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Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Titel: Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Frömmert
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Orient?“ Überall an den Wänden sind Ausdrückspuren von Zigaretten, die Bettdecken sind löcherig und verhaart und das Waschbecken total verdreckt. Die Duschen und Toiletten befinden sich auf dem Flur. Die werden mit den anderen Bewohnern geteilt. In den Duschen und liegen Zigarettenkippen und die Toiletten sind auch nicht sehr einladend, weil nicht sauber. Draußen ist es sehr warm. Somit ist es angenehm, dass zumindest das Fenster geöffnet werden kann.
    Wir haben ja alles was wir brauchen: Schlafsack, Käse, Wein. Das Duschen fällt aus den zuvor genannten Gründen heute aus.
    Nachdem unsere Nachtlager hergerichtet sind, folgt die tägliche Abschlussbesprechung... Die ist richtig gut: Alle Vorräte aufgegessen, den Flachmann, den ich für schlechte Zeiten immer in meiner Lenkertasche mitgeschleppt habe, weg gehauen (Williamschrist-Brand) und den Wein dezimiert.
    Als wir so zusammensitzen, klopft es plötzlich an der Tür. Im stockfinsteren Flur steht ein Hüne von einem Farbigen mit einem Joint in der Hand und spricht irgendetwas auf französisch. Ich interpretiere es so, dass er uns einen Joint verkaufen oder schenken will und lehne dankend ab. Mag aber auch sein, dass er kein Feuer hatte – egal. Es war schon ziemlich unheimlich.Später ist Bettruhe und wir schlafen selig ein.
    95,7 gefahrene km, gesamt 821,9 km
    5:51 gefahrene Zeit, gesamt 48:09 Std.
    16,6 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit

28.04.2012 Samstag
    Tag 8
    Mantes de Jolie (F) – Chateaudun (F)
    Um 07:00 Uhr ist für uns die Nacht vorbei. Wir stehen auf und packen. Heute sind wir schon eine Woche unterwegs. Es stellt sich allmählich Routine im Tagesablauf ein. Sachen lassen sich leichter in den Satteltaschen finden, es wird das „Sch... - Wort“ nur noch selten gesagt, es herrscht sogar schon fast so etwas wie Ordnung in den von uns benutzten Hotelzimmern.
    In der letzten Nacht hat es heftig gewittert, berichten Timo und Siggi. Ich habe davon nichts bemerkt, so fest habe ich geschlafen. Wenn man mir das gestern Abend gesagt hätte, dass das möglich ist, hätte ich es nicht geglaubt.
    Hoffentlich sind unsere Fahrräder noch da. Die hatten wir gestern vor dem Hotel abgestellt. Beim Frühstück herrscht im „Hotelfoyer“ ein ständiges ein und aus. Lautstarke Unterhaltungen der Gäste wie auf dem Gemüsemarkt in Kinshasa. Ein junger Farbiger erzählt uns irgendwas und zeigt dabei immer nach draußen. Wir verstehen nichts, aber er gibt nicht auf. Wahrscheinlich ist etwas schlimmes passiert, aber wir können zunächst nicht ergründen, was es wohl sein könnte.
    Nach dem Frühstück sehen wir vorsichtig zum Abstellplatz unserer Fahrräder. Gott sei dank – sie sind noch da.
    Also noch einmal schnell aufs Zimmer, die Sachen holen und nichts wie raus aus dem Loch. Draußen holen wir erst einmal tief Luft. Es riecht nach Sommer. Es ist warm und sonnig. Der krasse Gegensatz zu dem vermieften F1-Hotel.
    Nachdem die Taschen auf die Räder verzurrt sind, geht es weiter. Eine ältere Dame, die ihren Hund ausführt, zeigt auf einen großen umgekippten Glascontainer und schimpft dabei heftig. Wir stimmen ihr kopfschüttelnd zu. Offensichtlich haben irgendwelche Randalierer in der letzten Nacht herum gewütet. Vielleicht war es das von Timo und Siggi vernommene Gewitter.
    Die ersten Anstiege verlangen wieder einmal alles von uns ab. Immer diese Tortouren direkt nach dem Frühstück. Dann werden die Höhenzüge erträglicher und zudem merken wir keinen Hauch eines Windes. So schaffen wir nach 2,5 Stunden schon die ersten 50 Kilometer!
    Im Laufe des Vormittags überholen wir eine ältere Dame, die offensichtlich auch nach Santiago unterwegs ist, oder eine Weltreise macht. Für eine Weltreise hat sie nämlich genug Gepäck dabei. Alles ist auf einem Gazelle – Hollandrad gestapelt. So schafft sie die Anhöhe nicht und muss schieben, als wir uns fahrender Weise an sie vorbei quälen.
    In einer kleinen Ortschaft haben wir noch schnell Getränke, Obst, Brot und Käse gekauft und dann an einem Rastplatz an einem Bachlauf eine Frühstückspause gemacht. Wenig später hat uns dann die vorhin schiebende Pilgerin wieder überholt.
    Also müssen wir wohl weiter und wieder mit einem „Buen Camino“ an ihr vorbei.
    Um 13:00 Uhr liegt eine Pizzeria an unserem Weg und wir beschließen unseren knurrenden Mägen mal etwas Warmes zu geben. Immer nur Brot, Käse und Wein, das muss nicht sein.
    Die Pizzeria wird von einem sehr freundlichem Ehepaar betrieben. Es gibt eine

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