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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Beinen stand, und wenn sie es ganz langsam, Schritt für Schritt, anging, würde sie es schaffen, das gemietete Häuschen in ein richtiges Zuhause zu verwandeln. In ein Zuhause, in dem ihre Kinder das Geschrei und die Prügel und den Gestank des schalen Biers vergessen würden.
    Sehnsüchtig schaute Cassie sich in Savannahs Blockhaus um. Es war nicht größer als das, in dem Cassie mit den Kindern wohnte, aber es war viel schöner. Leuchtende Farben, achtlos hingeworfene Kissen. Und Staub.
    Noch immer wischte Cassie wie besessen Staub, aus Angst, dass Joe jeden Moment hereinkommen und sie als Schlampe beschimpfen könnte. Egal, wie oft sie daran dachte, dass er jetzt hinter Schloss und Riegel saß, nachts lag sie häufig wach und zuckte bei jedem Geräusch zusammen. Und am Morgen erwachte sie dann erleichtert. Und schämte sich.
    „Die Kinder kommen”, sagte Cassie und schob die alten Ängste beiseite. „Soll ich noch mehr Limonade machen?”
    Savannah nickte, ohne den Blick von den Farben zu nehmen, die Regan für Jareds Bibliothek in der Kanzlei ausgesucht hatte.
    Die Kinder stürmten herein.
    „Nur noch drei Wochen”, rief Bryan und ballte triumphierend beide Hände zu Fäusten. „In drei Wochen bekommen wir die Kätzchen.”
    „Das freut mich”, murmelte Savannah und lächelte, als Emma einen Arm um Cassies Bein legte. „Hi, Engelsgesicht.”
    „Hallo. Ich durfte Bryans Kätzchen streicheln. Sie sind so süß.”
    „Sie möchte auch eins”, verkündete Bryan. Er nahm eine Handvoll Kekse aus dem Glas. „Darf sie eins, Mrs. Dolin?”
    „Ein was?”
    Er schob einen Keks in den Mund und sah auf die Limonade, die Cassie gerade anrührte. „Kann Emma eins der Kätzchen haben? Shane hat eins über.”
    „Ein Kätzchen.” Automatisch legte Cassie eine schützende Hand auf Emmas Kopf. „Wir können keine Haustiere halten, weil …” Sie verstummte, und ihr Sohn senkte den Kopf und starrte auf seine Füße.
    Weil Joe es nicht will. Fast hätte sie es ausgesprochen, aus lauter Gewohnheit. Deshalb hatte sie auch nicht wahrgenommen, wie sehnsüchtig Connor von Bryans Kätzchen sprach. Und wie gern Emma mit dem kleinen braunen Hund der Nachbarn spielte.
    „Natürlich kann Emma ein Kätzchen haben”, sagte Cassie entschlossen.
    Dankbar sah ihr Sohn sie an. „Wirklich?” Die ungläubige Hoffnung in seiner Stimme rührte sie fast zu Tränen. „Können wir wirklich eins nehmen?”
    „Ja, das können wir.” Sie nahm Emma auf den Arm und rieb mit der Nase über ihre Wange. „Möchtest du eins von Shanes Kätzchen, Emma?”
    „Sie sind so weich”, flüsterte Emma.
    „Wie du.” Es war höchste Zeit, dachte Cassie. Ich muss Entscheidungen treffen, ohne Angst vor Joe zu haben. „Sag Shane, dass du eins möchtest, Connor.”
    „Cool.” Bryan war nicht bewusst, was für ein kleines Drama sich gerade abgespielt hatte. Er stopfte sich noch einen Keks in den Mund. „Dann könnt ihr es manchmal zu uns bringen, damit es mit seinen Brüdern spielt”, schlug er kauend vor. „Komm, lass uns an deiner Wurftechnik arbeiten, Con.”
    „Okay.” Con wollte seinem Freund nachrennen, drehte sich jedoch noch einmal um. „Danke, Mama.”
    „Wow.” An der Tür wäre Rafe fast mit Connor zusammengestoßen. Er tat, als hätte er nicht bemerkt, wie blass der Junge geworden war und wie ängstlich er zu ihm aufsah, und klopfte den beiden auf die Schultern. „Ihr seid schnell, Leute. Ihr habt Jared und mich im Wald glatt abgehängt.”
    „Entschuldigung.”
    „Im nächsten Jahr solltet ihr diese Geschwindigkeit beim Baseball einsetzen.” Er trat ein und lächelte den Frauen zu. „Wie ich sehe, hat sich der Marsch durch den Wald gelohnt.”
    „Wir sind fast fertig”, sagte Regan und legte erwartungsvoll den Kopf in den Nacken.
    „Keine Eile.” Er küsste sie. „Hallo, ihr zwei”, begrüßte er danach die beiden anderen Frauen.
    „Hallo, Rafe.” Savannah reichte ihm einen der Kekse, die ihr Sohn in der Aufregung liegen gelassen hatte.
    „Danke. Cassie, ich muss dich sprechen.”
    „Oh? Ist etwas nicht in Ordnung?”, fragte Cassie besorgt.
    „Ich habe ein Problem.” Um Emma ein Lächeln zu entlocken, hielt er ihr den Keks hin. „Tauschst du einen Kuss gegen den Keks?”, fragte er.
    Ohne den Keks aus den Augen zu lassen, berührte Emma seine Nase mit gespitzten Lippen.
    „Ein Problem?”, wiederholte ihre Mutter. Nervös stellte sie Emma hin. „Was für eins?”
    „Das sage ich dir.” Er lehnte sich

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