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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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ihr sagen, dass er, sosehr er diese ganzen Dinge auch wissen wollte, es nicht konnte? Jede noch so kleine Information würde ihn noch weiter an sie binden, und damit an sein Verderben.
    Und darum streckte er die Arme nach ihr aus, anstatt ihr irgendetwas davon zu erklären, in dem Bewusstsein, einen gewaltigen Fehler zu machen. Sie folgte seiner Aufforderung nur zu gern und schmiegte sich an seine Brust. Sie fühlte sich wunderbar an; ihre Wärme hüllte ihn ein, erfüllte Orte in ihm, die seit Langem leer und kalt waren.
    Er legte das Gesicht auf ihren Kopf, atmete den exotischen, frischen Duft nach Shampoo und Dschungelwasser tief ein. »Tut mir schrecklich leid, dass ich dich in all das hineingezogen habe .«
    Sie schloss ihn noch fester in die Arme. »Was geschehen ist, ist geschehen. Die Vergangenheit spielt keine Rolle mehr .«
    »O doch « , widersprach er schroff. »Und ob sie das tut. Vieles aus der Vergangenheit hat Auswirkungen auf die Zukunft .«
    Ihre Hand glitt tröstend über seinen Rücken. »Erzähl mir etwas von deiner Vergangenheit. Nicht über die Narben, von denen Gem gesprochen hat « , fügte sie rasch hinzu. »Etwas Nettes. Vielleicht etwas über deine Familie ?«
    Er erkannte die Manipulation und akzeptierte sie als das, was sie war: ihr Bedürfnis, ihn zu verstehen. Aber die Trauer über Skulks Tod war frisch, und mit einem Mal erschien ihm die Möglichkeit, über seine Familie zu reden, wie der Balsam, den er brauchte.
    »Ich hatte dir ja schon erzählt, dass mein biologischer Vater ein Seminus-Dämon ist. Er hatte sich in einen Umbra verwandelt und meine Mutter geschwängert. Unmittelbar darauf erwählte sie einen anderen Umbra als Gefährten, und als ich dann auf die Welt kam, waren sie entsetzt. Nicht nur darüber, dass es nur ein einzelnes Junges war, sondern noch dazu ein menschlich wirkendes Baby mit Tattoos auf dem Arm. Zu meinem Glück sind Umbras gute Eltern. Sie behielten mich und bekamen noch weitere Kinder .« Runas Hand hörte nicht auf, ihn zu streicheln, um ihm noch mehr zu entlocken. »Skulk war das schwächste Junge des letzten Wurfs. Kurz darauf wurde mein Umbra-Vater getötet, als er unser Nest gegen einen Dämonen verteidigte, der kleine Kinder frisst .«
    »Das ist ja schrecklich « , sagte sie. Ihre Hand auf seinem Rücken war erstarrt. Er zappelte ein bisschen hin und her, bis sie den Wink mit dem Zaunpfahl mitbekam und ihre Liebkosung fortsetzte.
    »Meine Mutter hat den Mistkerl umgebracht, aber sie war am Boden zerstört, dass sie ihren Gefährten verloren hatte. Ich habe sie danach unterstützt, so gut ich konnte .« Er spürte, wie sich Runas Gesicht an seiner Brust zu einem Lächeln verzog. »Was? Was ist denn so lustig ?«
    »Ich kann mir dich nur einfach nicht vorstellen, wie du den Babysitter für einen ganzen Haufen kleiner Mädchen spielst .«
    Er wickelte eine Locke ihres weichen Haars um den Finger. »Ich liebe Babys. Ich hätte am liebsten eine ganze Höhle voll – « Er unterbrach sich, weil er das niemals haben würde. Nicht mit Runa. Mit niemandem.
    »Kinder « , flüsterte sie. »Ich schätze, das ist ein Thema, über das wir irgendwann einmal reden müssen, was ?«
    »Ja .« Seine Stimme war heiser und rau. Eine überwältigende Kombination aus Seminus-Instinkten riet ihm, sie auf der Stelle zu schwängern, während sein Verstand ihn anschrie, er solle so schnell wie möglich so weit wie möglich davonrennen.
    Der Verstand siegte. Knapp. »Jetzt komm. Wir müssen ins Krankenhaus .«
    Gem konnte es kaum erwarten, Feierabend zu machen. Nach dem Desaster mit Kynan von letzter Nacht könnte sie seinen Anblick nicht ertragen, wenn er in einer Stunde zu seiner Schicht auftauchen würde.
    Gott, sie war wirklich erbärmlich. Verzehrte sich nach einem Mann, der sie gar nicht haben wollte – es sei denn, er war besoffen. Schlimmer noch – selbst nach allem, was in der vergangenen Nacht vorgefallen war, wusste sie, dass sie sich, wenn er in diesem Augenblick in die Notaufnahme spaziert käme und mit dem kleinen Finger winken würde, ihm zu Füßen werfen würde wie ein vernachlässigter Hund. Bereit, alles anzunehmen, egal, welche Abfälle sein Herrchen ihm schenken wollte.
    Schwachsinnig.
    Das Höllentor der Notaufnahme blitzte auf, und Wraith kam hindurch. In seinen Armen trug er eine blutige Dämonin mit roter Haut …
    Ciska. O Gott!
    Das Adrenalin ließ sie sofort auf Touren kommen, und sie rief den anwesenden Schwestern und Pflegern Befehle zu,

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