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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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geschrieben. Keine Sprache, die sie wiedererkannte. Merkwürdige, uralt aussehende Gegenstände schmückten Regale in verschlossenen Glasvitrinen. Und war dieses Ding, das dort drüben an der Wand hing, etwa ein … Schädel ?
    Wo war sie?
    Ihr Geschlecht verkrampfte sich um den Penis, der immer noch in ihr steckte. Und wer war dieser Mann, der sie so gründlich durchgefickt hatte?
    Kurze, abgehackte Atemzüge versengten ihre Kehle, als sie versuchte, genug Sauerstoff aufzunehmen, um einen klaren Kopf zu behalten. Er musste gemerkt haben, wie kurz sie vor einer Panikattacke stand, denn jetzt zog er sich zurück und stellte sie behutsam auf die Beine. Ihre bloßen Füße trafen auf den kalten Steinfußboden – was für ein Krankenhaus hatte denn steinerne Fußböden? – und ihr Krankenhausnachthemd glitt an ihrem Körper herab und verhüllte sie.
    »Wo bin ich?«, krächzte sie.
    »Du bist in einem Krankenhaus.« Der Traumdoktor, der ihr gerade die angenehmste Injektion ihres Lebens verpasst hatte, packte sie am Ellbogen und führte sie mit festem Griff zum Bett. Im Gehen lief ihr der unbestreitbare Beweis ihrer Vereinigung die Oberschenkel hinab. Warum kribbelte das so? Es sensibilisierte ihre Haut, sodass sie sich am liebsten von oben bis unten damit eingerieben hätte. »Du wurdest während eines Kampfes gegen einen Cruentus-Dämon verletzt.«
    Sie riss sich von ihm los. »Wieso wissen Sie über Dämonen Bescheid? Was für ein Krankenhaus ist das überhaupt? Und wer sind Sie?«
    »Setz dich erst mal, dann erkläre ich dir alles.«
    »O nein, kommen Sie mir bloß nicht mit diesem abgefuckten Ärztescheiß von wegen ›Jetzt beruhigen Sie sich erst mal‹.« Als er auf sie zukam und versuchte, sie in Richtung Bett zu treiben, wich sie zurück. Er ragte hoch über ihr auf und verdunkelte die karmesinrot gefärbte Deckenbeleuchtung. »Bleiben Sie ja weg von mir.«
    »Tayla, du musst mir jetzt gut zuhören.« Seine Stimme veränderte sich, klang jetzt tief und verhängnisvoll und brachte sie um die letzten Nerven, die ihr geblieben waren.
    Da wurde die Tür geöffnet und jemand, nein, etwas in einem Arztkittel kam herein. »Doktor«, drang eine Stimme durch ein Maul voller Hauer. »Sie werden in der Notaufnahme benötigt.«
    Dämon . Ihr brach der kalte Schweiß aus. »Wo bin ich hier, in Gottes Namen?«
    Sie wirbelte zu Eidolon zurück und sah seine Augen, wie sie in ihrem Traum ausgesehen hatten. Nur dass es gar kein Traum gewesen war.
    Das Zimmer begann sich um sie zu drehen, als ihr die Erkenntnis eine schallende Ohrfeige versetzte. »Sie«, krächzte sie. »Sie sind auch ein Dämon.«
    Er bewegte sich so schnell, dass seine Umrisse verschwammen, und dann spürte sie den Stich einer Nadel in ihrem Arm. Plötzlich konnte sie sich nicht mehr bewegen, konnte nicht einmal schreien, als sie von Ungeheuern umzingelt und ans Bett gefesselt wurde.
    Doch in ihrem Kopf wollten die Schreie gar nicht enden.

3
    Dunkelheit senkte sich herab wie das Fallbeil einer Guillotine und schnitt Tayla und ihre Partnerin vom Tageslicht ab. Irgendwo in der Nähe bellte ein Hund und es waren Schüsse zu hören, vermutlich eine weitere Schießerei unter Gangmitgliedern, aber Tay und Janet waren keine Cops, und darum kümmerte sie das nicht. Zum Teufel, selbst den Cops wär’s am Arsch vorbeigegangen. Dieser Teil von New York City war ein Dritte-Welt-Land im Kriegszustand, und die Cops hatten es schon vor langer Zeit den Vereinten Nationen nachgemacht und sich aus der Schlacht zurückgezogen.
    Tay stand gleich neben dem Einstieg in das Abwassersystem und tastete über ihre Jackentasche, in der sie ihr S’teng aufbewahrte, eine s-förmige Klinge, deren zwei Enden jeweils mit einem anderen Metall beschichtet waren. Die Goldseite machte mit Dämonen kurzen Prozess, wie dem Cruentus, den sie jagten, und sie wollte sich davon überzeugen, dass die Waffe einsatzbereit war.
    »Die Luft ist rein«, sagte Tay, und Janet hob den schweren Gitterrost an.
    Noch ein letzter Blick in die Nacht hinaus, und sie kletterten eilig die Leiter hinab, in ein Tunnelsystem, in dem der beißende Gestank von Abfall und Fäulnis wartete, der die Atemluft längst verdrängt hatte. Es gab kein Licht, aber die Dunkelheit stellte kein Problem dar, nicht für eine Wächterin der Aegis.
    Janet spielte aus Gewohnheit – Gewohnheit angesichts einer Gefahr – mit dem Anhänger an ihrer Kette, einem Kruzifix, auf dessen Rückseite das Wappen der Aegis eingeätzt war. Tayla

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