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Dem Winde versprochen

Dem Winde versprochen

Titel: Dem Winde versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florencia Bonelli
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Melody und klammerte sich an ihren Bruder, um zu verhindern, dass die Seemänner ihn hinausführten.
    »Lass mich los! Du bist auch eine Verräterin. Verflucht seist du!«
    Melody zitterte am ganzen Körper, als sie ihren Bruder hinter der Tür verschwinden sah. Blackraven wollte sie in den Arm nehmen, doch sie stieß seine Hände weg.
    »Du hättest ihn bitten können, bei uns zu bleiben. Nur hier ist er sicher. Unter deinem Schutz.«
    »Isaura, dein Bruder hätte meine Gastfreundschaft nie angenommen. Außerdem weiß er, wo er sich verstecken kann. Wenn wir ihn hier behielten, würden sie ihn mit Sicherheit schnappen. Wir wissen nicht, wer der Verräter ist. Vielleicht ist es jemand aus diesem Haus, und der würde die Information sofort weitergeben.«
    Melody baute sich vor ihm auf. Ihre Augen funkelten ihn böse an.
    »Du bist der Verräter! Du hast sie bei Álzaga verpfiffen! Und diese alberne Farce heute Morgen! Wie dumm bin ich gewesen!«
    »Isaura«, sagte Blackraven zornig. »Was redest du da?«
    »Du bist ein Lügner! Du hast dein Imperium auf dem Blut der Sklaven gegründet. Du schreckst vor nichts zurück, ehrgeizig und herzlos wie du bist.«
    »Hör auf damit! Du wirst noch bereuen, was du sagst.«
    »Du hast mich von Anfang an belogen. Ich kann dir nicht mehr glauben. Mein Vertrauen in dich ist dahin.«
    »Ich verstehe dich ja. Bitte verzeih mir, dass ich nicht aufrichtig gewesen bin, aber das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Ich habe ihn nicht verraten. Tommy lebt nur, weil ich selbst ihn aus Álzagas Geschäft getragen habe, wo man ihn töten wollte.«
    »Du warst also dort!«
    »Ja, ich war dort, ich habe es für dich getan. Ich hätte es nicht ertragen, dich um deinen toten Bruder weinen zu sehen.«
    »Wie hast du von der Revolte erfahren? Wer hat es dir gesteckt?«
    »Das werde ich dir nicht sagen, Isaura. Ich werde nicht jemanden verraten, vor dem ich großen Respekt habe, um dein Vertrauen zu gewinnen.«
    »Wenn du von der Revolte wusstest, warum hast du dann nicht versucht, sie aufzuhalten? Mächtig genug bist du.«
    »Du überschätzt mich. Außerdem, wer bin ich, um einen Mann daran zu hindern, das zu tun, was er glaubt, tun zu müssen? Dein Bruder ist kein Kind mehr.«
    »Aber natürlich ist er ein Kind! Und das wusstest du. Trotzdem hast du ihn ins offene Messer laufen lassen. Du hast sie verraten«, sagte sie, und ihre Stimme wurde immer leiser.
    »Ich habe es nicht getan! Das musst du mir glauben.«
    »Nein, ich kann dir nicht mehr vertrauen. Nie mehr. Ich sehe dich an und weiß, du lügst. Vielleicht hast du sie nicht selbst verraten, aber du wusstest von dem Hinterhalt und hast sie trotzdem nicht aufgehalten.«
    »Ich hatte nur einen Verdacht, ich wusste es nicht mit Sicherheit.
Denk doch mal nach, Isaura: Warum um alles in der Welt hätte ich sie in eine Falle laufen lassen sollen?«
    Melody schaute auf. Ihr Blick war hart. Keine Spur war mehr von der sanften Isaura übrig geblieben. Aus ihren Augen sprühte ihm der blanke Hass entgegen.
    »Ganz einfach: Wenn Tommy aus dem Weg wäre, könntest du dir Bella Esmeralda unter den Nagel reißen.«
    Blackraven wich einen Schritt zurück. Mit bedrohlich leiser Stimme sagte er: »Geh mir aus den Augen, sonst vergesse ich mich.«
    Melody rannte aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
     
    Servando versteckte sich. Er beobachtete, wie Señorita Leo, Marcelina und María Virtudes zur Mittagsmesse in die Iglesia de San Ignacio gingen. Zum Glück war Elisea zu Hause geblieben. Er ging durch die Hintertür hinein, wo die Sklavinnen ihn freudig begrüßten.
    »Herr Roger schickt mich«, erklärte Servando. »Ich soll im Schreibtisch von Don Alcides nach Papieren suchen.«
    »Immer hereinspaziert«, forderte ihn Gabina auf, und die anderen kehrten zu ihrer Arbeit zurück.
    Vorsichtig öffnete er die Tür zu Eliseas Zimmer. Sie saß in ihrem Schaukelstuhl am Fenster zum Patio.
    »Ich habe keinen Hunger, Gabina. Ich werde später essen.«
    »Ich bin nicht Gabina.«
    »Servando!« Sie sprang auf. »Was tust du hier? Onkel Diogo kommt gleich. Wenn er dich hier findet … «
    »Ich bin gleich wieder weg. Ich bin nur gekommen, um dir etwas zu sagen.«
    »Tritt ein und schließ die Tür!«
    Elisea zog die Vorhänge zu, und Servando kniete sich neben sie. Er nahm die dünne, blasse Hand und küsste sie.
    »Du hast nichts mehr zu befürchten, Elisea. Jetzt kannst du in Frieden leben.«
    »Wovon redest du, Servando?«
    »Ich rede von dem

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