Dem Leben Richtung geben

ist gleichsam ein Fundament, auf dem wir weiterbauen können. Je aufmerksamer wir an der Untersuchung unseres Fundaments arbeiten, desto solider ist unsere Ausgangsbasis für die Zukunft. Was Sie dann aus diesem Fundament machen, bleibt Ihnen überlassen. Sie werden sehen: Nachdem Sie das Fundament kennen gelernt haben, entdecken Sie mehr Aufbaumöglichkeiten, als Sie erwartet hätten.
    Zugegeben: Es liegt einiges an Arbeit vor Ihnen. Wir haben zahlreiche Workshops für Sie vorbereitet, um Ihrem Potenzial auf die Spur zu kommen. Alles ist so einfach wie möglich, aber so differenziert wie nötig gehalten. Sie sind eine komplexe Persönlichkeit, haben eine reiche Biografie und eine Fülle von Gaben! Das lässt sich nicht mit ein paar banalen Checklisten ergründen. Am liebsten würden wir Ihnen jetzt freundschaftlich auf die Schulter klopfen und sagen: Nur Mut! Lassen Sie sich ein auf diesen Prozess, weil er einen Schlüssel zur selbstbestimmten Zukunft darstellt. Wir kennen viele Menschen, die diese Schritte gegangen sind und eine Lebenstiefe und Lebensdichte erlangt haben, von der sie früher nur träumen konnten.
    Sie haben Bedenken gegen diesen Prozess, weil Ihr Potenzial doch dynamisch ist und sich zudem noch weiterentwickelt? Genau deshalb ist es wichtig, sich
regelmäßig
(zum Beispiel jährlich) Zeit zu nehmen, um über das eigene Leben nachzudenken. Sie lernen dabei vor allem, auf eine bestimmte Art zu denken. Dieses Denken |61| hilft Ihnen, immer weniger Spielball der äußeren Umstände zu sein, sondern Ihr Leben verantwortungsvoll zu reflektieren und zu gestalten, aufbauend auf Ihr Potenzial, Ihre Begabungen und Neigungen!

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|62| Regelmäßig aussteigen: der Dreamday
    »Darüber muss ich erst mal in Ruhe nachdenken« – ein oft benutzter Satz und eine gute Idee, vor allem wenn es um so wichtige Dinge wie Ihr Leben geht. Reflektieren, Antworten finden und gute Entscheidungen treffen kann nicht auf Dauer zu tragfähigen Ergebnissen führen, wenn man das nur aus der Hektik des Alltags heraus tut. Wer sein Leben gestalten will, braucht immer wieder zumindest kleine Auszeiten.
    Gerade deshalb hat sich ein neuer, sehr sinnvoller Trend entwickelt: So genannte Dreamdays in allen Variationen. Klassisch nennen manche dies ihre Klausur oder Klostertage. Das Wort Kloster kommt ja aus dem Lateinischen und bedeutet »abgeschieden vom Treiben der Welt«.
    Etliche Führungskräfte nehmen sich regelmäßig die Zeit, um sich zurückzuziehen und aus dem Hamsterrad des Alltags auszusteigen. Es geht darum nachzudenken: Will ich das überhaupt tun, was ich gerade tue? Lebe ich in Balance mit mir, mit den Schlüsselbereichen meines Lebens (Partnerschaft, Familie, Finanzen, Gesundheit ...)? Ist mein Engagement überhaupt sinnvoll, oder ist es nur Getriebensein, reine Geschäftigkeit, fremdgesteuert von Wünschen, Erwartungen und Bedürfnissen anderer?
    Sie haben folgende Möglichkeiten, dem Hamsterrad zu entkommen:
|63| Entweder Sie warten, bis das Hamsterrad durch Verschleiß oder Unfall zerbricht (zum Beispiel Herzinfarkt).
Oder: Sie steigen aus!
    Natürlich gibt es auch verantwortungslose Formen des Aussteigens, und eine gewisse Verletzungsgefahr ist ebenfalls gegeben. Aber denken Sie doch an die Verantwortungslosigkeit und die Folgen, wenn Sie das Hamsterrad immer weiter mit den eigenen Schritten antreiben.
    Bei einer Umfrage bestätigten Führungskräfte, dass ihnen die meisten kreativen Ideen nicht während der dafür vorgesehenen Arbeitszeit (im Büro) kommen, sondern bei längeren Autofahrten, in der Badewanne, auf der Toilette, bei einem Konzertbesuch, in der Sauna ... Anscheinend ist die Zeit im Betrieb so voller Dinge, die vermitteln, jetzt sofort und selbst getan werden zu müssen, dass kaum Zeit für kreatives Arbeiten bleibt.
    Prof. Dr. Birbaumer, Hirnforscher an der Universität Tübingen, bestätigt dies: »In unseren Untersuchungen zur Dynamik des menschlichen Gehirns bei produktiven geistigen Tätigkeiten konnten wir sozusagen empirisch bestätigen, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten neuer, überraschender Erkenntnisse und Einsichten dann am größten ist, wenn wir das menschliche Gehirn in Ruhe lassen; möglichst abgeschirmt von dem endlosen, die Aufmerksamkeit bindenden äußeren Reizstrom. Unser gegenwärtiger Weltzustand bietet das gegenteilige Bild, sein wesentliches Charakteristikum scheint im Aufdrängen überflüssiger Information zu bestehen.«
    Genau diese