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Den du nicht siehst

Den du nicht siehst

Titel: Den du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
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auf diese Umstände nicht näher eingehen«, sagte Knutas mit aufgesetzter Ruhe.
    Johan beschloss, nicht weiter nach dem Täter zu fragen.
    »Was unternimmt die Polizei jetzt?«, fragte der Reporter von Ekot.
    »Wir bekommen weitere Verstärkung vom Landeskriminalamt. Wir setzen die Ermittlungen fort und suchen nach Berührungspunkten zwischen beiden Opfern.«
    »Haben die Opfer einander gekannt?«, fragte ein anderer Fernsehreporter.
    »Nein, nach unserem bisherigen Wissensstand nicht.«
     
    Als Knutas nach fast einer Stunde die Einzelinterviews hinter sich gebracht hatte, lief er aus dem Saal, um endlich einen Moment Ruhe zu haben. Doch auf dem Gang kam ihm die Regierungspräsidentin entgegen.
    »Hast du einen Moment Zeit?«
    »Sicher«, antwortete er müde.
    Sie steuerte sein Büro an, und Knutas schloss die Tür hinter ihnen.
    »Das ist eine schlimme Sache«, sagte die Regierungspräsidentin, eine energische Frau von Mitte fünfzig. Normalerweise war sie munter und offen, jetzt aber zeigte ihr Gesicht tiefe Beunruhigung. Sie ließ sich seufzend auf Knutas’ Besuchersessel sinken, nahm ihre dicke Brille ab und wischte sich mit einem Taschentuch die Stirn.
    »Das ist wirklich sehr ernst«, sagte sie schließlich. »Wir haben Mitte Juni. Und die Vorbereitungen für die Touristensaison laufen auf Hochtouren. In Hotels, auf Campingplätzen, in Jugendherbergen, bei den Vermietern von Ferienhäusern. Es wird fast ununterbrochen gebucht. Noch. Die Frage ist, was jetzt passieren wird. Es scheint sich um einen Serienmörder zu handeln, und das ist ja wohl kaum eine Touristenattraktion. Ich befürchte, dass diese beiden Morde die Urlauber vertreiben könnten.«
    »Sicher«, stimmte Knutas zu. »Aber daran können wir nicht viel ändern. Niemand von uns wünscht sich einen frei herumlaufenden Mörder.«
    »Was habt ihr jetzt vor? Wen hast du auf die Fälle angesetzt? Du siehst doch ein, wie wichtig es ist, dass ihr den Mörder so schnell wie möglich festnehmen könnt.«
    »Wirklich«, sagte Knutas, ohne seine Verärgerung verbergen zu können. »Wir geben uns alle Mühe. Mit unseren geringen Mitteln. Meine gesamte Abteilung, also die zwölf Leute, die nach allen Einsparungen und Umstrukturierungen noch übrig geblieben sind, arbeiten rund um die Uhr an der Sache. Ich habe das Landeskriminalamt um vier Mann Verstärkung gebeten, und sie werden so lange bleiben wie nötig. Außerdem habe ich Verstärkung von der Bereitschaftspolizei beantragt, obwohl die ohnehin schon auf dem Zahnfleisch kriecht. Bald werden wir von sechshunderttausend Touristen überschwemmt, und wir haben auf der ganzen Insel nur dreiundachtzig Leute. Fårö inklusive. Du kannst dir ja ausrechnen, wie es mit unseren Kapazitäten aussieht. Wir haben einfach keine weiteren Mittel.«
    Er schaute der Regierungspräsidentin starr ins Gesicht.
    »Ja, natürlich, das verstehe ich. Ich mache mir nur Sorgen wegen der Folgen. Für die Arbeitsplätze. Vom Fremdenverkehr leben hier doch so viele.«
    »Du musst uns ein wenig Zeit lassen«, sagte Knutas. »Der zweite Mord ist keine zwei Tage her. Vielleicht können wir den Täter schon in kurzer Zeit überführen. Und dann ist alles vorbei. Lass uns also nichts überstürzen und nicht vom Schlimmsten ausgehen.«
    »Ich hoffe bei Gott, dass du Recht hast«, seufzte die Regierungspräsidentin.

 
     
     
     
    Knutas hatte in eines dieser trockenen Kantinenbrote gebissen und ein Stück in den falschen Hals bekommen. »Verdammt!«, keuchte er zwischen einem ausgiebigen Hustenanfall. Die Kollegen, die sich zum Nachrichtenmagazin am Sonntagabend im Pausenraum versammelt hatten, schauten genervt zu ihm herüber.
    Knutas Schläfen pochten. Der Bericht über den neuen Frauenmord enthielt viel zu detaillierte Informationen.
    »Woher wissen die das alles?«, rief Knutas, als er wieder zu Atem gekommen war.
    Sein Gesicht war tiefrot, vom Husten und vor Wut.
    »Wie ist das alles durchgesickert? Verdammt, wie können wir unter diesen Umständen denn noch Ermittlungsarbeit leisten? Wer steckt mit der Presse unter einer Decke?«
    Er musterte die im Pausenraum versammelten Kollegen. Alle tauschten verdutzte Blicke. Einige schüttelten den Kopf. Andere beschlossen, lieber das Thema zu wechseln.
    Knutas lief mit großen Schritten in sein Zimmer. Knallte so heftig die Tür zu, dass ihr Fensterglas bebte. Wütend griff er zu Johans Visitenkarte, wählte seine Nummer. Der meldete sich nach zweimaligem Klingeln.
    »Was zum Teufel soll

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