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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sehen. Allerdings war es der ungewöhnlichste Geist, den Idess je gesehen hatte, wenn es tatsächlich einer gewesen war. Seine Gestalt war eher transparent als fest gewesen, wodurch er ihr so erschienen war, wie Geister für Menschen aussahen.
    Seine Schlechtigkeit war unermesslich groß, seine finstere Ausstrahlung so bösartig, dass sie sie wie kleine Stiche auf der Haut fühlen konnte. Je weiter er sich Shade und Eidolon genähert hatte, umso röter hatten sich seine Augen verfärbt und desto gemeiner waren sie miteinander umgegangen.
    Nachdem sich die Brüder getrennt hatten, war der Kopf der Kreatur herumgefahren und hatte sie mit eisigem Blick angestarrt. Doch sie spürte kein Jucken zwischen den Schulterblättern, und da erst fiel ihr auf, dass sie dieses Gefühl, das sie vor Dämonen warnte, im Krankenhaus überhaupt noch nicht verspürt hatte.
    So wenig wie bei Lore – der Vorfall in der Villa hätte auch durch andere Dämonen ausgelöst werden können. Oder bei Sin. Oder ihren Brüdern. Was hatte das nur zu bedeuten?
    Wer bist du?
    »Mein Name ist Idess«, sagte sie, immer noch durch das Versagen ihres Sensors für das Böse erschüttert.
    Das Ding lächelte, ein widerwärtiges Zähnefletschen, umrahmt von glänzenden, vernarbten Lippen. Hilf mir.
    Den menschlichen Geistern würde sie auf jede erdenkliche Weise helfen, aber diesem Ding … sie erschauerte. »Ich kann nicht.«
    Bitte. Ich wurde bei lebendigem Leib verbrannt und von meiner eigenen Familie verflucht. Du müsstest mir nur einen winzigen Gefallen tun. Es gibt etwas, das meinem Leid ein Ende bereiten könnte. Kannst du mich aus diesem Krankenhaus hinausbringen?
    Idess schloss die Augen. Dieses Geschöpf war böse, aber es war verletzt worden. Von seiner eigenen Familie. Bei dem Gedanken drehte sich ihr der Magen um. Vielleicht war es nicht seine Schuld, dass er zu dem geworden war, was er jetzt war. Auf jeden Fall konnte es nur gut sein, ihn vom Krankenhaus wegzubringen.
    »Wohin willst du?«
    In einen friedlichen Park.
    Nun, das klang doch gar nicht übel. »Wir müssen über den Parkplatz gehen.« Sie führte dieses dämonische Geisterding aus der Notaufnahme hinaus und packte seine Schulter, die sich überraschend solide anfühlte. Er sagte ihr, wohin er gehen wollte, und sie materialisierte sich mit ihm in einem Wohngebiet.
    »Das hier ist kein Park – «
    Die Kreatur lachte vergnügt und schoss davon. Schon bald war sie in einem Wäldchen hinter einigen Häusern verschwunden.
    In der Hoffnung, nicht einen gewaltigen Fehler gemacht zu haben, kehrte sie auf den Parkplatz zurück und schlüpfte wieder in das Wartezimmer, wo sie den größten Teil der drei Stunden zugebracht hatte, die Lore im OP gelegen hatte. Die erste Stunde war die schlimmste gewesen; die Ärzte hatten ihre Schulter in Ordnung gebracht, aber sein heraldi auf ihrem Arm hatte ununterbrochen wie Feuer gebrannt – zweimal sogar mit solcher Intensität, dass sie mit einem Schrei auf die Knie gefallen war.
    Jetzt ließ sie sich auf einem Stuhl in der Nähe von Sin sinken und wartete in gespanntem Schweigen. Nach einigem unruhigen Gezappel warf Sin die Füße auf einen Stuhl und lehnte sich zurück. »Wenn Lore stirbt, bring ich dich um.«
    »Vielleicht ist es dir ja nicht aufgefallen, aber ich habe versucht, ihm das Leben zu retten.«
    »Wenn du ihn nicht entführt hättest, wäre das gar nicht nötig gewesen.«
    »Ist es deiner Aufmerksamkeit entgangen, dass ich diejenige war, die in Ketten lag, als du ankamst?«
    Mit breitem Grinsen legte Sin die Hände über ihren festen Bauchmuskeln zusammen. »Er hat dich reingelegt, nicht? Du musst ja echt stinksauer gewesen sein.«
    Das war sie gewesen. Bis zu dem Punkt, an dem er ihr den intensivsten Orgasmus ihres Lebens geschenkt hatte. »Selbstverständlich nicht. Ich habe mich von ihm fesseln lassen.«
    »Klar doch.« Sin musterte Idess. »Das sieht man doch gleich, dass du auf Fesselspielchen stehst.«
    »Wie erklärst du sonst, dass er versucht hat, dich davon abzuhalten, mich zu töten?«
    Sin kniff die Augen zusammen. »Hör auf, dumm rumzulabern. Was war los? Ich weiß, dass du Kynan beschützt, also warum hast du Lore nicht einfach umgelegt?«
    »Das ist eine gute Frage.« Eidolon betrat den Raum, und Sin sprang augenblicklich auf die Füße. Idess unterdrückte den Drang, dasselbe zu tun, obwohl sie doch schon wusste, dass Lore außer Gefahr war. »Er wird wieder gesund, Sin.« Er klang besser als bei seinem Gespräch mit

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