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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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»Belle Croix«. Dort angekommen, wurden die Wagen am Straßenrand abgestellt und die Männer versammelten sich vor dem Kreuz:
    »Also«, begann Jerusalem die Besprechung, »vier Mann von uns und Georg Hamacher umgehen die Villa und kommen von Süden, der Rest kommt von Norden. Bei uns bleiben auch die beiden Deutschen.«
    Gottfried Zimmermann und Charly Nusselein nickten kommentarlos, während Jerusalem fortfuhr:
    »Beide Gruppen sind in Funkkontakt. Du …«, dabei zeigte der Beamte der »Brigade Spéciale de Recherche« auf einen älteren belgischen Polizisten, »bleibst im Wagen an der Abzweigung nach Plénesses. Auf mein Zeichen setzt du das Blaulicht aufs Dach und fährst so laut es geht in Hohe Venn rein, genau vor die Eingangstür der Villa. Meine Gruppe kommt dann aus dem Nordwäldchen, während sich die Gruppe im Südwäldchen noch zurückhält und beobachtet, ob welche fliehen wollen. Wenn das der Fall ist: Zugriff. Alles Weitere ergibt sich. Alle Handys auf lautlos oder aus, aber das muss ich ja wohl nicht extra sagen. Dann man tau.«
    Die drei Wagen setzten sich wieder Richtung Jalhay in Bewegung und parkten an der Stelle, an der der Waldweg nach Plénesses abbiegt. Mit einem Nachtsichtgerät suchte Förster Hamacher das Gelände ab:
    »Vor der Villa stehen vier Autos! Im Haus brennt überall Licht, sehr vorsichtig sind die nicht gerade.«
    Karl Jerusalem nickte:
    »Dann verstoßen wir jetzt mal gegen das Gesetz und stellen hinter unseren Wagen mit dem Blaulicht ein weiteres Fahrzeug quer. Es wird wohl heute Nacht im Venn nicht brennen. Wenn wir diesen Weg versperren, kommt hier keiner mit einem Auto raus.«
    Nachdem der Waldweg abgesperrt war, setzten sich die beiden Gruppen in Bewegung. Nur die Schreie von einigen Nachtvögeln waren zu hören. Nach zwanzig Minuten meldete sich die Südgruppe:
    »Wir sind jetzt im Wäldchen!«
    Karl Jerusalem flüsterte:
    »Wir sind auf der anderen Seite, wir sollten jetzt erst mal die Szenerie beobachten. In zehn Minuten ist dann Zugriff. Noch mal: Wagen mit Blaulicht über den Feldweg bis zur Villa, dann kommen wir. Ihr im Südwald beobachtet, ob jemand flieht. Wenn nicht, kommt Ihr zu unserer Unterstützung.«
    Dann war Schweigen im Walde! Nur die Nachtvögel kreischten, irgendwo – darauf will ich aber jetzt nicht wetten – schlich wahrscheinlich auch ein Wildschwein durch das Unterholz.
    In der »Villa Jägersweiler« hörte man Stimmen.
    »Vorsichtig ist was anderes«, raunte Zimmermann seinem belgischen Kollegen zu, »diese Nazis sind fast schon überheblich frech.«
    Jerusalem nickte:
    »Wer kommt hier auch schon vorbei? Und von der Hauptstraße kann man die Villa nicht einsehen.«
    Plötzlich wurden die Stimmen im Haus lauter, das große Eingangsportal wurde aufgerissen und ein langer Lichtschein wanderte über die dünne Schneeschicht ins Venn hinaus. Unwillkürlich duckte sich die ganze Gruppe noch tiefer ins Unterholz. In der hell erleuchteten Tür erschien eine weiß gekleidete Gruppe und verließ singend das Haus:
    »Hare Krishna Hare Krishna
    Krishna Krishna Hare Hare
    Hare Rama Hare Rame
    Rama Rama Hare Hare«
    »Also ›Die Fahne hoch‹ habe ich aber in ganz anderer Erinnerung«, flüsterte Nusselein dem Monschauer Kommissar zu.
    »Zugriff!«, rief Karl Jerusalem.
    ***
    21.10 Uhr
    Gertrud Braun aus Lammersdorf hielt die Karte von Gottfried Zimmermann unter eine kleine Lampe, die sich neben ihrem Telefon befand. Immer und immer wieder wählte sie die Nummer, wenn sich allerdings die Mailbox meldete, legte sie schnell auf. Schließlich nahm sie allen Mut zusammen. Sie richtete sich kerzengerade auf. Flüsterte dann aber doch:
    »Hier ist Frau Braun, Gertrud Braun, aus Lammersdorf. Ich wollte Ihnen nur melden, dass der Feldhofer, Günther Feldhofer, vorhin jetzt schon nach Hause gekommen ist. Sie können den Verbrecher jetzt verhaften. Em, ich meine, also, auf jeden Fall ist er da. Noch was, mit der Sache, mit den Belgiern, mit der Talsperre. Jetzt ist es mir wieder eingefallen. Die treffen sich immer an dem belgischen Truppenübungsplatz, da oben hinter Einruhr, also Vogelsang.«
    Dann legte sie auf und setzte sich erschöpft in ihren Sessel.
    ***
    21.10 Uhr
    Das »Hare Rama« brach abrupt ab, als Blaulicht über das Venn zuckte und der Wagen der Gendarmerie auf das Portal der »Villa Jägersweiler« zuraste. Die weiß gekleideten Personen blieben wie angewurzelt stehen, während sich die Gruppe um Karl Jerusalem langsam der Villa näherte. Fassungslos

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