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Dem Leben Richtung geben

Titel: Dem Leben Richtung geben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joerg Knoblauch , Johannes Hueger , Marcus Mockler
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schärfen«. Das Raster dieses Buches eignet sich hervorragend als roter Faden für solche Orientierungstage.
    Die nächsten Schritte
    Machen Sie sich bewusst: Sie sind ein Original! Ein frecher Zeitgenosse meinte einmal: Alle Menschen werden als Originale geboren, die meisten sterben jedoch als Kopie. Ihnen soll es nicht so gehen!
    Wir haben die Schatzsuche nach unserem Potenzial in folgende Schritte aufgeteilt:
    Was liegt hinter mir?
meine Geschichte verstehen
prägende Impulse entdecken
Lebensblockaden überwinden
    |67| Was steckt in mir?
Fähigkeiten erkennen, die Spaß machen
meine Persönlichkeitsstruktur verstehen
»Wert-voll« leben
    Im nächsten Kapitel geht dann der Blick mit Ihrem Potenzial in Richtung Zukunft.
    »Damit es gerecht zugeht, erhalten Sie alle die gleiche Prüfungsaufgabe:
Klettern Sie auf diesen Baum!«

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|68| Die Geschichte vor Ihrer Geschichte
    Typisch für Krisensituationen ist die Fragestellung: Was habe ich die vergangenen Jahre alles gemacht? Habe ich meine Zeit gut eingesetzt? Wenn Sie sich mit der Frage Ihres Potenzials auseinander setzen, spielt Ihre Geschichte immer wieder eine entscheidende Rolle. Doch wo beginnt diese Geschichte? In Zentraleuropa fängt die Antwort auf diese Frage meistens an mit einer Formulierung folgender Art: Ich wurde am 17. Mai 1963 in Stuttgart geboren ... Es gibt einige Kulturen, in denen erhält man auf diese Frage eine ganz andere Antwort: Ich bin der Sohn von Charles und Diana Hinterhuber. Mein Vater ist Ingenieur, meine Mutter Familienfrau, die bis zu meiner Geburt als Architektin gearbeitet hat. Merken Sie den Unterschied?
    Was vorher kam
    Es gibt eine jüdische Familie, welche die Geschichte ihrer Vorfahren 2 000 Jahre zurückverfolgen kann. Die Urahnen dieser Familie waren jüdische Schreiber, sie schrieben die Geschichte ihres Volkes auf Papyrusrollen. Diese Kulturtechnik wurde von Generation zu Generation weitergegeben, bis ins Mittelalter. In dieser Zeit lebte |69| ein Nachfahre, der mit dem Begründer der Buchdruckkunst, Johannes Gutenberg, zusammenarbeitete. Er verwandte sein gesamtes Leben darauf, die Zusammenhänge der Buchdruckkunst zu verstehen. Wiederum ein Nachkömmling, der das gesamte Wissen von seinen Eltern ererbt hatte, druckte dann in Norditalien die erste Ausgabe des Buches Jesaja. Bis heute ist diese Familie eine Sippe von Schreibern und Schriftstellern.
    Es ist faszinierend zu sehen, wie ein Talent über Jahrhunderte weitergegeben wird und sich weiterentwickelt. Umso erschreckender ist es, dass wir in Zentraleuropa unser Bewusstsein für familiäre und geschichtliche Wurzeln verloren zu haben scheinen. Über neueste Erkenntnisse im Bereich Genforschung wird uns wieder bewusst, wie viel an Erbmaterial wir von unseren Eltern mitbekommen haben. Zum Glück ist nicht alles bis ins Detail festgelegt, aber unsere Herkunft ist schon eine wesentliche Prägung und zugleich ein Pfund, mit dem wir wuchern können.
    Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Schreinermeister mit einer eigenen Schreinerei. Sie müssen einen neuen Auszubildenden einstellen. Es gibt zwei Bewerber. Sie sind in allen Bereichen gleich gut |70| geeignet, unterscheiden sich jedoch in einem Punkt: Der eine ist Sohn eines Schreinermeisters, der andere Sohn eines Metzgermeisters. Welchen von den beiden würden Sie nun einstellen, wenn Sie schnellstmöglich einen qualifizierten Mitarbeiter brauchen? Natürlich den Sohn des Schreinermeisters. Dieser hat von klein auf mitbekommen, wie das Schreinergeschäft funktioniert. Er weiß, worauf es ankommt, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit schon als Kind mit Werkstoffen experimentiert, hat Leim gerochen, über gehobeltes Holz gestrichen und bei verschiedenen Gelegenheiten dem Vater über die Schulter geschaut. Er hat gelernt, wie ein Schreiner zu denken und kennt diese Welt dementsprechend besser.

    |70| Allzu oft vergessen wir das positive Erbe, das uns über unsere Eltern mitgegeben ist. War Ihr Vater ein solider Heimwerker, der sehr gut mit allerlei Maschinen umgehen konnte, so haben Sie etliche seiner Fähigkeiten wahrscheinlich unbewusst in Ihr Repertoire aufgenommen. Meine Mutter liebte es, vor irgendwelchen Festen die ganze Wohnung zu dekorieren. Der Raum war geschmückt. Der Tisch war festlich gedeckt. Blumen und Kerzen spielten eine entscheidende Rolle. Ich merke: Wenn wir heute in der Firma oder in der Familie ein Fest feiern, mache ich mich unwillkürlich ans Dekorieren. Und raten Sie mal, was meine Kinder

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