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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Schwangerschaften durchgemacht und genauso hart auf der Farm gearbeitet hatte wie sein Vater, bis die Wehen einsetzten. Wargmütter waren sogar noch härter; sie jagten und kämpften bis zu dem Tag der Geburt.
    »Was dann?« Auf einmal erstarrte sie, und ein tiefes, tödliches Knurren ließ ihren Brustkorb erbeben.
    »Kar? Was ist los?«
    »Werwölfe.« Ihre Augen blitzten, und ihre Lippen zogen sich von ihren Zähnen zurück. »Es ist nicht die Aegis. Es sind Warge. Ich fühle sie. Es sind unglaublich viele.«
    Ein Eisklumpen plumpste in Lucs Magen. »Exterminatoren. Die Teams, die sie ausgesandt haben, um Festwarge zu vernichten.« Und dann spürte er es … eine Welle der Gewalt, die mit der Wucht eines Tsunamis direkt aus der Hölle auf ihn prallte. Das Blut donnerte in seinen Adern, seine Haut wurde ihm zu eng, und seine Gelenke streckten sich, bis es schmerzte.
    »Luc«, keuchte Kar, und er wirbelte zu ihr herum. Sie stand gekrümmt da und hielt sich den Bauch. »Ich fühle … eine Veränderung. Es ist, als ob ich … töten muss.«
    Wenn zu viele Warge auf einmal zusammentrafen, um zu kämpfen, verwandelten sie sich alle, ganz gleich, ob Vollmond herrschte oder nicht, ob am Tag oder in der Nacht. Kar sollte definitiv nicht dort draußen sein und mit ihrem giftigen Biss töten. »Runter!« Seine Stimme war verzerrt, kaum mehr als ein Knurren, aber sie verstand und stieg rasch in den Keller hinunter. Mit langen, klauenbewehrten Händen schloss er die Luke und legte den Teppich darüber.
    Taumelnd gelangte er zur Tür und riss sie auf, während sich sein Körper krümmte, kurz davor, sich in seine Tiergestalt zu verwandeln.
    Der Wald um ihn herum schien lebendig geworden zu sein, es wimmelte von sich bewegenden Gestalten. Auf der einen Seite varcolac , die sich durch ihre unterschiedliche Größe und die verschiedenen Fellfarben von den geborenen Wargen unterschieden; auf der anderen Seite pricolici , zum größten Teil dunkel, alle groß und kräftig und bereit, die anderen anzugreifen.
    »Was soll der Scheiß?« Lucs Kopf wandte sich in die Richtung des Rufenden. Sechs Menschen – Wächter, nach der Vielzahl von Waffen zu schließen – standen am Fluss, mitten in etwas, das sich binnen Kurzem in eine Hölle aus Zähnen und Klauen verwandeln würde.
    Luc trat aus dem Haus, als die beiden Wargparteien aufeinandertrafen. Die Wächter reagierten umgehend und schossen mit ihren Armbrüsten in das Gemenge. Einer allerdings wirbelte mit gezückter Pistole zu Luc herum.
    Lucs einziger Gedanke, als die Kugel seine Brust durchbohrte, war, dass es ihm jahrelang vollkommen gleichgültig gewesen war, ob er lebte oder starb. Doch jetzt nicht mehr, aber nun war es vielleicht zu spät.
    Als sich das Höllentor öffnete, begrüßte sie Schnee auf dem Boden, blendendes Sonnenlicht am Himmel und das saubere, klare Knallen von Schüssen im Wind.
    Con pflügte sich beinahe im Lauftempo durch den knietiefen Schnee; Wraith folgte ihm dicht auf den Fersen. Sin, E, Lore und Shade befanden sich nur knapp hinter ihnen. Tayla war ins UG zurückgekehrt, um Medikamente zu holen.
    Lass es nicht zu spät sein. Lass es nicht zu spät sein …
    Als sie näher kamen, ließ der unmissverständliche Lärm eines Kampfs die Luft vibrieren. Schreie, markerschütterndes Knurren und der Geruch von Blut leiteten sie. Lucs Blockhaus war vielleicht noch fünfzig Meter entfernt, als Cons Muskeln auf einmal verkrampften; er keuchte und stolperte über seine eigenen Füße, bis er gegen einen Baum krachte. Sin fing ihn auf, ihr starker Körper stützte seinen.
    »Was ist los? Con?«
    Er konnte nicht antworten. Seine Kehle war wie zugeschnürt, sodass der einzige Laut, den er von sich geben konnte, ein Knurren war. Er verwandelte sich, und es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Er konnte nur versuchen, den Schaden zu minimieren, darum schlüpfte er, so rasch er konnte, aus Hemd und Hose.
    »Was ist denn bloß los?« Sins Stimme kam von weit weg, und dann zerrte sie Eidolon fort.
    »Der Kampf der Warge. Er verwandelt sich. Ihm wird nichts passieren, aber wir müssen gehen –« Das Knallen von Gewehren schnitt ihm das Wort ab, und gleich darauf zersplitterte Holz neben Sins Kopf. »Scheiße! Jäger.«
    Jäger, die versucht hatten, Sin umzubringen.
    Sie haben versucht, meine Frau umzubringen.
    Es spielte keine Rolle, dass dieser Gedanke verrückt war. Dass es nicht wahr war. Dass es niemals wahr sein konnte. Etwas Dunkles streckte seine Hand aus und

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