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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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sein, dass ihr einige Dinge zu bereden habt, die ihr in meiner Gegenwart nur ungern aussprechen würdet.
    Ich möchte zum Abschied zwar noch mit ein bis fünf Drinks mit euch anstoßen, ehe ich in mein neues Heim aufbreche, aber im Augenblick habt ihr sicher viel zu besprechen. Daher denke ich, es ist an der Zeit, mich zu entschuldigen und euch euren Geschäften zu überlassen.«
    Ich wollte mich erheben, aber da faltete sich Aahz auf seinem Platz am Fenster auseinander und hielt gebieterisch eine Hand hoch.
    »Ehe du gehst, Partner, denke ich, wir haben noch etwas Zeit, bevor wir mit unserer Besprechung beginnen. Vorher gibt es noch etwas zu sagen, und ich denke, die Logik gebietet, dass ich derjenige bin, der es sagt.«
    Ich sank zurück auf meinen Stuhl.
    Einen Moment lang schaute Aahz mich nur an, ehe er wieder das Wort ergriff.
    »Skeeve«, sagte er schließlich. »Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam eine Menge durchgemacht. Wir haben zusammen gekämpft, geblutet, getrunken und unsere Kundschaft abgezockt. Wir haben gestritten und waren wütend aufeinander, aber wenn es darauf ankam, waren wir immer ein gutes Team. Du hast die Gewohnheit, dein Licht unter den Scheffel zu stellen, aber du hast dieses Team zusammengestellt. Du hast ihm Führung und Wärme gegeben. Wir respektieren deinen Entschluss zurückzutreten, aber ehe du das Treffen verlässt, solltest du uns eine Chance geben, dir danke zu sagen, für alles, was du für uns getan hast.«
    Und damit fing er an zu klatschen. Der Rest der Truppe folgte ihm auf dem Fuße, sprang von den Stühlen auf und applaudierte mir, einige lächelnd, manche weinend, aber alle mit einem Ausdruck liebevoller Zuneigung in den Augen.
    Ich war so überrascht wie überwältigt von dieser Woge der Gefühle.
    »Danke«, brachte ich hervor. »Ich danke euch allen.« Unter Tränen blinzelnd stand ich auf und ging hinaus, hinaus aus meiner Vergangenheit und hinein in meine Zukunft.

Chaos GmbH Gebrauchsanweisung
    Zuerst stolzierten die Blumenmädchen über den weißen Gang, zehn an der Zahl, alle gekleidet in grüne Organzakleider, warfen sie mit vollen Händen Blüten in die Luft. Der Duft stieg mir in die Nase, und ich musste niesen. Das wiederum veranlasste mich, unwillkürlich die Zähne zu blecken, was wiederum die sechs Personen, die mir im großen Saal des Palasts von Possiltum am nächsten standen, veranlasste, ebenso unwillkürlich einen Schritt zurückzutreten. Nie hätte ich gedacht, dass Klahden Perfekterzähne wie die meinen tatsächlich zu schätzen wussten.
    Ich zupfte die rechte Seite des Kragens der formellen Tunika zurecht, die ich mir von Massha hatte aufschwatzen lassen. Hätte sie sich für Skeeve und mich nicht zu einer so wertvollen Mitarbeiterin entwickelt, ich hätte taktvoll dafür gesorgt, an diesem ihrem besonderen Tag sonstwo zu sein. Aber nur ein Trottel sagt »nein« zu einer Frau, die im Begriff ist zu heiraten, es sei denn, ihr führt den Satz wie folgt fort: »Es macht mir nichts aus, dass du mich ausstaffiert hast wie den Affen eines Drehorgelspielers.« Was, natürlich, zur Folge hätte, dass euer ehemaliger Schüler und derzeitiger Partner wissen will, was eine Drehorgel ist. Als ich es ihm erklärt hatte, sagte er, es höre sich nach einem ziemlich irren Folterinstrument an – was, wenn ich darüber nachdenke, gar nicht so abwegig ist, bedenkt man die Auswirkungen auf das Innenohr.
    Die Horde kleiner Mädchen wird gefolgt von einem Heer kleiner Jungen, die wie Pagen gekleidet sind. Jeder von ihnen sah genau so aus, wie ich mich fühlte. Ich weiß, dass Massha ein Faible für schreiende Farben hat, aber ich hätte diesen Kindern etwas Besseres als grellrosafarben-korallenrot gestreifte Satinkniehosen und Kappen zu hellblauen Tuniken gegönnt. Überall um mich herum sah ich schrumpfende oder explodierende Sehnerven, und dabei hatten die Brautjungfern ihren Weg über den Gang noch gar nicht angetreten.
    Ehe ich zu Ende gedacht hatte, tauchte schon ein ganzer Schwarm von ihnen auf. Etliche der Brautjungfern teilten Masshas globalen Körperbau, wenn sich auch keine von ihnen mit ihrer Großartigkeit messen konnte (es ist ihr Hochzeitstag, also obliegt es mir, eine taktvollere Seite meines Selbst auszugraben). Ihre Wärme und Zuversicht hat das Beste aus jenen mit gewaltigen Damen herausgeholt, die sie zu ihrer Freundin und ihrem Rollenvorbild erkoren hatten, um zu dem zu werden, was sie nun waren. Massha hatte viele Freunde. Selbst Königin

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