Den Finger am Abzug
führte ein Abhang zehn Meter hinab. Man konnte kleine Hügel erkennen, Gräber, die in den harten Boden von den Frauen gegraben wurden. Noch immer lagen da mindestens dreißig Leichen, die bereits stark verwest waren.
Diese Grausamkeiten sind unvorstellbar und ich hoffe, nur ein einziges Mal nicht nachts von toten Menschen zu trä umen und ihre Gesichter zu sehen!
„Mad Max, here!“ Ein kroatischer Soldat wirft mir eine Schaufel zu, ich fange sie und nicke ihm zu. Den Namen Mad Max habe ich mir gegeben, in Anlehnung an den einsamen Helden im gleichnamigen Film mit einem damals noch sehr jungen Schauspieler namens Mel Gibson. Als ich mich bei der kroatischen Armee als Söldner gemeldet hatte, fragte man nach meinem Namen und mir fiel dieser spontan ein. Seitdem nennen mich alle so und ich reagiere gerne darauf. Ein solcher Codename hilft mir, mich von meinem früheren Leben zu distanzieren. Er hilft dabei, sich etwas vorzumachen. Einen Teil der eigenen Identität zu verstecken.
Wir haben unser Ziel erreicht, nun gilt es, geeignete Stellungen auszuheben, damit wir so gut wie mö glich geschützt sind. Artillerie und Luftwaffe hatten im Vorfeld ganze Arbeit geleistet und den Verteidigungsring der Serben vor der Stadt aufgerieben. Früh am Morgen konnten wir die letzten verbliebenen Gegner ausschalten und nun sichern wir diese Passage. Weit entfernter Artilleriebeschuss dringt mit einem dumpfen Grollen bedrohlich zu uns herüber. Links von mir sehe ich, in einiger Entfernung, Panzer auffahren. Andere kroatische Einheiten. Während ich einen von Granaten getroffenen und verschütteten Schützengraben wieder ausschaufle, frage ich mich, warum ich das hier eigentlich mache? Das Geld ist ein wohlduftendes Lockmittel, natürlich, aber der Rest meiner Motivation für all das hier? Ist es wirklich die Abenteuerlust, die mich in diese Hölle aus Blut, Gestank und Tränen geführt hat? Ist es so einfach? Bin ich tatsächlich so dumm und primitiv, dass ich aus Gier nach Geld zu einem Henker wurde?
Bald wird wohl eine Militä roffensive starten und dann bricht hier die Hölle los. Dann gehe ich wahrscheinlich sowieso drauf.
Dann werde ich ja sehen, ob sich der Teufel meine Seele bereits reserviert hat.
Ü ber den Autor
Mark E. Carter wurde 1971 in Wien geboren und lebt seit 2002 in der Nä he von Frankfurt/Main.
In seinem bewegten Leben erlernte er verschiedene fernöstliche Kampfstile, unterrichtete Frauen in Selbstverteidigung und absolvierte eine Ausbildung zum Personenschutz.
Nach einem Fernstudium der Betriebswirtschaft startete er seine berufliche Karriere im internationalen Management.
Neben dem Schreiben ist Ma rk E. Carter auch Songwriter und Keyboarder. Seine bevorzugten Stilrichtungen sind Rock, Gothic Rock und Electronic.
Sein großes Hobby ist das Tauchen und Skifahren. Außerdem mixt er in seiner Freizeit gerne Cocktails und wenn es sich nicht vermeiden lässt, springt er schon mal auch mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug.
Sein erstes Buch "Bluthunger", ein Vampir-Thriller, erschien 2008. Dazwischen folgten verschiedene Kurzgeschichten. 2010 unternahm er einen schrifstellerischen Ausflug in die Satire und verö ffentlichte eine humoristische Betrachtung über den Planeten Gor.
Auß erdem ist er ein begeisterter Blogger und lebt hier seine humorvolle Seite aus. Seinen Blog erreichen Sie unter http://www.mark-enblog.de/
Mehr zum Autor Mark E. Carter, mit Leseproben und auch Rezensionen zu seinen Werken, erfahren Sie unter http://www.mark-e-carter.de/
Weitere Werke von Mark E. Carter
Bluthunger
- Vampirthriller -
Im Buchhandel als Taschenbuch oder eBook ( Link zum eBook auf Amazon )
Unbemerkt von den Menschen existieren seit ewigen Zeiten Vampire unter ihnen. Sie haben sich zu einer eigenen Spezies entwickelt, welche die Spitze der Nahrungskette darstellt. Sie lenken die Wirtschaft und kontrollieren die Machtzentren auf diesem Planeten.
Doch zwei Vampi rclans stehen kurz vor einem Krieg. Sie kämpfen um die Vorherrschaft auf diesem Planeten und ihre Interessen können unter-schiedlicher nicht sein: Der eine Clan die Hogh-Khart sehen im Zusammenleben mit den Menschen eine unverzichtbare Symbiose, der Andere möchte die Sterblichen lieber heute als morgen versklaven und sie zu Blutlieferanten reduzieren.
Ein Krieg, der diese Welt dramatisch verä ndern könnte.
Exolate, ein Elitesoldat der Hogh-Khart wurde beauftragt, die Wahrheit über
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