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Den du nicht siehst

Den du nicht siehst

Titel: Den du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
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Verbindung. Eine zweite Gruppe wird sämtliche Mörder und Gewalttäter in Schweden, insbesondere in Stockholm, überprüfen. Gibt es darunter einen oder mehrere mit Beziehungen zu Gotland? Die Augen des ganzen Landes sind auf uns gerichtet. Nicht zuletzt die der Massenmedien. Wir müssen ab sofort alle Kräfte einsetzen, um den Mörder zu fassen, ehe noch ein Mord geschieht. Ich habe beim Landeskriminalamt in Stockholm weitere Verstärkung beantragt. Wir werden unsere Ermittlungsarbeit straffer organisieren. Kihlgård und Hansson unterstützen uns vor allem bei den Befragungen und bei der Überprüfung der vorbestraften Gewalttäter. Einige von uns müssen erneut nach Stockholm fahren. Der Mörder kann ebenso gut dort zu finden sein wie hier.«
    »Eigentlich ist es ziemlich wahrscheinlich, dass der Mörder in Stockholm wohnt«, sagte Wittberg. »Helena Hillerström hat immer nur einige Tage im Jahr auf Gotland verbracht, und jetzt war sie erst seit zwei Tagen hier, als er zugeschlagen hat. Und Frida Lindh hat bis vor einem Jahr in Stockholm gelebt. Da ist es doch sehr gut möglich, dass sie ihn von dort kannten. Er könnte mit beiden ein Verhältnis gehabt haben. Und vielleicht war das ja noch nicht beendet? Wissen wir, ob Frida Lindh manchmal nach Stockholm gefahren ist? Wie oft war sie seit ihrem Umzug dort? Vielleicht ist sie hingefahren, um ihre Verwandtschaft zu besuchen und zugleich ihre Affäre weiterzuführen?«
    »Dann ist es jedenfalls clever von ihm, dass er die Morde hier begeht. Das rückt Gotland ins Blickfeld, und er kann in aller Seelenruhe nach Stockholm zurückkehren«, sagte Norrby.
    »Sind wir sicher, dass Frida den Mann im Munkkällaren vorher noch nie gesehen hat? Sie hat vielleicht ihren Freundinnen gegenüber nur so getan. Was ist, wenn sie bereits etwas miteinander hatten?«, fragte Sohlman.
    »Es könnte auch ein Kunde sein«, warf Karin ein. »Frida Lindh hat in einem Frisiersalon im Östercentrum gearbeitet, dem in der Galerie gegenüber vom Obs. Dort könnte sie ihn kennen gelernt haben. Ihr Arbeitsplatz war von außen sehr gut einsehbar. Er hätte sie auch ganze Tage lang beobachtet haben können, ohne dass sie etwas bemerkt hätte.«
    »Das ist natürlich eine Möglichkeit«, gab Knutas zu. »Mit ihren Kolleginnen haben wir ja noch nicht sprechen können. Kannst du dich vielleicht darum kümmern?«
    Karin nickte und machte sich Notizen.
    »Meiner Meinung nach könnten wir es durchaus mit einem Irren zu tun haben, der seine Opfer zufällig auswählt«, sagte Kihlgård. »Helena Hillerström hatte vielleicht einfach nur Pech, dass sie gerade zu dem Zeitpunkt nach Gotland gekommen ist, als er losgelegt hat. Er hat sie irgendwo gesehen, ist ihr gefolgt und hat auf die passende Gelegenheit gewartet, ganz einfach.«
    »Das würde bedeuten, dass er jederzeit wieder zuschlagen kann«, sagte Karin.
    Unbehagen breitete sich im Zimmer aus. Alle dachten an ihre Frauen, Freundinnen und Schwestern. Keine konnte sich mehr sicher fühlen.
    »Spekulationen können wir uns bis in alle Ewigkeit hingeben.« Damit machte Knutas der Sache ein Ende. »Wir müssen uns jetzt einen Überblick über die Fakten verschaffen.« Er schaute auf die Uhr. »Wir machen hier jetzt erst mal Schluss. Ihr wisst ja, dass um drei die Pressekonferenz stattfindet. Wir treffen uns danach wieder, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Sagen wir, um fünf?«
     
    Karin Jacobsson und Anders Knutas gingen in eine Pizzeria einige Blocks von der Polizeiwache entfernt. Sie aßen rasch und schweigend. Nach fünf Jahren enger Zusammenarbeit verstanden sie einander sehr gut. Manchmal machten sie Witze, in denen sie sich als fleißiges altes Paar bezeichneten, obwohl zwischen ihnen ein ziemlich großer Altersunterschied bestand. Karin Jacobsson wurde in diesem Jahr siebenunddreißig, und Anders Knutas war neunundvierzig. Er fand sie bezaubernd. Der Auffassung war er immer schon. Die große Lücke zwischen ihren Vorderzähnen ließ ihr Lächeln nur noch strahlender wirken. Er hatte oft gedacht, dass sie mit diesem Lächeln weit kommen könnte. Die Kollegen waren nicht immer einfach im Umgang, vor allem als Karin neu in die Gruppe gekommen war. Dass sie ungewöhnlich klein war – sie maß nur einen Meter fünfundfünfzig –, machte die Sache nicht leichter für sie. Das weckte in den Kollegen noch mehr die gönnerhafte Haltung, als würden sie auf eine kleine Schwester herabschauen. Aber Karin war klug und geradeheraus und hatte sich damit

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