Dem Leben Richtung geben
Aufdringlichkeit überflüssiger Informationen ist es, der Sie sich widersetzen müssen. Unendlich vieles strömt auf Sie ein, flüstert oder brüllt, von besonderer Wichtigkeit zu sein! Das klingelnde Telefon, die Ankündigung einer TV-Sondersendung, endlose Meetings mit lauter »wichtigen« Leuten. Bedenken Sie: Vieles ist dringlich, aber deswegen noch lange nicht wirklich wichtig |64| . Im Kapitel »Offensiv umsetzen« werden wir Ihnen einige Hilfestellungen zu diesem Thema geben. Hier sei schon festgehalten: Der Dringlichkeitsfalle entkommen Sie in der Regel nur, wenn Sie sich ein sinnvolles Maß an Auszeiten und Planungszeiten reservieren. Das spart übrigens unterm Strich sogar Zeit und sichert Qualität im Arbeits- und Privatleben. Ein Dreamday ist nicht Urlaub (obwohl es sich manchmal ähnlich anfühlt), sondern eine Zeit, die Sie sich regelmäßig nehmen, um Leben, Arbeit und Karriere zu überdenken.
Vieles spricht für solche regelmäßigen Auszeiten, sei es die »stille Stunde« im Büro, seien es Klostertage in der Nähe, ein paar Tage auf einer einsamen Berghütte oder in einem schönen Hotel. Einer unserer Seminarteilnehmer, ein Geschäftsmann, besucht regelmäßig ein schönes Café mit Blick über die Altstadt seines Heimatortes und hat dort einen Termin mit sich selbst. Diesen monatlichen Vormittag an seinem Stammplatz beschreibt er als seine wichtigste Arbeitszeit.
Überlegen Sie allerdings gut, wo Sie diese Zeit verbringen wollen. Geeignet sind Orte, die Sie nicht zu sehr ablenken, die Ruhe |65| zum Nachdenken bieten und die Sie inspirieren. Schließlich geht es in diesen Stunden um die grundlegende Orientierung Ihres Lebens. Bleiben Sie auf keinen Fall zu Hause! Ihr Telefon, Ihre Post, Ihre Wäsche, Ihre Familie – vielleicht sogar Ihr Bett – werden Sie kraftvoll von der nötigen Konzentration abhalten. Gehen Sie auch nicht in den Keller. Inspirierende Orte liegen für die meisten Menschen oben: eine Berghütte, das Restaurant eines Fernsehturms, ein Aussichtspunkt. Das Gefühl, den Überblick zu haben, überträgt sich auf die Sicht des eigenen Lebens. Sie sehen über den nächsten Tag, die nächsten Wochen hinaus. Der Dreamday ist ein Tag, an dem Sie die Adlerperspektive einnehmen, Ihr Leben von oben betrachten.
Wie Sie solch einen Tag gestalten, wird sehr von Ihrem Stil abhängen. Es gibt keine Regeln, denn nur das Ergebnis zählt: dass Sie am Ende des Tages wissen, wo Ihre Lebensziele liegen und wie Sie Ihr Leben wieder auf den Kurs bringen, den Sie sich wünschen. Wir geben Ihnen im Folgenden ein
Beispiel,
wie einer unserer Dreamdays aussehen könnte. Die einzelnen Elemente, die darin erwähnt sind, werden in den nächsten Abschnitten erklärt.
7.30 Fußmarsch zur Schutzhütte auf den Hochberg
8.00 Distanz gewinnen, Unerledigtes notieren
8.30 Eigenes Potenzial betrachten
9.30 Betrachtung/Visualisierung meiner Lebensziele und meines Mission Statements
Beschreiben/Überarbeiten zentraler Visionen
10.30 Überarbeiten von Workshops aus dem Buch
Dem Leben Richtung geben
11.30 Für jede Lebensrolle (Abteilungsleiter, Ehemann, Vereinsvorsitzender etc.):
Fernziele und gegenwärtiges Engagement vergleichen;
Etappenziele für die nächsten Monate festlegen
14.00 Mittagessen im benachbarten Bergrestaurant, danach Rückmarsch
Es hat sich als hilfreich erwiesen, den Dreamday in ein wiederkehrendes Ritual zu packen. Wenn Sie einen inspirierenden Ort gefunden haben, lassen Sie den Dreamday immer nach demselben Schema |66| ablaufen. Der eine erlebt diesen Tag in einem Café, trinkt zur Eröffnung einen Cappuccino und genehmigt sich zum Abschluss eine Schwarzwälder Kirschtorte. Eine andere fühlt sich am wohlsten in der Umgebung vieler Menschen und verbringt die Zeit von 10 bis 15 Uhr in einer Schnellimbisskette. Andere eröffnen die Zeit des Nachdenkens an einem ruhigen Ort mit dem Lesen eines inspirierenden Abschnitts aus der Bibel und beschließen ihren Dreamday mit einem Gebet. Alles dient nur dem einen Ziel, Ihr Leben wieder nach Ihrem Kompass auszurichten und nicht an den Dingen vorbeizuleben, die Ihnen wirklich wichtig sind.
Stephen Covey beschreibt in einem Buch Waldarbeiter, die fleißig ohne Unterbrechung sägen, um die Arbeit möglichst schnell zu Ende zu bringen. Sie werden jedoch überflügelt von denen, die sich regelmäßig Zeit nehmen, die Säge zu schärfen. Wir empfehlen Ihnen, jedes Jahr mindestens zwei Tage für solch eine Auszeit zu verwenden, um »die Säge zu
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