Demonica - Ione, L: Demonica
überzeugt gewesen. Die Dreizehn war ihre Glückszahl, darum konnte sie auch nicht verstehen, wieso sie sich in letzter Zeit so unruhig fühlte.
Selbst Shade hatte sich in den letzten Tagen ziemlich merkwürdig verhalten, war extrem aufmerksam gewesen und hatte geradezu an ihr geklebt. Wenn er nicht wegen eines Notfalls ins Krankenhaus gerufen worden wäre, wäre er ihr auch jetzt nicht von der Seite gewichen. Er hatte sie mitnehmen wollen, aber sie hatte noch einige Vorbereitungen zu treffen, da in wenigen Stunden Vollmond war.
Lächelnd ging sie auf ihr Haus zu. Ihrer beider Heim. Shade hatte sein Apartment in der City verkauft, und jetzt verbrachten sie die meiste Zeit bei ihr zu Hause, auch wenn sie sich manchmal, wenn Runa Frühlingsgefühle verspürte, für einige Tage in seine Höhle verkrochen.
Shade hatte die Höhle aufgeben wollen, aber sie hatte ihn davon überzeugt, sie zu behalten. Nach ein paar Verschönerungsarbeiten, die das Verschwinden der meisten, aber nicht all seiner Spielzeuge beinhaltete, war es dort richtig gemütlich geworden. Sie hatte ihn sogar überrascht, indem sie sich über seinen Umbra-Hintergrund informiert und die Höhle mit Umbra-Kunst und Webteppichen geschmückt hatte. Als er gesehen hatte, was sie getan hatte, war er zu gerührt gewesen, um zu sprechen, aber er hatte sie in die Arme gezogen und festgehalten, als wollte er sie nie wieder loslassen.
Was ganz in ihrem Sinne war.
Als sie gerade die alten Holzstufen hinaufging, klingelte ihr Handy. Der Klingelton, der ihren Bruder ankündigte, schrillte ungeduldig, während sie ihre Einkäufe vor den Eingang stellte und die Taschen ihrer Windjacke durchsuchte.
»Hey, Arik, bist du zu Hause ?« Er hatte sie letzte Woche besucht und war diesen Morgen zurück zur Basis aufgebrochen.
»Jepp. Bin vor fünfzehn Minuten aus dem Flugzeug gestiegen .« Das Klappern und Surren des Gepäckförderbands zwang ihn, lauter zu sprechen. »Vielleicht könntest du mich ja mal beißen oder so, damit ich diese Höllentore benutzen kann. Wesentlich schneller als Flugzeuge .«
Sie lachte. Sie hatte gelernt, sie zu benutzen, auch wenn sie immer noch das gute alte Gefühl eines Lenkrads in ihren Händen bevorzugte. Genau genommen fuhr sie eigentlich immer mit dem Auto zur Arbeit … ins Underworld General.
Ein paar Tage nach dem Kampf im Kerker hatten sich Runa und Arik ganz in Ruhe über alles ausgesprochen. Nachdem er Shade kennengelernt hatte, war er bereit gewesen, ihr Geheimnis vor dem R-XR zu bewahren, wenn sie weiterhin dort arbeiten wollte, aber bei dieser Vorstellung hatte sie sich unbehaglich gefühlt. Sie wollte Ariks Karriere nicht gefährden, falls die Wahrheit einmal herauskäme, und außerdem hatte sie etwas Besseres gefunden, was sie mit ihrer Zeit anfangen konnte.
Sie hatte Eidolon vorgeschlagen, das Management der Krankenhauscafeteria zu übernehmen. Die Herausforderung, auf die Bedürfnisse Dutzender verschiedener Spezies einzugehen, erschien ihr aufregend, und während sie mit ihrem Coffeeshop einen eher konservativen Weg eingeschlagen hatte, fühlte sie sich inzwischen bereit, Risiken einzugehen. Sicher, sie würde sich in Zukunft nicht mehr überall auf der Welt herumtreiben, um Gestaltwandler und Wertiere aufzustöbern, aber Shade konnte sie überallhin bringen, wenn sie Reiselust verspürte.
»Arik, es würde dich umbringen, drei Nächte im Monat eingeschlossen verbringen zu müssen .«
»Kann schon sein .« Sie konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. »Es hat gutgetan, dich so glücklich zu sehen, Schwester .«
»Ich bin wirklich sehr glücklich « , sagte sie. »Ich weiß, du hattest so deine Zweifel wegen Shade, aber du musst dir keine Sorgen machen .«
»Tu ich auch nicht. Er betet dich ganz offensichtlich an. Was nichts an der Tatsache ändert, dass er ein Dämon ist, aber immerhin hat er mir das Leben gerettet .«
»Und mir auch « , sagte sie leise.
»Und deshalb bekommt er von mir auch einen Vertrauensbonus .«
»Was ist mit Kynan? Gibt die Armee ihm auch einen Vertrauensbonus ?« Sie wusste immer noch nicht, was eigentlich mit ihm los war. Kynan war ins Hauptquartier des R-XR gebracht worden, wo er sich einer ganzen Reihe von Tests unterziehen musste. Er redete nicht darüber, genauso wenig wie ihr Bruder, aber Ky hatte sie gebeten, Gem eine Nachricht zu überbringen.
»Sag ihr, sie soll nicht warten .«
»Ich kann nicht über Kynan reden, das weißt du doch .« Arik machte eine Pause. »Da ist mein
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