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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Das war Augustus Tate, der sich hartnäckig @kins widmete.
    »Ach, tatsächlich? Das ist allerdings hochinteressant. Vielleicht sollten wir unter diesen Umständen einmal die beiden Fallgeschichten einem Vergleich unterziehen. Ich bin übrigens sowieso bloß hier, weil D'Courtney auch nach Terra kommt. Schade, daß D'Courtney... na, uns nicht zur Verfügung stehen wird.« @kins bemühte sich offenbar, Diskretion zu bewahren, wogegen Tate anscheinend irgendetwas herauszufinden versuchte. Vielleicht auch nicht, doch jedenfalls geschah drinnen ein äußerst feinmaschiges geistiges Abschotten und Konter-Abschotten, das einem Duell mit elektrischen Strömen innerhalb eines Systems komplizierter Schaltkreise ähnelte.
    »lch finde, daß Sie reichlich gemein zu dem armen Mädchen waren, werter Kollege.«
    »Du liebe Scheiße«, zischelte Church gehässig vor sich hin, »was der Kerl für ein blödes Zeug daherdenkt! Ausgerechnet Powell, der dafür gesorgt hat, daß ich rausfliege, der muß nun einem Anwalt Moral predigen!«
    »Armes Mädchen? Eine wahrhaftig stockdumme Pute, Powell, das ist sie! Meine Güte, wie schlichtmütig können Sie eigentlich sein?«
    »Sie ist doch nur eine Dreier. Seien Sie gerecht. «
    »Sie geht mir schwer auf die Nerven.«
    »Meinen Sie, daß es richtig ist... sie zu heiraten, wenn Sie so für sie empfinden?«
    »Seien Sie doch kein romantischer Trottel, Powell. Wir müssen nun einmal ESPer heiraten. Aber ich kann doch wenigstens auf einem hübschen Mäulchen bestehen.«
    Im Wohnzimmer beschäftigte man sich unterdessen mit dem Rebus. Mary Noyes war dabei, einen Begriff zu erfragen der in einem Bild versteckt war, das von dem Text eines uralten Gedichts gebildet wurde.
     

     
    Nanu, was war denn das bloß?! Ein Auge in einem Glas? Hm? Oh! Kein Glas! Ein Bierkrug. Ein Steinkrug. Auge in einem Stein. Einstein! Na, das war ja leicht.
    »Was hältst du von Powell für diesen Posten, Ellery?« Der Gedanke stammte von Chervil mit dem falschen Lächeln und dem würdevoll rundlichen Bauch.
    »Als Vorsitzenden des Verbandes?«
    »]a.«
    »Ein verdammt tüchtiger Mann. Ein Romantiker, aber sehr tüchtig. Der ideale Kandidat, würde er bloß endlich heiraten.«
    »Daran ist ja eben seine romantische Ader schuld. Es fällt ihm schwer, ein Mädchen zu finden.«
    »Ist das nicht mit allen euch Ober-ESPern so? Gott sei Dank, daß ich kein Einser bin.«
    Dann zerklirrte in der Küche Glas, und Church empfing wieder die Gedanken von Pater Powell, wie er ihn bei sich nannte, der diesmal den kleinen Rotzkerl Augustus Tate zu maßregeln anfing. »Es ist nicht schlimm um das Glas, Gustus. Ich mußte es als Ablenkung fallen lassen, um dich zu decken. Du verstrahlst ja Ruhelosigkeit wie eine Nova.«
    »Ach, Quatsch, Powell.«
    »Kein Quatsch. Was ist das für ein Wirbel um Ben Reich?«
    Der kleine Scheißer war wirklich schwer auf der Hut. Seine geistige Panzerung erhärtete sich spürbar. »Ben Reich? Wie kommst du auf Ben Reich?«
    »Durch dich, Gustus. Den ganzen Abend lang befaßt du dich schon mit ihm. Ich mußte es einfach merken.«
    »Ich nicht, Powell. Das muß eine andere TW gewesen sein.« Das geistige Äquivalent eines schallenden Gelächters. »Powell, ich schwöre dir, ich habe nicht...«
    »Hast du dich mit Reich eingelassen, Gustus?«
    »Nein.« Aber man spürte, wie Tates geistige Schotten schlagartig hundertprozentig dichtmachten.
    »Beherzige den Rat eines alten Verbandshasen, Gustus. Reich kann dich in große Schwierigkeiten bringen. Sei schön vorsichtig. Erinnerst du dich noch an Jerry Church? Ihn hat Reich ins Unglück gestürzt. Gib acht, daß es dir nicht ebenso ergeht.« Tate entfernte sich ins Wohnzimmer; Powell blieb in der Küche, fegte langsam, mit seinen bedächtigen Bewegungen, die Scherben zusammen. Church kauerte reglos an der Hintertür, bezähmte den glutheißen Haß in seinem Herzen. Der junge Chervil unterhielt die Verlobte des Anwalts, indem er ihr auf geistiger Ebene ein Liebeslied vortrug und es zugleich mit einer visuellen Parodie begleitete. Pubertärer Kram. Die Ehefrauen befleißigten sich einer lebhaften mentalen Konversation in Sinuskurven. @kins und West waren in eine Kreuz-und Querdiskussion aus verzwickten Geweben sensorischer Gedankenbilder verwickelt, deren Faszination, die sie auf Church ausübten, seine Sehnsucht schmerzlich vertieften. »Möchtest du einen Schluck mittrinken, Jerry?« Die Hintertür hatte sich geöffnet, und auf der Schwelle zeichnete sich

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