zu nehmen, sondern auch zu geben.
    Ohne störende Hast beendete er den Kuss, um Savannah dann ins Gesicht zu sehen. Ihr Blick war klar und ruhig, aber die Augen hatten sich ein wenig verdunkelt. An ihrem schnellen Herzschlag hatte er gemerkt, dass das, was ihn durchströmte, auch sie durchströmte. Aber erbebt war sie nicht.
    Was bedurfte es, um eine Frau wie sie erbeben zu lassen?
    Ihm war klar, dass er dieses Geheimnis lüften musste. Dieses Geheimnis und all die anderen, die sich hinter ihren dunklen, nicht zu entschlüsselnden Augen noch verbergen mochten.
    „Aber falls du mal einen Anwalt brauchen solltest, kann ich dir natürlich einen guten Kollegen empfehlen”, murmelte er.
    Savannah zog eine Braue hoch. Dass er das unterbrochene Gespräch einfach fortführte, als wäre in ihnen nichts aufgelodert, beeindruckte sie. Sie lächelte anerkennend. „Danke.”
    „Entschuldige mich eine Minute”, bat er sie, als das Telefon läutete. „Ja, Sissy.” Er nahm den Blick nicht länger von Savannah, als nötig war, um auf die Uhr zu sehen. „Stimmt”, murmelte er. Es war kurz nach fünf. „Gehen Sie ruhig, ich schließe hinter mir ab. Der erste Brief. Ja. Schicken Sie ihn nicht ab. Ich muss ein paar Änderungen vornehmen.”
    Nachdenklich betrachtete Savannah ihn. Er hatte gerade seine Sekretärin nach Hause geschickt, und gleich würden sie beide allein sein. Sie wusste nur zu gut, was es bedeutete, wenn ein Mann eine Frau so ansah, wie Jared sie ansah. Sie wusste, was zwischen einem Mann und einer Frau geschah, wenn sie sich so leidenschaftlich wie eben geküsst hatten.
    In all den Jahren hatte sie gelernt, sehr vorsichtig, sehr … wählerisch zu sein. Die Verantwortung für ein Kind, noch dazu, wenn man es allein aufzog, war nicht gering. Männer konnten kommen und gehen, aber ihr Sohn gehörte für immer zu ihr. Sie war keine Frau, die sich blind auf eine Affäre einließ, die jedes Verlangen befriedigte und sich jedem hingab, der sie begehrte. Aber sie war auch realistisch. Der Mann, der seine Sekretärin fortschickte, der in seinem Terminplan blätterte, würde ihr Liebhaber werden.
    „Meine Sekretärin hat eine Verabredung”, verkündete Jared, als er den Hörer auflegte. „Wie es aussieht, werde ich die Kanzlei endlich einmal pünktlich schließen können.” Er musterte Savannah. „Ich soll dich fragen, woher du deine Jacke hast.”
    „Meine Jacke?” Belustigt sah Savannah nun an sich hinab. „Die habe ich selbst genäht.”
    „Das soll wohl ein Scherz sein.”
    Sie schob die Unterlippe vor und hob das Kinn, was, wie er inzwischen wusste, Verärgerung signalisierte. „Wie bitte? Ich sehe nicht aus wie eine Frau, die nähen kann? Ich passe wohl nicht in dein Bild der treu sorgenden Ehefrau?”
    Er lehnte sich mit der Hüfte an den Schreibtisch und streckte den Arm aus, um den in prächtigem Farbenspiel schimmernden Kragen ihrer Jacke zwischen den Fingern zu reiben. Sein unergründlicher Blick sorgte dafür, dass ihr Herz schneller schlug. „Schöne Arbeit. Was kannst du sonst noch?”
    „Was immer erforderlich ist.” Sie protestierte nicht, als

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