Den du nicht siehst
Lokal gewesen waren, mit der er noch nicht gesprochen hatte. Sie wohnte im Tjelvarvägen, und Wittberg und Norrby hatten sie am Vorabend aufgesucht, allerdings als sie noch nicht wussten, dass Frida Lindh ermordet worden war. Jetzt hatte die Sache andere Dimensionen angenommen, und Knutas wollte noch mal persönlich mit den Freundinnen reden. Außerdem hatte Malin Backman mit Frida Lindh zusammengearbeitet. Die Gespräche, die er am Vormittag mit den anderen Freundinnen geführt hatte, hatten ihn nicht weitergebracht.
Karin Jacobsson war bei der Befragung anwesend. Sie gingen in den Besprechungsraum.
»Setzen Sie sich«, sagte Knutas.
Malin Backman nahm ihm gegenüber Platz.
»Es tut mir Leid, dass ich so spät komme. Aber mein Mann ist erst von einer Reise zurückgekehrt. Und ich wusste nicht, wo ich die Kinder sonst hätte lassen sollen.«
Knutas hob abwehrend die Hand.
»Das macht nichts. Wir sind froh, dass Sie überhaupt kommen konnten. Woher kannten Sie Frida Lindh?«
»Wir haben im selben Frisiersalon gearbeitet.«
»Wie lange kannten Sie sie?«
»Seitdem sie dort gearbeitet hat. Wie lang kann das sein – ein halbes Jahr, glaube ich. Ja, sie hat im neuen Jahr angefangen. Anfang Februar.«
»Wie gut kannten Sie sie?«
»Ziemlich gut. Wir haben uns ja jeden Tag bei der Arbeit gesehen, und ab und zu sind wir zusammen ausgegangen.«
»Ist sie Ihnen in letzter Zeit irgendwie anders vorgekommen?«
»Nein, sie war wie immer. Munter und gut gelaunt.«
»Sie hat nicht erwähnt, dass irgendetwas passiert war? Keinen Kunden, der ihr unangenehm aufgefallen ist?«
»Nein, nicht dass ich wüsste.«
»Wissen Sie, ob sich jemand ihr gegenüber seltsam verhalten oder sie bedroht hat?«
»Nein, die meisten Kunden sind nett. Wir kennen sie ja auch fast alle.«
»Aber es kommt auch vor, dass Sie unbekannte Kunden haben?«, fragte Karin.
»Ja, natürlich, Wir haben auch Laufkundschaft. Besonders samstags.«
»Können Sie sich an fremde Kunden vom Samstag erinnern?«
»Nein. Da hatte ich frei.«
»Wer hat gearbeitet?«
»Frida und unsere Chefin, Britt. Samstags sind wir nur zu zweit.«
»Wie lange haben Sie geöffnet?«
»Bis drei. Samstags, meine ich. Sonst schließen wir um sechs. Und sonntags ist den ganzen Tag geschlossen.«
»Bitte seien Sie jetzt ganz aufrichtig. Wissen Sie, ob Frida einen Liebhaber hatte? Hat sie sich mit jemandem getroffen?«
»Nein, bestimmt nicht. Das hätte sie mir erzählt. Ich glaube nicht, dass sie so weit gegangen wäre.«
»Wie war Frida bei der Arbeit?«
»Sie war eine ungeheuer tüchtige Friseurin. Und die Kundschaft mochte sie sehr gern. Sie hatte eine sehr sympathische Art, war fröhlich und kontaktfreudig.«
»Glauben Sie, irgendein Kunde könnte sich davon ermutigt gefühlt haben?«
»Das weiß ich nicht. Sicher hat sie viel geredet und gelacht. Das kann natürlich falsch verstanden worden sein.«
»Können Sie den Abend im Munkkällaren beschreiben?«
»Wir haben im Restaurant gegessen. Danach sind wir in die Vinylbar umgezogen. Da war viel los. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Und Frida ist dort mit einem Mann ins Gespräch gekommen und hat ziemlich lange mit ihm zusammengesessen.«
»Hat er sich auch Ihnen und den anderen vorgestellt?«
»Nein, sie saßen die ganze Zeit am Tresen.«
»Wie sah er aus?«
»Aschblonde Haare, groß, ziemlich durchtrainiert, leichter Bartansatz, ziemlich dunkle Augen, glaube ich.«
»Wie war er angezogen?«
»Er trug Polohemd und Jeans. Sah gut aus, irgendwie elegant«, sagte sie zögernd.
»Wie lange haben die beiden miteinander geredet?«
»Etwas über eine Stunde, glaube ich. Dann kam Frida zurück an unseren Tisch und sagte, er wolle jetzt gehen.«
»Hat sie etwas über ihn erzählt?«
»Dass er aus Stockholm kommt und zusammen mit seinem Vater in Visby ein Restaurant eröffnen wollte. In Stockholm hatten sie offenbar mehrere.«
»Hat sie seinen Namen genannt?«
»Ja, Henrik.«
»Keinen Nachnamen?«
»Nein.«
»Wo hat er hier auf Gotland gewohnt?«
»Das weiß ich nicht.«
»Wie lange wollte er bleiben?«
»Das weiß ich auch nicht.«
»Schien er im Munken Bekannte zu haben?«
»Ich glaube nicht. Soviel ich weiß, hat er nur mit Frida gesprochen.«
»Und Ihnen war er unbekannt?«
»Ja.«
»Was hat Frida sonst noch über ihn erzählt?«
»Dass sie ihn reizend fand. Er wollte ihre Telefonnummer haben, aber sie hat sie ihm nicht gegeben.«
»Wann hat er das Munken verlassen?«
»Als sie an unseren
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