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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Klarheit, wie die, die er jetzt gerade durchmachte. Die meiste Zeit über war er ein gewalttätiges, stinkwütendes Tier, und wenn er spürte, dass der Hunger ihn erneut überkam, drückte er auf einen Knopf; dann kam einer der Brüder zusammen mit mehreren Pflegern, kettete ihn ans Bett, verabreichte ihm ein Beruhigungsmittel und stopfte ihm einen Schlauch in den Hals, durch den er zwangsernährt wurde.
    Das menschliche Blut, das sie ihm in den Magen laufen ließen, hielt ihn am Leben, auch wenn das meiste davon wieder hochkam.
    Scheiße, ging es ihm schlecht. Als er in den Badezimmerspiegel gesehen hatte, hatte er das hagere Gesicht oder die tief liegenden Augen, die ihn anstarrten, kaum erkannt. Er war so geschwächt, dass er sich ausruhen musste, wenn er einige wenige Minuten auf und ab gegangen war, aber schließlich dauerten die Perioden, in denen er bei klarem Verstand war, auch immer nur höchstens fünf Minuten.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. In ungefähr neunzig Sekunden würde er wieder dem Wahnsinn verfallen, in dem nichts als Hunger, Gewalt und Sin existierten.
    Sin.
    Er verzehrte sich nach ihr. Sein Körper fühlte sich an, als ob er von oben bis unten zerschlagen wäre, und die Brust tat ihm weh, was ihm sagte, dass es bei seiner Sehnsucht um mehr als nur das Körperliche ging. Er vermisste sie, konnte nicht aufhören, an all die dummen kleinen Dinge zu denken, zum Beispiel, wie sie lächelte. Wie sie aß. Wie ihre Stimme ganz tief und rauchig wurde, wenn er sie berührte. Heilige Hölle, er würde alles geben, um mit ihr zusammen zu sein, als wären sie ganz normale Leute.
    Aber dazu würde es nie kommen, und er war der größte Idiot auf der ganzen Welt, weil er immer noch davon träumte. Das Beste, was er sich erhoffen konnte, war, clean zu werden und den Rest seines Lebens damit zu verbringen, über den Dhampir-Clan zu herrschen. Und an den Paarungsritualen mit Frauen teilzunehmen, die er vermutlich nicht einmal würde leiden können.
    Die Tür schwang auf, und Eidolon kam hereinmarschiert. »Leg dich aufs Bett.«
    Es war noch ein wenig früh dafür, aber Con fehlte die Energie zu widersprechen. Er lag stocksteif da, während Eidolon ihn festschnallte … extra fest.
    Con starrte ihn an. »Was denn, kostet die Durchblutung meiner Extremitäten jetzt extra?«
    Eidolon zerrte den Lederriemen fest, der über seine Brust verlief. »Sin ist hier, um dich zu sehen.«
    »Was?« Cons Stimme klang erstickt, aber das hatte nichts mit dem letzten Riemen zu tun, den Eidolon gerade über seinem Hals festgezurrt hatte. »Nein! Du kannst sie nicht –«
    »Zu spät.« Sin kam in das Zimmer gerauscht, wie sie es immer tat, wie eine Sturmwolke, die alles und jeden um sie herum in Aufruhr versetzte. Sie war in schwarzes Leder eingepackt wie ein Geschenk, von ihrem ärmellosen Korsett mit dem Reißverschluss vorne und dem dazu passenden Minirock bis zu den schmal geschnittenen Stiefeln, die ihr bis zu den Knien reichten, sodass ein gutes Stück straffer Schenkel zu sehen war, den zu berühren – und zu küssen – er sich nur zu gut erinnerte. So wie er sich auch daran erinnerte, wie sich diese Beine um seine Taille gelegt und zu beiden Seiten seines Kopfs gelegen hatten.
    Das Fieber packte ihn, seine Fänge kamen aus dem Zahnfleisch geschossen, sein Blick richtete sich auf sie wie ein Laserstrahl, und sein ganzer Körper bäumte sich gegen die Fesseln auf. »Raus!«
    Eidolon tat wie geheißen, auch wenn er nicht der beabsichtigte Adressat von Cons Befehl war. Allerdings warf er Con noch einen tödlichen Blick als Warnung zu, ehe er die Tür hinter sich schloss.
    »Wow«, sagte Sin. Ihre hohen Absätze klickten über den Boden, als sie auf ihn zuging. »Ich hab ja keine Party oder so was erwartet, aber ich dachte, du würdest doch wenigstens ein Hallo zustande bringen.«
    »Ich mein’s ernst«, presste er heraus. »Verschwinde.«
    »Ach, weißt du was?« Sie band sich das Haar hoch. »Das würde ich ja, nur leider hast du mich an dich gebunden oder so, und ich muss mir deinen Schwanz mal für eine Minute ausborgen.«
    Bei dieser Nachricht zuckte sein Schwanz vor Erregung, aber Con runzelte die Stirn. »Ich kann mich nicht mit dir verbunden haben. Dann wäre die Sucht vorbei.«
    »Ach ja? Dann erklär mir doch mal, warum ich Schmerzen habe, wenn ich andere Kerle anfasse?«
    Anfassen? Andere Kerle? Er wusste, dass sie das tun musste, aber sie es sagen zu hören, zu wissen, dass sie es versucht hatte … Ein

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