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Dem Winde versprochen

Dem Winde versprochen

Titel: Dem Winde versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florencia Bonelli
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überlebt hat und gefangengenommen wurde, hat gestanden, einer der Anführer des Aufstands sei ein gewisser Thomas Maguire. Soviel wir wissen, ist das der Bruder der Frau Gräfin.«
    Melody sprang auf und legte entsetzt die Hand auf den Mund. Blackraven eilte zu ihr und legte den Arm um sie. Auch die anderen erhoben sich.
    »Es tut mir leid, Frau Gräfin«, sagte Don Benito, »wir hätten Ihnen diesen Schreck am frühen Morgen gern erspart, aber … «
    »Wir müssen wissen, wo Ihr Bruder sich versteckt hält«, fiel Álzaga ihm ins Wort.
    »Álzaga«, donnerte Blackravens Stimme durch den Raum. »Ich muss doch sehr bitten. Man sieht doch, wie sehr das meine Frau mitnimmt. Sie weiß selbstverständlich nichts von der Angelegenheit. Außerdem haben sie und ihr Bruder sich wegen familiärer Differenzen entzweit.«
    »Tommy«, stammelte Melody. »Roger … Was geht hier vor?«
    »Liebes, beruhige dich. Komm, setz dich wieder auf deinen Stuhl. Ich bin sicher, dass Tommy nichts geschehen ist.«
    »Ich weise Sie darauf hin, Exzellenz«, mischte sich der Bürgermeister ein, »dass Ihr Schwager ein Justizflüchtling ist.«
    »Da bin ich anderer Ansicht, Euer Gnaden. Die Beteiligung meines Schwagers an der Revolte ist nicht bewiesen, und ich halte es für unzulässig, dass man ein unter Folter erpresstes Geständnis eines Sklaven nimmt, um über die Schuld eines rechtschaffenen Mannes zu befinden. Jeder Rechtsgelehrte würde Ihnen das bestätigen. Merkwürdig, dass Sie als Experte in der Materie darüber hinwegsehen.«
    »Wie dem auch sei«, Álzaga machte weiter Druck, »wir müssen dringend wissen, wo er sich aufhält. Er muss aussagen und glaubwürdig nachweisen, was er gestern Abend gemacht hat. Wenn er unschuldig ist, sollte das nicht schwer sein.«
    »Es mag ja sein, dass mein Schwager dringend aussagen muss, aber meine Frau und ich haben nichts damit zu tun. Wie ich Ihnen schon sagte, wir haben schon länger nichts mehr von ihm gehört. Und wenn Sie erlauben, werde ich Sie jetzt zur Tür begleiten. Meine Herren!« Er streckte die Hand aus und deutete Richtung Empfangshalle.
    »Zumindest könnte die Frau Gräfin uns doch sagen, welcher Beschäftigung ihr Bruder nachgeht und wo er gewöhnlich residiert oder wo er vor dem Zerwürfnis, von dem Sie sprechen, residierte.«
    »Mein Schwager hat von seinem Vater ein Landgut in Capilla del Señor geerbt. Dort können Sie mit der Suche beginnen, meine Herren. Mehr wissen wir auch nicht. Und jetzt bitte ich Sie noch einmal, mein Haus zu verlassen.«
    Als Blackraven zurückkehrte, saß Melody am Tisch und weinte.
    »Isaura, mein Liebling!« Er half ihr aufzustehen und brachte sie zum Sessel. »Komm, beruhige dich.« Dann reichte er ihr sein Taschentuch. »Bitte weine nicht, ich kann nicht mitansehen, wie du leidest.«
    »Oh, Roger! Ich kann diese Ungewissheit nicht ertragen. Ich muss wissen, was mit Tommy ist! Ich muss wissen, dass es ihm gut geht und dass er nichts mit dieser Revolte zu schaffen hat.«
    »Du brauchst dich nicht zu sorgen. Zumindest weißt du, dass er nicht verhaftet wurde.«
    »Aber wenn stimmt, was Melcíades behauptet, dass er an der Revolte beteiligt war, dann könnte er irgendwo verletzt liegen, allein, ohne dass ihm jemand hilft. Nicht auszudenken! Was für eine Qual!«
    »Wir werden ihn finden, ich kümmere mich darum. Und jetzt möchte ich, dass du dich beruhigst und aufhörst zu weinen.«
    »Tommy hatte in der Vergangenheit schon Probleme mit der Justiz. Paddy und der Kommissar aus Capilla del Señor haben ihn und Pablo zu Unrecht des Viehdiebstahls bezichtigt. Sie mussten fliehen, um nicht im Gefängnis zu landen. Jetzt geht das alles wieder von vorne los. Sie werden sie nie in Ruhe lassen!«
    »Lass uns ins Schlafzimmer gehen! Ich möchte, dass du dich hinlegst. Du bist ganz blass und dir zittern die Hände. Sie sind ja eiskalt! Ich werde Trinaghanta bitten, dir einen Tee zu machen. Du brauchst dich nicht zu sorgen. Ich werde schon eine Lösung finden.«
    Blackraven half ihr, sich hinzulegen, und richtete die Kissen. Er reichte ihr ein Glas Wasser und machte sich dann auf die Suche nach Trinaghanta.
    »Fühlst du dich besser?«, fragte er, als er zurückkam.
    »Ich habe solche Angst, Roger. Ich ertrage es nicht, hier zu sitzen und nichts zu tun, wenn er mich womöglich braucht. Komm, lass uns ihn suchen!«
    »Isaura, sei vernünftig«, er drückte sie sanft zurück in die Kissen. »Wo sollten wir denn suchen?«
    »Als erstes im Lager der fahrenden

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