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Den ersten Stein

Den ersten Stein

Titel: Den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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Blick hineinwerfen konnte. Er sah in den Treppenschachtund seine Pupillen weiteten sich. Wir warfen uns zu Boden, bevor die ersten Schüsse einer hochkalibrigen Waffe durch die Metalltür
     schlugen. Unsere Verfolger waren zu zweit.
    Neben dem Treppenschacht stand ein verrosteter Kinderbuggy, dem zwei der Gummiräder fehlten. Er war bis oben hin mit zerbrochenen
     Spielsachen, Plastiktüten voller Dosen, alten Kleidern, vergilbten Taschenbüchern und anderem Müll beladen. Wir mussten zu
     zweit zupacken, um ihn vor die Tür zu zerren.
    »Und jetzt?«, fragte Jack.
    Die Lifttüren standen halb offen, vielleicht reichte es, dass wir uns hindurchquetschen konnten. »Licht ausmachen.« Wir rannten
     durch den Korridor und zertrümmerten die verbliebenen Leuchten mit unseren Pistolen. Ich hielt Jack vor dem Lift an.
    Er blickte in den Schacht; der Aufzug hing ein Stockwerk tiefer im dämmrigen Licht. »Ich weiß nicht recht«, sagte Jack.
    Jemand krachte mit seinem ganzen Gewicht gegen die Treppenhaustür. Der Buggy fiel um, hielt die Tür aber noch zu. Sie schossen
     noch ein paar Löcher hinein.
    »Wir haben nicht allzu viele Optionen«, sagte ich. »Es wird Zeit, tief Luft zu holen und es anzupacken.«
    Jack fluchte lautlos und sprang. Er schlug krachend auf dem Lift auf und sandte die Anrufung einiger Heiliger und viele Flüche
     zu mir herauf. Die beiden Killer warfen sich noch immer gegen die Tür. Ich schickte ein paar Schüsse in ihre Richtung, um
     sie zu bremsen, und sprang in den Aufzugsschacht, bevor sie Gelegenheit zur Erwiderung hatten.
    Jack hatte die Falltür in der Decke des Lifts geöffnet und stand schon in der Eingangshalle im Erdgeschoss. Er humpelte, kam
     aber noch vorwärts. Ich zeigte zur Haustür und folgte ihm, die Augen und meine Pistole auf die Treppenhaustürgerichtet. Sie ging nicht auf. Hoffentlich bedeutete das, dass unsere Verfolger dumm waren, und nicht, dass sie uns draußen
     erwarteten.
    Auf der Straße war es ruhig. Ein paar Hausfrauen gingen zum Markt an der Ecke, und unbeaufsichtigte Kinder mit Unfug im Sinn
     tollten herum. Wir eilten schwerfällig los, so schnell, wie Jack laufen konnte. Ich spähte in die geparkten Autos, sah aber
     niemanden. Der Scharfschütze, der in Jacks Wohnung auf uns geschossen hatte, konnte nicht auf die Straße sehen. Ich konnte
     kaum glauben, dass niemand das Haus von vorn bewachte, aber vielleicht hatten wir einfach Glück. Als wir die Straßenecke erreichten,
     hielt Jack ein Taxi an. In Queens. Wäre ich nicht so beschäftigt gewesen, hätte ich den Vatikan angerufen, um ein Wunder zu
     berichten. Jack gab dem Taxifahrer eine Adresse in Flatbush an.
    Das Taxi brachte uns zu einem Loch, das sich Bar nannte. Auf dem Boden lag Sägemehl wie in einem Westernsaloon, nützlich,
     um Bier aufzusaugen und was immer aus den Gästen herauskam.
    »Sagen Sie mir jetzt, wer diese Männer waren?«, fragte Jack.
    »Ich wollte Ihnen gerade dieselbe Frage stellen«, antwortete ich. Das Licht der späten Nachmittagssonne drang durch schmutzige
     Fenster herein. Die Namen auf den Flaschen hinter der Theke waren vertraut, aber ich hätte wetten können, dass der Gin aus
     einem Brennkessel und der Whisky aus einer Badewanne in einem Nebenraum kamen. Es war die Art von Lokal, wo man nur Flaschenbier
     bestellt und der Bedienung sagt, dass sie es ungeöffnet bringen soll. »Ich hoffe, Sie haben diese Kneipe nicht wegen ihrer
     Atmosphäre ausgewählt.«
    »Der Besitzer ist ein Freund von mir«, sagte Jack.
    Er zeigte auf den kleinen Schwarzen mittleren Alters, der an der Theke bediente. Bis auf einen dicken Schnauzbart warsein Kopf haarlos. Tätowierungen des Marine Corps bedeckten muskulöse Arme. Mit einem Lumpen verteilte er gerade den Schmutz
     auf der Theke. Er nickte Jack zu und ignorierte mich vollständig.
    »Ist es hier für uns beide sicher oder nur für Sie?«
    Jack überging meine Frage. »Finden Sie es okay hier?«
    »Angemessen.«
    »Dann sagen Sie mir, was zum Teufel Sie in meiner Wohnung zu suchen hatten.«
    »Wie schon gesagt, der
Kreuzzug
hat Sie beobachtet.« Ich griff auf der Suche nach den gestohlenen Unterlagen in meine Jacke. Jack reagierte nicht, außer mit
     den Augen. Ich hatte das Gefühl, dass die Hälfte der Gäste ihn beobachtete, um zu sehen, was er tat, und der Rest sich auf
     meine verborgene Hand konzentrierte. »Sie haben dem
Kreuzzug
einen Brief geschrieben«, sagte ich und legte die Ausdrucke vor ihn hin. »Der hat jemandes

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