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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sollen. Dann wüsste Eidolon besser, wonach er suchen soll .«
    »Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest. Oder deine Brüder. Ich bin vielleicht ein Werwolf, aber ich bin auch immer noch ein Mensch, und ich kann nicht meine eigenen Leute verraten, indem ich Geheimnisse des amerikanischen Militärs ausplaudere. Denk mal drüber nach. Wenn du in meiner Lage wärst, was würdest du tun ?«
    Sie wusste nur zu gut, dass er nicht zugeben wollte, dass sie recht hatte, und tatsächlich ging er einer Antwort aus dem Weg, indem er eine weitere Frage stellte.
    »Was hast du deinem Bruder über das Krankenhaus erzählt, als du ihn gestern angerufen hast ?«
    »Nichts, ich schwöre es .«
    Shade verschränkte die Arme über der breiten Brust. »Weißt du, was Kynan der Armee erzählt hat ?«
    »Nein .«
    »Was kannst du mir sonst noch über diese Einheit erzählen, für die du arbeitest ?«
    »Shade, bitte, ich kann darüber nicht reden .«
    Der Blick, den er ihr zuwarf, sandte die Kälte, die sie vorhin gespürt hatte, direkt in sie hinein. »Dann wird Kynan es tun .«
    Shade stand auf, marschierte davon und ließ Runa mit offen stehendem Mund zurück, offensichtlich äußerst erbost über seine Drohung.
    Die eigentlich keine Drohung war. Verdammt! Wenn Ky irgendwelche schändlichen Absichten dem Krankenhaus gegenüber verfolgte, wenn er insgeheim gegen sie arbeitete …
    Scheiße!
    Runa konnte ihn ja wohl kaum dafür anschreien, das Wort zu denken.
    »O nein! Du lässt mich hier nicht einfach so sitzen und haust ab !«
    Runa holte ihn im Wohnzimmer ein, während er schon auf dem Weg zum Ausgang war. Er musste unbedingt hier raus, brauchte ein paar Minuten, um sich wieder zu sammeln, ehe er noch etwas Dummes tat – zum Beispiel, sie fest in die Arme zu nehmen und ihr zu versprechen, alles wiedergutzumachen, was Roag ihr angetan hatte. Sein Magen knurrte und erinnerte ihn noch einmal an den Grund, wieso er das nicht tun durfte: Der Fluch begann bereits, ihn zu beeinträchtigen. Er hatte zwei Sandwiches gegessen, ehe sie ihm in die Küche gefolgt war, und trotzdem fühlte er sich, als ob er nicht einen Bissen zu sich genommen hätte.
    Niemals nachlassender Hunger.
    Der erste Teil des Fluchs hatte sich erfüllt. Blieben noch drei.
    »Zieh dich an, Runa « , sagte er, ohne sich umzudrehen. »Wir müssen zurück ins Krankenhaus .«
    Das Krankenhaus, das sie ausspionieren sollte. Aus irgendeinem Grund schmerzte ihn die Tatsache, dass sie dem zugestimmt hatte, mehr als es sollte.
    »Für weitere Tests oder um Kynan zu foltern ?«
    »In erster Linie Tests .« Shade hätte E anrufen können, um ihm von Kynan zu berichten und ihn über die Experimente der Armee an Runa aufzuklären, aber er zog es vor, dies persönlich zu tun. Das UG war ein Zufluchtsort, jetzt mehr denn je. Er war ein Dämon, aber er war auch Rettungssanitäter, und der Wunsch, Leben zu retten, war beinahe so stark wie sein Verlangen nach Sex.
    Mit Runa. Seiner Gefährtin.
    Scheiße.
    »Shade ?«
    »Was? Ich hab nicht geflucht .« Was Besseres ist dir wohl nicht eingefallen, du Idiot.
    »Ich hab Angst .«
    Ob sie wohl spürte, dass ihr von ihm genauso viel Gefahr drohte wie von Roag? Panik stieg in ihm auf, er wirbelte herum. Sie stand dort, mit erhobenem Kinn und durchgedrückten Schultern; die Haare hingen ihr verwuschelt und wild um die Schultern. »Wieso ?«
    »Weil ich über rein gar nichts die Kontrolle habe. Dein verrückter Bruder will mich tot sehen, ich bin an dich gebunden und komme da nicht mehr raus, und ich könnte dich selbst dann nicht verlassen, wenn ich es wollte, weil ich nicht weiß, wie diese verflixten Höllentore funktionieren .« Sie schluckte so heftig, dass er es hören konnte. »Du scheinst zu glauben, ich sollte das einfach so wegstecken, und das hab ich ja auch versucht, ehrlich, aber du machst es mir nicht gerade leicht. Du tust so, als ob das alles nur vorübergehend wäre, aber auf der anderen Seite behauptest du, es wäre für immer. Aber wenn es für immer wäre, würdest du mich dann nicht kennenlernen wollen? Dir zumindest ein bisschen Mühe geben, dass das Ganze mit uns auch funktioniert? Ich kapier’s einfach nicht. Echt nicht .«
    Das Beben in ihrer Stimme am Ende setzte seinem heroischen Entschluss, sie nicht zu umarmen, ein abruptes Ende. Er wollte sie ja kennenlernen. Er wollte wissen, wie sie aufgewachsen war. Welchen Film sie am meisten liebte, ihr Lieblingsessen, von welchem Urlaubsort sie träumte. Aber wie konnte er

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