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Dem Winde versprochen

Dem Winde versprochen

Titel: Dem Winde versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florencia Bonelli
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zielsicher, ob mit dem Gewehrkolben oder dem Rapier. Er hatte sein Ziel bereits im Visier und griff jeden an, der sich ihm in den Weg stellte. Servando hingegen konnte Papá Justicia in dem Gemenge aus Körpern, Schreien und Schüssen nicht entdecken, und der rechte Arm tat ihm weh, er hatte eine Schnittverletzung in der Nähe der Schulter.
    Blackraven setzte alle außer Gefecht, ob Wachen oder Aufständische. Er wusste, obwohl die Sklaven großen Mut bewiesen,
würden Álzagas Männer sie gnadenlos niedermetzeln. Er rannte das letzte Stück und blieb hinter Tommy stehen, der in einen Messerkampf verwickelt war. Er zielte über seinen Schwager hinweg, und die Wache fiel mit einem Brustschuss zu Boden. Tommy drehte sich überrascht um und bekam einen Schlag ins Gesicht, der ihn bewusstlos machte.
    »Babá!«, rief Blackraven, der sich Tommy über die Schulter geworfen hatte. »Rückzug!«
    »Ich habe Papá Justicia nicht gefunden!«
    »Lass ihn! Wir haben keine Zeit mehr!«
    An dem Abend bekam Servando eine Vorstellung von Blackravens Kraft, als er mit der schweren Last auf dem Rücken zum hinteren Teil des Hauses eilte. Eine Wache folgte ihnen und befahl ihnen anzuhalten. Blackraven streckte ihn mit einem Beinschuss nieder. Dann rückten sie ein Fass an die Mauer, um leichter hinüberklettern zu können.
    »Spring du zuerst, und dann nimmst du Maguire in Empfang.«
    »Aber Herr, wie soll ich da rüberkommen?«
    »Frag nicht, sondern tu, was ich dir sage!«
    Er sprang und stellte sich dicht an die Wand. Blackraven setzte Tommy auf die Mauer.
    »Halt du seine Beine fest, ich packe ihn am Revers.«
    Dann sprang auch Blackraven und nahm Tommy wieder auf die Schulter.
    »Hol die Pferde, aber sei vorsichtig. Im vorderen Teil sind auch Wachen.«
    In der Tat waren die Wachen, angelockt von den Schüssen und dem Geschrei, auf die Straße gestürzt. Die Nachbarn und Gäste der Kneipe drängten sich in der Ladentür, und Servando nutzte den Moment, um die Pferde loszubinden. Blackraven legte Tommy auf Servandos Pferd und band ihn mit einem Halfter am Sattelbaum fest.
    »Bring ihn in die Höhle. Schnell!« Und er scheuchte das Pferd Richtung Bajo.
    Er stieg auf Black Jack und ritt zu der Straße, wo sich der Eingang von Álzagas Geschäft befand. Von der Ecke aus sah er Polizisten, die ihre Waffen auf vier Neger in Handschellen gerichtet hatten, die in einer Reihe marschierten. Der Kommissar und die anderen schleppten derweil die Toten und Verletzten heraus. Álzaga war nirgends zu sehen. Er ging davon aus, dass der Baske sich dem Angriff wohlweislich ferngehalten hatte.
    Müde dirigierte er Black Jack in Richtung Plaza Mayor. Als er bei seinem Haus ankam, stellte er fest, dass Somar noch nicht da war. Er zog seine Sachen aus und genehmigte sich einen Brandy. In seinem Sessel sitzend, dachte er an Melody und an den Skandal, der über sie hereinbrechen würde, wenn die überlebenden Sklaven unter der Folter den Namen ihres Bruders und den von Papá Justicia preisgaben. Könnte ich sie doch nur vor dem bewahren, was da kommt, dachte er.
    Melody hatte sich nach Belas unheilvoller Beichte in ihrem Zimmer eingeschlossen und nicht einmal Siloé Zutritt gewährt, die ihr das Essen bringen wollte. Blackraven respektierte ihre Entscheidung und ließ sie in Ruhe.
    Er hörte Somars Schritte auf dem Flur und schaute hinaus.
    »Endlich, mein Freund! Ich habe mir schon Sorgen gemacht.« Somar sah ihn erstaunt an, und Blackraven erklärte schnell: »Ich wollte wissen, wie es dir ergangen ist.«
    »Ich bin heil, obwohl es das reinste Massaker war. Da hat ein kleines Bataillon auf sie gewartet.«
    »Was ist mit Pablo?«
    »Ich habe ihn in die Höhle gebracht. Dort habe ich Servando und Tommy getroffen. Pablo ist schwer verletzt.«
    »Ich werde Redhead holen und ihn in die Höhle bringen. Ihm können wir vertrauen.«
    »Redhead kann nichts mehr für ihn tun, Roger. Die Eingeweide
hängen halb heraus. Er ist in diesem Augenblick wahrscheinlich schon tot.«
    »Hast du Papá Justicia gesehen?« Somar schüttelte den Kopf. »Merkwürdig, wir auch nicht. Und ich glaube nicht, dass er bei dem Angriff auf die Compañía de Filipinas dabei war. Er hat dir doch selbst gesagt, er gehe mit Maguire.«
    »Denkst du dasselbe wie ich?«
    »Nein«, sagte Blackraven bestimmt, »Papá Justicia ist nicht der Verräter.«
    Bevor er sich in einem der Gästezimmer einrichtete, schaute er noch einmal im Schlafzimmer vorbei. Die Tür stand offen. Er trat auf das Bett

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