Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
packte Con, quetschte jeden rationalen Gedanken aus seinem Gehirn, und noch ehe er sich vollständig verwandelt hatte, stürzte er sich auf die Gruppe von Menschen, die im Kampf mit einigen Dutzend Wargen lagen. Die Szene war das reine Chaos: Warge, die einander und die Jäger bekämpften in Schnee, der sich in rosafarbenen, blutigen Matsch verwandelt hatte.
Er sprang, und noch während er sich darauf vorbereitete, sich in einen dieser Jäger zu verbeißen, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Mitten in der Luft traf ihn eine graue Fellmasse mit voller Wucht in die Seite. Die Zähne des Wargs verbissen sich in seine Schulter, und seine Klauen gruben sich in Cons Rippen. Verrückterweise war es der verdammte Jäger, der dem Warg mit seiner Klinge den Kopf abschlug und damit vermutlich Con das Leben rettete.
Wie aus weiter Ferne hörte er Eidolon seinen Brüdern den Befehl erteilen, die Wächter zusammenzutreiben, ohne sie zu töten, irgendetwas darüber, das Tay und Ky sie lebendig zurückhaben wollten, und dann prallte schon der nächste pricolici auf Con, und nichts spielte mehr eine Rolle, nur noch der Kampf. Das Krachen von Knochen zwischen seinen Zähnen, der Geschmack von Blut auf seiner Zunge.
Er wusste nicht, wie lange der Kampf getobt hatte, als er einen Stich in der Seite spürte. Er wirbelte herum, um den Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen … Sin?
Sie stand nur ein paar Meter von ihm entfernt, eine Armbrust auf ihn gerichtet. Brennender Schmerz raubte ihm den Atem, während sich sein Körper nach außen zu kehren schien, sich drehte und verwandelte, bis er wieder menschliche Gestalt angenommen hatte. Sie hatte ihn mit einem Morphpfeil der Aegis beschossen, und es tat verdammt weh, sich mit derart unnatürlicher Geschwindigkeit zurückzuverwandeln. Er ging in die Knie, und der eisige Schnee zerkratzte ihm die bloße Haut. Hinter ihm ertönte ein grauenerregendes Knurren, und Sin, die sich mit katzenartiger Anmut bewegte, schleuderte einen Wurfstern auf den angreifenden Warg, während sie mit der Armbrust auf einen anderen schoss. Die Wunden waren vermutlich nicht tödlich, aber die Warge stürzten zu Boden, durch ihre gut gezielten Treffer außer Gefecht gesetzt.
»Du bist … verdammt gut«, keuchte er.
Die durch die Kälte verursachte Rötung ihrer Wangen verlieh ihrem Gesicht einen frischen, spielerischen Ausdruck, als sie ihm seine Kleidung zuwarf. »Ich bin eben klasse.« Sie hielt ihm eine Hand hin. »Tut mir leid wegen des Pfeils, aber Eidolon weiß nicht, wer von diesen Werwölfen Luc ist und braucht deine Hilfe.« Er könnte den Macho raushängen lassen und auf ihre Hilfe verzichten, aber in diesem Augenblick fühlte sich sein Bein nicht allzu stabil an, ihm tat von einem Dutzend Klauen- und Bisswunden alles weh, und, um die Wahrheit zu sagen, würde er jede Entschuldigung nutzen, um sie zu berühren. »Ich dachte, durch die Verwandlung würden eure Wunden heilen.«
Die Welt drehte sich ein bisschen um ihn herum … Scheiße, warum hielt denn keiner das verdammte Karussell an, er wollte aussteigen.
»Wir heilen alle verschieden schnell, je nach Spezies und Art der Wunde. Vertrau mir, es sind gerade in meiner Wolfsgestalt eine Menge Wunden verheilt.« Nicht so viele, wie er gern gehabt hätte, aber zumindest blutete er nicht mehr. Mit einem Grunzen kam er auf die Beine. Überall um sie herum tobte immer noch der Kampf, und Sin erledigte einen weiteren Warg mit einem gezielten Schuss in die Schulter, während er den Pfeil aus seinem Oberschenkel riss und auf den Boden warf. »Hat schon jemand in der Hütte nachgesehen, ob Luc vielleicht dort ist?«
»Nicht, dass ich wüsste.« Sie runzelte die Stirn. »Sieht so aus, als ob sich die varcolac zurückziehen.«
In der Tat. Der Boden war mit Leichen und verwundeten Wargen übersät, von denen sich einige schon wieder zurückzuverwandeln begannen, jetzt, wo der Kampf nachließ. Er zog seine Jeans an und schlüpfte in sein Hemd. »Komm mit. Wir suchen in der Hütte.«
Sin schüttelte den Kopf. »Ich werde mal den Jungs helfen. Geh du.« Ehe er ihr widersprechen konnte, war sie schon auf und davon.
»Sin!«, rief er ihr hinterher. »Sei vorsichtig. Die Assassinen sind immer noch hinter dir her.«
Sie winkte ihm mit einer Hand zu und setzte mit der anderen einen Warg außer Gefecht.
Gott. Die Frau würde noch mal sein Tod sein.
19
Con rannte auf die Blockhütte zu; sein Herz pochte wie wild beim Anblick der Blutspritzer im Schnee, auf der
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