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Den du nicht siehst

Den du nicht siehst

Titel: Den du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
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Privatsender, das Schwedische Fernsehen einschließlich Johan und Peter von den Regionalnachrichten.
    Lautes Stimmengewirr herrschte. Die Presseleute setzten sich auf ihren Stühlen zurecht. Ließen ihre Kugelschreiber klicken und raschelten mit ihren Blocks. Die Kameraleute der Fernsehteams suchten sich strategisch günstige Plätze. Am Podium wurden Mikrofone befestigt.
    Der Presseansturm hatte das Ermittlungsteam gezwungen, die Konferenz noch in letzter Minute in einen anderen Raum zu verlegen. Jetzt befanden sie sich im größten Saal des Präsidiums. Die für den Bezirk zuständige Regierungspräsidentin hatte angerufen und ihr Erscheinen angekündigt.
    Was immer sie hier zu suchen hat, dachte Knutas, als er sich einen Weg durch die Menge bahnte. Auf dem Podium saßen bereits Martin Kihlgård und die Bezirkspolizeichefin.
    Das Stimmengewirr ebbte ab, als Knutas alle willkommen hieß. Er stellte sich und die Kollegen auf dem Podium vor und fasste dann zusammen, was er über den zweiten Mord sagen konnte. Die Polizei versuchte, bei der Vergabe unbedenklicher Informationen großzügig vorzugehen, da sie vielleicht noch auf die Unterstützung der Medien angewiesen war. Zugleich durfte jedoch nichts durchsickern, was die Ermittlungen behindern könnte. Es war ein schwieriger Balanceakt.
    Nach seiner Zusammenfassung bat Knutas um Fragen.
    »Gibt es irgendwelche Parallelen zwischen diesem Mord und dem an Helena Hillerström?«, fragte ein Journalist.
    »Gewisse Ähnlichkeiten gibt es. Ich kann mich aber nicht weiter dazu äußern.«
    »Aus bekannten Gründen kann nicht beide Male dieselbe Waffe benutzt worden sein«, schlussfolgerte die Reporterin einer Lokalzeitung. »Aber wurde hier derselbe Waffentyp verwendet? Wurde auch das zweite Opfer mit einer Axt getötet?«
    »Nein. Der zweite Mord wurde mit einer Stichwaffe begangen.«
    »Mit einem Messer?«, fragte Johan.
    »Wir wissen noch nicht, um welche Art Stichwaffe es sich handelt.«
    »Wie sieht es mit Zeugen aus?«, fragte ein Reporter aus Göteborg.
    »Bisher scheint niemand etwas gehört oder gesehen zu haben. Aber wir nehmen eine umfassende Personenbefragung vor.«
    »Glauben Sie, dass es sich beide Male um denselben Täter handelt?«
    »Ja und nein. Einiges weist darauf hin, dass es nicht der Fall ist, zum Beispiel, dass beim zweiten Mord ein anderer Waffentyp benutzt worden ist. Andere Umstände lassen vermuten, dass es sich um denselben Täter handelt – wir wissen es noch nicht. Aber wir können diese Möglichkeit natürlich nicht ausschließen.«
    »Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Opfern, abgesehen davon, dass beide Frauen im gleichen Alter waren?«
    »Darauf kann ich aus Rücksicht auf die Ermittlungen nicht eingehen. Ich kann nur sagen, dass beide enge Beziehungen zu Gotland und zu Stockholm hatten.«
    »Wäre es also möglich, dass der Mörder aus Stockholm stammt?«
    »Sicher.«
    »Und warum suchen Sie nicht dort?«
    »Das tun wir.«
    »Wo genau?«
    »Darüber kann ich mich nicht äußern, das sehen Sie sicher ein.«
    »Gibt es irgendwelche Parallelen in der Ausführung der Morde?«, fragte Johan.
    »Dazu kann ich nichts sagen.«
    Die Frustration unter den Reportern war offensichtlich, aber Knutas ließ sich nicht beirren. Das Ermittlungsteam hatte beschlossen, nichts über die genaueren Umstände zu sagen, wie Frida Lindh ermordet worden war. Spekulationen war damit Tür und Tor geöffnet.
    »Haben wir es mit einem Serienmörder zu tun?«, fragte die Reporterin von Radio Gotland.
    »Es ist noch zu früh, dazu etwas zu sagen. Wir haben keine klaren Hinweise darauf«, sagte Knutas.
    »Aber Sie schließen es nicht aus?«
    »Das können wir natürlich nicht.«
    »Was wird aus dem Lebensgefährten des ersten Opfers?«, fragte die Reporterin der Lokalzeitung.
    »Der ist bereits aus der Haft entlassen worden. Er steht nicht mehr unter Verdacht.«
    Wieder redeten alle durcheinander.
    »Warum nicht?«
    »Das kann ich leider nicht sagen.«
    »Wie können Sie so sicher sein, dass er unschuldig ist?«
    »Darüber können wir uns leider nicht äußern. Wir können nur sagen, dass der Lebensgefährte des Opfers von jeglichem Verdacht der Mitwirkung an dem Mord in Fröjel befreit ist«, wiederholte Knutas.
    »Das muss bedeuten, dass Sie von ein und demselben Mörder ausgehen«, erklärte Johan. »Per Bergdal konnte den Mord an der Frau auf dem Friedhof nicht begehen, da er in Visby im Gefängnis saß.«
    »Wie ich nun schon mehrmals gesagt habe, können wir

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