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Dem Vaterland zuliebe

Dem Vaterland zuliebe

Titel: Dem Vaterland zuliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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entscheidende Befehl. Tyacke drehte sich auf dem Absatz um. Sein zerstörtes Gesicht glänzte in der aufgehenden Sonne.
    »Schiff klar zum Gefecht, alle Mann auf Station, Mr.
    Scarlett, bitte!«
    Jetzt war auch Avery hier oben neben dem dienstältesten Midshipman Carleton, der Blythes Platz einnahm, nachdem der seinen ersten Schritt auf der Leiter der Beförderungen gemacht hatte.
    Avery befahl: »Signal an Reaper und weiter an Woodpecker. Zum Flaggschiff aufschließen.«
    Er sah, wie Bolitho den Kapitän kurz anlächelte. Es war wie ein letzter Händedruck. Er mußte an seine Schwester in ihrem verschlissenen Kleid denken und an ihre Umarmung bei ihrem letzten Treffen.
    Die Trommler und Pfeifer traten in Linie an und zerrten ihre kalkweißen Brustriemen zurecht. Sie hielten ihre Stöcke unter der Nase gekreuzt mit Blick auf ihren Unteroffizier.
    »Jetzt!«
    Die Trommeln rollten und rasselten und übertönten alle Geräusche der hastenden Männer, die, wie sie es tausendmal geübt hatten, das Schiff vom Bug bis zum Heck kampfbereit machten, es in zwei große Batterien verwandelten.
    Bolitho beobachtete das alles sehr gleichgültig. Selbst hier unter diesem Deck konnte nichts die Matrosen und Seesoldaten aufhalten, wenn der Kampf begann. Alles war weggestaut: Catherines Geschenke, die grün eingebundenen Shakespeare-Sonette und der Weinkühler, in den sie das Familienwappen mit dem Familienleitspruch hatte einarbeiten lassen:
Für die Freiheit meines Landes.
    Er erinnerte sich, wie sein Vater mit dem Finger diesem Spruch über dem Kaminsims gefolgt war. In Cornwall war es jetzt schon kalt, der Wind kam von See, und am Fuß der Klippen brachen sich ärgerlich die herbstlichen Seen. Auch dort, wo Zenoria sich hatte vom Felsen fallen lassen. Alles war nach unten gestaut worden, auch ein paar Porträts, Stühle aus der Messe, eine eiserne Kiste mit den Geldbeuteln der Offiziere, eine Familienuhr, eine Haarlocke – eben alles.
    »Klar zum Gefecht, Sir!« Scarlett schien außer Atem, obwohl er sich nicht von seinem Platz entfernt hatte.
    Tyackes Bemerkung war knapp. »Neun Minuten, Mr. Scarlett. Das haben Ihre Männer gut gemacht, Sir!«
    Bolitho faßte sich ans Auge. Das war in der Tat ein Lob von Tyacke. Oder machte er sich immer noch Gedanken über Scarletts Probleme?
    »An Deck! Segel in Sicht in Nordwest.« Und dann wieder die hohe Stimme des Midshipman: »Die
Zest
, Sir!« Tyacke lächelte. »Die Krabbe hätte ich fast vergessen.
    Bestätigen Sie, aber
Zest
soll auf ihrer Position bleiben!«
    Bolitho nickte jetzt Avery zu. Der legte dem verantwortlichen Midshipman der Signale die Hand auf den Arm, und der Junge sprang zur Seite, als habe ihn eine Musketenkugel getroffen.
    »Kriegsflagge setzen, Mr. Carleton.«
Wie fühle ich mich jetzt?
Avery hob seinen Degen und ließ ihn wieder fallen. Von der Mannschaft an den Kanonen auf dem Achterdeck schauten ihm einige zu.
Ich fühle gar nichts.
Er gehörte dazu, nur das zählte. Er sah Bolitho, der ruhig die Kimm nach dem Gegner absuchte.
Diesem Mann dienen wie sonst keinem.
    »An Deck. Zweites Segel in Südwest. Zweites Kriegsschiff, Sir!«
    Eigentlich hatte Avery Überraschung in Bolithos Gesicht erwartet, vielleicht sogar etwas wie ein Zurückzucken. Doch wenn es etwas Erkennbares gab, dann war es Erleichterung. Das würde er nie vergessen können.
Ein Mann wie sonst keiner.
    Bolitho beobachtete die See und die Männer, die auf die nächsten Befehle warteten.
    Die kleine
Woodpecker
würde ihnen als erste den nahenden Feind melden und dann mit allen Segeln aus dem Bereich seiner mächtigen Kanonen fliehen. Also zwei Schiffe – wie erwartet. Das zweite mußte die
Baltimore
sein.
    »Seesoldaten, auf Station!«
    Sie kletterten auf den Webleinen zu beiden Seiten auf ihre Plattformen. Es waren vor allem Soldaten, die besser als die anderen schossen. Wenigstens drei von ihnen, hatte Tyacke einmal herausgefunden, waren einst Wilddiebe gewesen. Der Rest marschierte über das Achterdeck und bezog Stellung hinter den festgepackten Finknetzen, grimmig dreinblickend, Bajonette aufgepflanzt. Der freundliche Hauptmann Cedric du Cann musterte sie mit kühlem, professionellem Interesse. Sein Gesicht hatte inzwischen fast die Farbe seines Uniformrocks.
    Einzelne Gestalten in Rot standen an den Niedergängen. Sie hatten dafür zu sorgen, daß niemand unter Deck flüchten konnte, wenn die Nerven versagten oder jemand das alles nicht mehr aushielt.
    Tyacke befahl dem Bootsmann: »Lassen Sie

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