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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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aber nicht mit allen und nicht in allen Einzelheiten. Folglich hing eine gewisse Spannung im Raum. Alle wussten, dass irgendwas los war, aber niemand wusste so recht, worum es sich handelte.
    Ich nahm am Kopfende des Tisches Platz und ließ meine Blicke einige Momente lang von einem Augenpaar zum nächsten schweifen.
    »Wie man es auch betrachtet«, sagte ich schließlich, »das war schon ein besonderer Auftrag.«
    Lächeln und Grimassen folgten meinen Worten.
    »Hinzu kommt, dass dies nicht einmal ein bezahlter Posten war. Oh, wir konnten schlussendlich doch einen gesunden Profit verbuchen«, ich deutete mit einem Nicken auf Aahz, »aber ihr werdet euch sicher erinnern, dass der Auftrag zunächst nur eine Gratisleistung war. Das Besondere dabei war, dass ich mir Sorgen darüber gemacht habe, was Königin Schierlingsfleck in Possiltum anstellt, gleichzeitig aber das Gefühl hatte, nach Perv reisen zu müssen, um mit Aahz ins Reine zu kommen. Folglich habe ich das Team gebeten, für mich einzuspringen. Ich wiederhole noch einmal, es war kein Job, nur ein persönlicher Gefallen mir gegenüber.
    Diese Nachforschungen haben sich jedoch zu einer ganzen Reihe verschiedener Exerzitien ausgeweitet, alle unter Stress gesetzt und manche sogar in Gefahr gebracht. Dennoch war zu dem Zeitpunkt, als wir hier eingetroffen sind, alles weitgehend unter Kontrolle.
    Doch als wir zurückkehrten, erkannten wir, was Königin Schierlingsfleck wirklich im Schilde führte. Wieder betraf das Heiratsangebot wie auch die Bemühungen, die Finanzlage des Königreichs zu verbessern, ausschließlich meine Person. Trotzdem ist das Team eingesprungen und hat mir in jeder Hinsicht geholfen – einige Umtriebe eingeschlossen, von denen ich zu jener Zeit nicht einmal erfahren habe – und wir haben, wie üblich, gekämpft und uns einen Weg über – oder durch – alle Hindernisse gebahnt.«
    Das ein oder andere Lächeln wanderte durch den Raum, aber mir fiel auf, dass einige mich auch nur aufmerksam beobachteten.
    »Auf einer anderen Ebene«, fuhr ich fort, »hat diese Mission für mich einige Fragen aufgeworfen. Besonders eine hat mich die ganze Zeit über beschäftigt, was sich auf mein Urteilsvermögen und meine Leistung ausgewirkt hat und euch alle gezwungen hat, um mich herum ... oder in manchen Fällen auch hinter meinem Rücken zu arbeiten. Die Frage lautet: Was will ich?«
    Ich sah mich zu Aahz um und neigte den Kopf ein wenig.
    »Wie mir mein Partner und Mentor verraten hat, ist das keine Frage, die ein anderer als ich beantworten könnte. Es handelte sich also um ein Problem, das ich allein lösen musste. Ich habe während der freien Tage vor Masshas Hochzeit einige Zeit damit zugebracht, mich ausschließlich dieser speziellen Frage zu widmen. Ich hatte viel zu bedenken, aber schließlich habe ich die Antwort gefunden.«
    Ich atmete tief durch und dachte noch einen Moment nach. Nun, da ich den Punkt erreicht hatte, den ich bei diesem Treffen hatte zur Sprache bringen wollen, fiel es mir irgendwie schwer, ihn in Worte zu fassen.
    »Als ich mich Aahz angeschlossen habe«, sagte ich, »war mein damaliger Magiklehrer gerade erst ermordet worden, und wir wurden von Attentätern verfolgt. Die Anwendung der Magik war seinerzeit vorwiegend eine Frage des Überlebens.
    Als das erledigt war, hat Aahz mich weiterhin unterrichtet, aber es war, als würde eine Notlage der anderen folgen. Wenn es nicht darum ging, einem unserer Freunde zu helfen, dann eben um den endlosen Kampf um eine stabile Finanzlage.
    Schließlich hat sich alles zum heutigen Stand entwickelt, zur Chaos GmbH. Angefangen hatte das mit der schlichten Zusammenlegung unserer verschiedenen Talente mit dem Ziel der wechselseitigen Unterstützung und einer besseren Vermarktung, und der Erfolg hat unsere ursprünglichen Erwartungen weit in den Schatten gestellt.«
    Ich unterbrach mich und sah mich unter den Anwesenden um.
    »Ich kann nicht für euch alle sprechen, aber ich persönlich habe mehr Geld angehäuft, als ich je zu sehen erwartet hatte, und vermutlich auch mehr, als ich in zwei ganzen Leben ausgeben könnte. Während Aahz vielleicht darauf beharren wird, dass man niemals genug Geld haben kann, denke ich, es gibt einen Punkt, an dem das Ansammeln von noch mehr Geld lediglich Ausdruck einer Gewohnheit ist, nicht jedoch einer Notwendigkeit.«
    Ich schüttelte gemächlich den Kopf.
    »Was die Arbeit betrifft, so hält mich schon seit langer Zeit mein eigener übertriebener Sinn für

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