Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
schlossen.
»Was ist?«
»Diese Dinge, die ich in meiner Wohnung gesagt habe. Die hab ich nicht so gemeint. Ich musste dich doch vertreiben … damit mein Clan dich nicht tötet.«
Tränen schwammen in den schwarzen Tiefen ihrer Augen. »Oh, Con«, flüsterte sie. »Wir können niemals zusammen sein, wenn ich nicht mit dir verbunden bin, oder?«
»Nein«, keuchte er.
Ihre Kehle, ihre milchweiße, köstliche Kehle arbeitete, als sie schluckte. »Dann … verbinde dich mit mir. Tu es. Bring es zu Ende, sodass es für beide Seiten gilt.«
Jesses. Was sie verlangte … Jesses. Seine eigenen Augen brannten angesichts der Großzügigkeit dessen, was sie gerade gesagt hatte. Nachdem sie so lange gekämpft hatte, war sie bereit, sich ihm hinzugeben und das Einzige aufzugeben, das sie ihr ganzes Leben lang erhofft hatte: ihre Freiheit.
Die würde Con ihr niemals nehmen.
»Ja«, log er. Wurde er nicht langsam richtig gut darin? »Aber nicht jetzt … Hunger. Später. Du musst … mir vertrauen.« Er drückte ihre Hand. Überdeutlich nahm er ihren Puls unter seinen Fingerspitzen wahr. »Mein …«
Sie sagte etwas, aber er wusste nicht, was. Roter Nebel senkte sich über seine Augen, und er verfügte nur noch über animalische Instinkte, denken war unmöglich. Ab da kannte er nur noch Hunger und Hass.
Con war in einer schrecklichen Verfassung. Ganz egal, was Eidolon tat, der Dhampir wurde immer nur noch gewalttätiger und schwächer. Er behielt nur sehr wenig Blut bei sich. Eidolon war inzwischen so verzweifelt, dass er sogar versucht hatte, dem Kerl Lores Blut zu verabreichen, in der Hoffnung, die Ähnlichkeit mit Sins Blut würde eine positive Wirkung erzielen.
Vergebens.
Dann erzählte Con ihm in einem seltsamen, tranceartigen Moment der Klarheit von Sins neuem Bund mit Raynor und bat ihn dann, Proben von allem zu nehmen und aufzubewahren, von Blut über Speichel bis hin zu Samenflüssigkeit. Jetzt stand Eidolon zusammen mit Shade, Wraith, Gem und Kynan vor der Tür zu Cons Zimmer und wartete ab, dass getan wurde, was auch immer Luc dort drinnen tat. Con hatte sich über seine Gründe für diese Bitte, Proben zu nehmen und Luc zu sehen, ausgeschwiegen. Eidolon fragte sich, ob Con jetzt vielleicht endgültig den Verstand verlor.
Er hoffte, dass das nicht der Fall war. Con hatte geschworen, dass er den vermasselten Bund mit Sin auflösen würde, und das sollte er besser auch einhalten. Was diesen anderen Bund anging, den mit dem Werwolf … Eidolon zwang seine Wut, weiterhin leise vor sich hinzuköcheln, bis Wraith und Lore ein paar nützliche Informationen über den Kerl und das Halsband, das er Sin verpasst hatte, herausgefunden hatten.
»Hey.« Wenn man vom Dämon spricht. Gerade kam Lore um die Ecke, einen Stapel Papier in der behandschuhten Hand. »Ich hab was über diesen Schwanzlutscher Raynor rausgekriegt.«
Wraith hob eine Augenbraue. »Hast du deine Assassinenkontakte benutzt?«
»Und das Internet.« Lore grinste. »Ernsthaft, ich bin ziemlich sicher, dass die Erfindung des Cyberspace auf das Konto des Teufels geht.«
Daran hatte Eidolon nicht den geringsten Zweifel. »Wo ist Sin?«
»Sie ist in der Kindertagesstätte und hilft Serena und Runa mit den Kindern.«
Die Tagesstätte war die neueste Errungenschaft des Krankenhauses – Serenas Idee. Sie und Runa verbrachten so viel Zeit im UG, dass es sinnvoll war, einen sicheren Platz zu schaffen, an dem die Babys spielen konnten. Außerdem erleichterte es das Leben der Angestellten mit Kindern. Serena half aus, wenn Wraith und sie nicht gerade auf Schatzsuche oder einfach auf der Jagd waren. Runa hatte die Leitung übernommen, und Idess half ebenfalls aus, da sie sowieso im Krankenhaus arbeitete.
Eidolon schüttelte immer noch jedes Mal verwundert den Kopf, wenn er die Tagesstätte betrat und dort Wraith oder Shade antraf, die die Babys knuddelten oder fütterten. Shade hatte Kinder schon immer geliebt, aber Wraith … E hätte nie gedacht, dass er es noch mal erleben würde, Wraith zufrieden und glücklich mit einem zerbrechlichen Säugling auf dem Arm zu sehen.
Was Eidolon betraf, so konnte er es kaum erwarten, dass Tayla endlich schwanger wurde. Sein Seminus-Drang, sich mit seiner Gefährtin fortzupflanzen, wurde mit jedem Tag dringender, und Tay schien sich mit dem Gedanken auch endlich anzufreunden, nachdem ihre Zwillingsschwester Gem einen Babybauch vor sich herschob. Schon bei dem Gedanken daran, dass in seiner Gefährtin sein Sohn heranwuchs,
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