Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Verbindung zu kappen?«
Verbindung. Verbindung. Scheiße! Der Schreck riss ihn aus seinen verkommenen Gedanken, und er sog scharf den Atem ein. Reue und Schmerz und ungefähr eine Million andere Gefühle schossen durch ihn hindurch. Jetzt waren sie wirklich im Arsch. Sein Schwanz zuckte in ihrer Hitze, als ob er ihm zustimmen wollte. Sie brauchte Sex und konnte ihn nur von ihm bekommen, aber er war blutsüchtig und würde sie umbringen, wenn er nicht gefesselt war. Also stand ihnen ein Leben voller … na ja, eben dem hier bevor.
Immer vorausgesetzt, sein Clan spürte sie nicht auf, um sie zu töten.
»Nein«, krächzte er.
Sie hob den Kopf, in ihren Augen schwammen Tränen. »Dann bin ich also für den Rest meines Lebens genauso an dich gefesselt wie an –« Sie brach ab, aber im selben Moment entdeckte er das Halsband um ihren Hals. Es war ein Warg-Halsband, von denselben Dämonen geschaffen, die für die Züchtung der Festwarge verantwortlich waren.
»Was zum Teufel soll das?« Seine Stimme war so finster, so verzerrt, dass er sich kaum selbst verstehen konnte. Sin setzte sich rasch auf. »Wer hat dich versklavt?«
Ihre Finger berührten unwillkürlich das Halsband, aber gleich darauf riss sie die Hand wieder weg und stieg von ihm herunter. »Das ist nur ein Hundehalsband. Ist gerade Mode.«
»Lüg mich nicht an!«, brüllte er. Er würde den Mistkerl umbringen. Wer auch immer es war, der Kerl war tot. Nur dass Con gar nicht in der Lage war, ihn zu töten. Er konnte dem Mistkerl nicht mal die Zähne einschlagen, denn was auch immer er dem Meister antat, den Schmerz würde Sin fühlen.
Sin schlüpfte wieder in ihr Höschen. »Con, ist schon gut.«
»Von wegen ist schon gut! Gar nichts ist gut, verdammte Scheiße!« Gott, wie gern würde er jetzt ein bisschen Blut vergießen, und es war in der Tat eine Erleichterung, dass es ausnahmsweise mal nicht Sins Blut war, das er im Sinn hatte. » Sag es mir. «
Sin sah ihm nicht in die Augen, als sie seine Hose wieder hochzog. »Raynor.«
»Wie?«, brachte Con zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. »Wie hat er das geschafft?« Bei ihrem Hass und ihrer Angst vor der Sklaverei hätte sie sich auf gar keinen Fall auf ein Leben als Sklavin eingelassen, wenn es nicht um Leben und Tod ging. Aber ihren eigenen Tod fürchtete sie nicht … also musste sie jemanden beschützen.
»Wen hat er gedroht umzubringen, Sin? Einen deiner Brüder? Sag’s mir. Sofort.« Ihre Augen waren vor Kummer verschleiert, als sie ihn endlich ansah. Sein Unterleib krampfte sich zusammen. »Mich? Geht es um mich?«
»Sable«, flüsterte sie. »Sable und ihr Kind. Vielleicht auch noch du, als Bonus. Raynor weiß Bescheid. Du solltest auch wissen, dass die Person, die dein Haus in die Luft gejagt und versucht hat, mich umzubringen, ein geborener Warg namens Lycus ist. Ich weiß nur nicht, warum er mich auf diese Art umbringen wollte.«
»Valko.« Er stieß eine ganze Reihe bitterböser Flüche in diversen Sprachen aus. »Darauf würde ich glatt mein Leben verwetten, dass Valko dahintersteckt. Er wollte deinen Tod, damit du nicht dabei helfen konntest, ein Heilmittel gegen die Seuche zu finden.«
Seelenzerstörende Wut verwandelte sein Blut in Säure und zerfraß auch noch den Rest seiner Vernunft. Der Rat der Warge hatte ihn verraten, seine Familie befand sich in Gefahr, und Sin, die endlich, nach einhundert Jahren, den Klauen des einen Ungeheuers entkommen war, war jetzt gleich an zwei gebunden. Die Wut wurde immer schlimmer. Genauso rasch wuchs sein Verlangen nach Blut, und sein Blick richtete sich auf Sins Kehle.
Das musste ein Ende haben, und wenn er auch nicht sicher war, wie er Sin aus dem Bund mit Ray herausholen sollte, wusste er doch zumindest genau, wie er den lösen konnte, der sie an ihn band. Denn er hatte gelogen. Es gab einen Ausweg. Seine Finger streichelten den Dolch, den er in der Zwischenzeit aus ihrer Scheide herausgeholt und unter seinem Bein versteckt hatte. Ehe er vollkommen in das schwarze Loch der Blutgier zurückfiel, knurrte er: »Hol Eidolon. Und Luc.«
Sie nickte, sodass die Spitzen ihres Pferdeschwanzes über das Tattoo auf ihrem Nacken glitten, über das er immer lecken wollte. Er keuchte, atmete gegen den Wahnsinn an, der ihn zu ersticken drohte. Er konnte sie nicht gehen lassen, ohne dass sie Bescheid wusste …
»Sin, ich … Scheiße …« Er keuchte, holte dreimal tief Luft und hörte dann ganz auf zu atmen, als sich ihre Finger um seine
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