Dem Feuer zu nah
nur recht sein”, erwiderte Devin leise.
„Gut.” Sie nickte ihm zu, kehrte ins Haus zurück und eilte nach oben, um Bryans Rucksack zu holen.
Devin trat von der Veranda. Er schaffte es, Cassie nicht nur ein paar Worte, sondern auch ein schüchternes Lächeln zu entlocken, bevor er ihr Emma übergab. Dann sah er ihr nach, als sie mit ihren Kindern zum Wagen ging.
Sie war nicht mehr so dünn wie früher. Bis er Joe Dolin endlich auf frischer Tat ertappen konnte, hatte der Mann seiner Frau das Leben zur Hölle gemacht. Selbst jetzt wirkte die arme Cassie noch immer so, als könnte ein Windstoß sie umwehen. Sie brauchte einen behutsamen Mann. Die Schatten unter den Augen waren verblasst, aber der Blick war auch jetzt noch verängstigt.
Devin machte sich Sorgen um sie und wunderte sich etwas darüber. Als der Wagen auf die Straße einbog, schlenderte er zu Jared hinüber, der mit Bryan Werfen geübt hatte. „Deine Lady mag mich nicht.”
Jared stützte sich auf die Baseball-Keule. „Sie mag deinen Sheriffstern nicht.”
„Wie ich sagte, sie mag mich nicht.”
Jared sah zur Veranda hinüber, von wo aus Savannah sie beobachtete, und spürte, wie sein Herz zu klopfen begann. „Sie hat einen verdammt harten Weg hinter sich gebracht.”
„Daran zweifle ich nicht.” Einige der Meilen waren ihr noch anzusehen. „Ist sie die Frau, die du willst, Jared?”
„Sieht fast so aus.”
„Na gut.” Nachdenklich rieb Devin sich das Kinn. „Ich muss sagen, seit deiner Scheidung hat sich dein Frauengeschmack erheblich verbessert.”
Überrascht sah Jared seinen Bruder an. „Ich dachte, du mochtest Barbara.”
Devin lachte. „So?”
„Du hast nie gesagt, dass du sie nicht mochtest.”
„Du hast mich nie gefragt.” Devin hob den Ball vom Rasen auf, warf ihn hoch in die Luft und fing ihn mit einer Hand wieder auf. Bryan hätte ihn dafür bejubelt. „Aber die hier gefällt mir.”
Verwirrt schüttelte Jared den Kopf. „Du hast gerade zugegeben, dass du sie nicht magst.”
„Ich sagte nur, dass sie mich nicht mag.” Devin lächelte. „Das finde ich an einer Frau sehr attraktiv.”
Jared nahm Devin in den Schwitzkasten. Devin ließ sich einfach fallen und riss seinen Bruder mit zu Boden.
Savannah sah ihnen zu, wie sie über den Rasen rollten, genauso wie Bryan und Connor es auch immer taten. Hinter ihr betraten nun auch Rafe und Regan die Veranda.
„Verdammt, sie haben ohne mich angefangen”, knurrte der dritte der MacKade-Brüder.
„Wir müssen aufbrechen.” Regan packte Rafe am Arm. „Du hast versprochen, mit mir essen zu gehen.”
„Liebling …”
„Du kannst morgen mit ihnen kämpfen. Bis dann, Savannah.”
„Bis dann, ihr zwei.”
Als Rafe den Brüdern etwas zurief, rollte Devin sich von Jared herunter und stand auf. Er klopfte sich den Staub von der Jeans und rannte hinter Rafe und Regan her. Er winkte Savannah noch einmal zu, bevor er zwischen den Bäumen verschwand.
„Was sollte das denn?”
Keuchend stieg Jared die Stufen zur Veranda hoch. Er verzog das Gesicht und rieb sich die Rippen. „Er hat ein paar ganz gute Treffer gelandet.”
„Habt ihr nur Spaß gemacht oder wirklich richtig gekämpft?”
„Wo ist da der Unterschied?”
Savannah musste lachen. „Was war der Grund?”
„Du. Hast du etwas Kaltes für mich?”
„Ich war der Grund?” Sie folgte ihm ins Haus. „Was soll das heißen?”
„Er sagte …” Jared schwieg und seufzte genießerisch, bevor er das Bier an den Mund hob, das er aus dem Kühlschrank geholt hatte. „Er sagte, er findet dich attraktiv, also musste ich ihm natürlich eine Lektion erteilen.”
„Dein Bruder, Sheriff MacKade, findet mich attraktiv?”, fragte sie verblüfft.
„Ja.” Jared beugte sich über das Spülbecken und kühlte sich das Gesicht mit Wasser. „Er mag dich.”
„Er mag mich”, wiederholte Savannah verblüfft. „Aber warum?”
„Zum Teil deshalb, weil du ihn nicht magst. Dev hat manchmal eine eigenartige Logik, was Frauen angeht. Zum Teil aber auch, weil ich dich mag und weil er mein Bruder ist.” Er trocknete sich das Gesicht mit einem Geschirrtuch ab. „Und zum Teil, weil er ein hervorragender Menschenkenner ist.”
„Willst du mich verlegen machen?”
„Nein, ich erzähle dir nur von meinem Bruder. Rafe ist frech und lustig, Shane gutherzig und zurückhaltend, Devin fair.” Nachdenklich legte er das Tuch auf die Arbeitsplatte. „Ich schätze, es bedrückt mich ein wenig, dass du ihn falsch
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