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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Sauftouren, und als er jetzt mühevoll die Augen öffnete, musste er feststellen, dass er absolut keine Erinnerung mehr daran hatte, sich ein Glas Schnaps – oder Bier – nach dem anderen hinter die Binde gekippt zu haben.
    Als eine Erinnerung sein Hirn durchstach wie eine stumpfe Nadel, zuckte er heftig zusammen. Idess. Sin. Scheiße! Mit einem Schrei setzte er sich auf. Er war im Krankenhaus. Aber wo –
    »Hey.«
    Sein Kopf fuhr zu Idess herum, die neben seinem Bett stand und aussah, als hätte niemals ein Gargantua-Dolch ihre Schulter durchbohrt. »Dir geht’s gut.« Seine Erleichterung kam ihm überhaupt nicht seltsam vor. Sie sollten Feinde sein, aber etwas hatte sich verändert, und im Gegensatz zu Sin wusste er, wann es keinen Sinn mehr hatte zu kämpfen.
    »Mir geht’s gut. Und dir jetzt auch. Aber es war knapp.«
    Als er sich an die Klinge erinnerte, die in seiner Kehle gesteckt hatte, schluckte er. »Sin?«
    »Eidolon erlaubt ihr nicht, herzukommen. Ich darf nur hier sein, weil er glaubt, dass ich mich nicht danebenbenehmen werde.« Sie lächelte, doch es wirkte gezwungen. Hier stimmte etwas nicht. Und als er die Hand hob und entdeckte, dass er ans Bett gefesselt war, wusste er auch, was es war.
    »Eidolon hat vor, mich davon abzuhalten, Kynan umzubringen.« Kaum hatte er sich von den letzten Ketten befreit, war er schon wieder gefesselt. Unglaublich. »Und das ist der Grund, wieso Sin mich nicht sehen darf, oder? Er fürchtet, sie würde mich befreien.«
    »Ja«, sagte sie. »Und ich finde, er ist zu Recht besorgt.«
    »Sin kann schon manchmal etwas schwierig sein«, murmelte Lore.
    Idess hob eine zarte Augenbraue. »So kann man’s auch ausdrücken.«
    Lore versuchte, die Hand nach ihr auszustrecken, doch die Kette hinderte ihn daran. »Tut mir leid, Engel.« Er blinzelte. Hatte er das Wort »Engel« da etwa gerade als Kosenamen und nicht als abfällige Bemerkung benutzt? Er blinzelte noch einmal. Ja. Ja, das hatte er wohl. Hmm. »Ich hätte dich im Schlafzimmer nicht allein lassen dürfen. Ich hab einfach nicht nachgedacht – «
    Sie brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen. Es war nur ein flüchtiger Kuss, doch er reichte, um ihn auf andere Gedanken zu bringen und seine Gefühle in völliges Chaos zu stürzen. Seine Schwester hätte sie beinahe getötet, und doch war sie jetzt hier, lächelte herzlich, küsste ihn und war überhaupt zu gut, um wahr zu sein.
    »Das hab ich mir von dir abgeschaut«, sagte sie, als sie sich wieder aufrichtete. »Ein interessantes Manöver, jemanden zu küssen, um ihn zum Schweigen zu bringen oder zu beruhigen.« Sie schwieg kurz. »Ich glaube, es gefällt mir.«
    Ein seltsamer besitzergreifender Instinkt erfasste ihn. Am liebsten hätte er ihr untersagt, diesen speziellen Trick bei irgendjemand anderem zu benutzen. Stattdessen sah er sie mit schmalen Augen an. »Hier stimmt doch was nicht. Sin hätte sich niemals davon abhalten lassen, zu mir zu kommen. Sie hätte irgendeinen Weg gefunden.«
    »Sie verhält sich ruhig … weil ich versprochen habe, dich selbst zu befreien.«
    Sofort schrillten alle möglichen Alarmglocken. »Warum? Damit du mich nach Hause bringen und wieder an dein Bett ketten kannst?«
    Sie wurde rot. Gleich darauf spürte er, wie sich unterhalb seiner Taille etwas regte. So sehr es auch nervte, angekettet zu sein: besser an Idess’ Bett als in einem Krankenhausbett.
    »Nur wenn du mich dazu zwingst.«
    »Willst du damit sagen, du würdest mich frei herumlaufen lassen? Hast du denn gar keine Angst mehr um deinen kostbaren Kynan?«
    »Doch«, gab sie zu. »Aber dieses Haus hier ist ein sehr gefährlicher Ort für dich.«
    »Äh … es ist ein Krankenhaus.«
    »Voller Brüder, die dich am liebsten tot sehen würden.«
    Okay, er wusste ja, dass sie seinen Plan, ihren Kumpel umzulegen, nicht guthießen, aber ihn deshalb gleich umbringen? »Wenn das wahr wäre, warum haben sie mich dann gerettet?«
    »Eidolon ist der Einzige, der dich am Leben halten will. Er denkt, dass die anderen beiden dadurch, dass du gefesselt bist, so weit besänftigt sind, dass sie dich nicht töten werden.«
    »Aber du glaubst das nicht?«
    Sie stieß einen langen Seufzer aus, als könnte sie so hinausschieben, was sie offensichtlich nur sehr ungern sagte. »Was ich in Shades Augen gesehen habe, war reine Mordlust.«
    »Mit Shade werde ich schon fertig«, sagte er. »Aber wieso bist du bereit, das Risiko auf dich zu nehmen, mich freizulassen?«
    »Weil ich finde, es ist an der

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