Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Tür und am Eingang der Hütte. Luc lag regungslos auf dem Boden, er blutete aus einer offensichtlichen Schusswunde in der Brust.
»Halt durch, Kumpel.« Con hockte sich neben ihn und drückte die Hand auf die sprudelnde Wunde. »Eidolon! Shade!« Die Brüder steckten noch mitten im Kampf; sie waren damit beschäftigt, die varcolac zu beschützen, die zu fliehen versuchten.
Mit einem Auge auf der Situation vor der Hütte – schließlich wäre es wirklich zu ärgerlich, angegriffen zu werden, während er gerade Erste Hilfe leistete –, riss er Lucs Hemd auf, sodass die Schusswunde offen lag. Luc stöhnte, als Con ihn flüchtig untersuchte und den sauschweren Warg auf die Seite drehte, um nach einer Austrittswunde zu suchen. Und tatsächlich hatte die Kugel ein hässliches Loch in sein Schulterblatt gerissen.
Endlich kamen die beiden Dämonen herbeigelaufen; die Aufräumarbeiten überließen sie Wraith, Sin und Tayla. Wie es aussah, waren auch Helfer aus dem UG eingetroffen.
»Was liegt an?«, fragte E.
»Schusswunde im oberen rechten Brustbereich. Ist glatt durchgegangen. Er hat Blut in den Atemwegen, Atmung schnell und flach.« Nicht, dass irgendetwas davon eine Rolle spielte, da Shade und Eidolon in der Lage waren, mithilfe ihrer jeweiligen Gabe in Luc einzudringen und ihn rasch und effizient zu heilen.
Beide legten sie die Hände auf Lucs Arme, und die Symbole auf ihren rechten Händen leuchteten hell auf. Luc stöhnte, aber seine Augen waren klar, als er Con ansah. Er murmelte etwas von einem Ka – einem Auto? »Unter … dem Teppich.«
»Hey, Mann, ist schon okay –«
Er schüttelte den Kopf. »Lasst sie … raus. Sie heißt … Kar.« Der Festwarg.
»Wir kümmern uns um Luc«, sagte Shade. »Geh du nur und kümmer dich um was auch immer er da unter dem Teppich versteckt hat.« Shade blickte mit gefurchter Stirn auf den Warg hinab. »Bei den Feuern der Hölle. Da denkt man, man kennt jemanden …«
Eidolon murmelte etwas über Shades BDSM-Höhle, was Con ignorierte, um den dicken, geknüpften Teppich aufzurollen. Darunter befand sich nichts als Holzdielen.
Sin und Wraith kamen jetzt durch die Tür hereinspaziert, und hinter ihnen Lore, der eine Erste-Hilfe-Tasche über die Schulter geschlungen hatte.
»Die Leute vom UG flicken die Warge zusammen, und sämtliche überlebenden Wächter sind gefesselt«, sagte Wraith. »Aber sie könnten vermutlich ebenfalls medizinische Hilfe gebrauchen. Vor allem der Blödmann mit dem Iro. Hat ’ne Menge Blut verloren.«
»Weil du von ihm getrunken hast«, sagte Sin trocken.
Wraith blinzelte mit übertriebener Unschuldsmiene. »Kämpfen macht mich immer so hungrig.«
Bei Sins Anblick – frisch aus dem Kampf, mit leuchtenden Augen und verstrubbeltem Haar – lief auch Con das Wasser im Munde zusammen. Sie zeigte auf den Boden. »Oh, eine Geheimtür?«
»Du kannst sie sehen?«
»Ihr nicht?« Ihre Unschuldsmiene machte Wraiths Konkurrenz. Oh ja, die beiden waren definitiv verwandt.
Lore boxte sie gegen die Schulter. »Spiel dich nicht so auf.« Er kam auf Con zu und stellte die Tasche auf den Boden. »Assassinen werden dazu ausgebildet, die Magie rund um versteckte Eingänge zu erkennen. Für unsere Augen leuchtet Lucs Geheimtür wie ein Neonschild, aber nur wenige andere würden es sehen. Sie will dich nur ärgern.«
»Du verdirbst mir immer den Spaß.« Sin blickte ihren Bruder mit finsterer Miene an, ehe sie sich bückte, um mit den Fingern an dem entlangzufahren, von dem Con vermutete, dass es die verborgene Tür sein musste. Dann schlug sie mit der Faust auf eins der Bretter. Dann auf ein anderes. Dann auf noch ein anderes. Aller guten Dinge waren drei, und tatsächlich sprang die Tür jetzt auf, ungefähr einen Meter mal einen Meter groß. »Und ja, ich wusste, wo die Geheimtüren in Rivestas Haus waren. Ich hab dir einfach nur zu gern bei der Suche zugesehen.«
Sin war wirklich ein Witzbold. Con spähte in das Loch hinunter; die Dunkelheit konnte sein Vampirsehvermögen nicht im Geringsten beeinträchtigen. Trotzdem sah er zunächst nichts, hörte aber einen Herzschlag, leises Atmen, und er roch das bittere Aroma der Angst.
Und Krankheit.
»Kar?«, rief er hinunter. »Mein Name ist Conall. Ich bin ein Freund von Luc« – er ignorierte Lucs Schnauben – »und es ist jetzt sicher hier oben. Du kannst raufkommen.« Keine Antwort. Er sah zu Sin. »Ich geh runter.«
»Sei vorsichtig.«
»Wie süß ihr beiden doch seid«, schwärmte Wraith.
Con
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