Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:

    Ein kühler Luftzug wehte durch die Höhle, sodass sich ihre nasse Kopfhaut fröstelnd zusammenzog. Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr wirres Haar. Sie musste ja wie ein begossener Pudel aussehen. »Hör mal, ich weiß ja auch, dass das alles nicht ideal ist, aber wenn du recht hast und diese Verbindung dauerhaft ist – «
    »Ist sie .«
    »Okay, dann müssen wir uns über ein paar Dinge einig werden, glaube ich .«
    Er nahm eine Dose Limo aus dem Sechserpack, den er auf den Tisch gestellt hatte, und schob sie ihr hinüber. »Über was denn zum Beispiel ?«
    »Zum Beispiel über die Tatsache, dass ich nicht vorhabe, den Rest meines Lebens hier in dieser Höhle zu verbringen. Der Vollmond ist vorbei, können wir jetzt nicht woandershin gehen ?«
    »Nein .«
    »Dann erwartest du also von mir, dass ich für den Rest meines Lebens deine Gefangene bleibe ?«
    Shade umklammerte sein Sandwich so fest, dass die Mayonnaise zwischen den Brotscheiben hervorquoll. »Hast du denn Roag schon wieder vergessen? Du hast seine zukünftige Gefährtin getötet, dafür wird er sich rächen wollen .«
    »Woher weißt du das? Du hast doch gesagt, er ist unberechenbar .«
    »Seine Unberechenbarkeit macht ihn umso gefährlicher. Und ich weiß es, weil ich genau dasselbe tun würde, wenn jemand dich t–« Er warf sein Sandwich auf den Teller, sodass die oberste Scheibe herabfiel. »Ich will darüber nicht reden .«
    Sie starrte ihn an. Ein Teil von ihr hätte ihn am liebsten für das, was er gesagt – oder beinahe gesagt – hatte, geküsst. Aber der andere Teil hatte nicht vor, sich von seinen altbekannten Ausweichmanövern ablenken zu lassen.
    »Na, wie schade .« Sie warf ihr eigenes Sandwich hin. »Ich kann und will so nicht leben. Ist dir eigentlich schon mal in den Sinn gekommen, dass ich ein eigenes Leben habe? Einen Job, in dem ich gut bin? Menschen, die mich vermissen werden ?«
    »Genau genommen nein, das ist mir noch nicht in den Sinn gekommen .« Er lachte bitter. »Darüber habe ich in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal nachgedacht. Bei den Göttern, ich bin ja so ein Arschloch .«
    »Da würde ich dir nicht widersprechen « , murmelte sie.
    Eine wütende Tirade ergoss sich über Shades Lippen, Worte in einer gutturalen Sprache, die sie nicht kannte, aber sie verstand, worum es ging – er fluchte wie ein Müllkutscher. Und dann hielt er auf einmal inne, nahm die heruntergefallene Brotscheibe und legte sie wieder so auf das Sandwich, dass sie genau mit der unteren Scheibe übereinstimmte.
    »Mit wem hast du telefoniert ?« , fragte er übergangslos.
    Puh. Ihr Herz setzte kurz aus. »Das weißt du noch ?«
    »Die S’genesis hat mich zwar beinahe in den Wahnsinn getrieben, aber nach und nach fällt mir alles wieder ein .«
    Sie schluckte trocken und griff nach der Limo-Dose. »Und was … was hast du mitgekriegt ?«
    »Genug, um zu wissen, dass derjenige, mit dem du gesprochen hast, über das Krankenhaus Bescheid weiß, und dass Kynan irgendwas damit zu tun hat .«
    Ihr brach der kalte Schweiß aus. Sie war noch nie eine gute Lügnerin gewesen, und nachdem sie miteinander verbunden waren, würde Shade sowieso fühlen, was sie fühlte, und es vermutlich mitbekommen, wenn sie log. Vielleicht konnte sie sich noch mal aus der Affäre retten, wenn sie nur einige Bruchstücke der Wahrheit zugab …
    »Ich habe mit Arik geredet. Ich hatte dir doch erzählt, dass er und Kynan sich kennen .«
    »Woher ?«
    »Was soll das? Ist das vielleicht ein Verhör ?«
    »Beantworte die Frage .« Als sie schwieg, lehnte er sich über den Tisch. »Je länger du schweigst, umso größer wird mein Misstrauen, und wenn ich dich auch nicht foltern kann – es sei denn, du möchtest gefoltert werden – , habe ich kein Problem damit, mir Kynan vorzuknöpfen. Also mach schon, spuck’s aus .«
    »Hör auf, mich herumzukommandieren .«
    Er fluchte, und diesmal verstand sie nur zu gut, was er sagte.
    »Das haben wir doch gerade erst getan, mein Freund. Vielleicht könntest du endlich mal deine miese Laune vergessen und dich daran erinnern, dass nichts von all dem mein Fehler ist. Und wenn du schon mal dabei bist – vielleicht könntest du dir den Mund mit Seife auswaschen .«
    Beide Fäuste sausten mit einem Knall auf den Tisch, laut genug, um sie zusammenfahren zu lassen, aber nach einem Moment sagte er ruhig: »Du hast recht .«
    Was Entschuldigungen anging, war das wohl das Maximum, das sie zu erwarten hatte. »Aus der Armee .«
    Seine dunklen

Weitere Kostenlose Bücher