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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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vorbeizukommen.«
    Wobei, das muss beim Hang der Nusseleins zum Übertreiben richtiggestellt werden, Charly ein Einzelkind ist.
    Heininger schrieb die Telefonnummer seines Prümer Freundes auf einen Zettel der »Köstritzer«-Brauerei:
    »Der Paprotta weiß Bescheid, brauchen Sie nur anrufen. Der sitzt, wie ich, auch meistens nur so rum und schiebt seine Briefmarken von links nach rechts.«
    Nusselein verabschiedete sich und verspürte einen Druck in der Magengegend: Prüm – Kindheit, Jugend, Lehrer und … ein Besuch bei seiner Mutter.
    ***
    16.05 Uhr
    Incitatus fluchte wie ein Rohr… – nun ja, Vergleiche zwischen Spatzen und Katzen sind vielleicht nicht ganz angebracht – auf jeden Fall schimpfte er gewaltig, als er Nusselein in seinem alten Mazda heranknattern hörte. Neben dem Lärm eines Staubsaugers war das Gedröhne dieses Mazdas das schlimmste Menschengeräusch.
    Kurzum: Nusselein hatte ihm mit seinem Krach die Tour vermasselt, hatte der wachsame Kater doch am Horizont schon das Geschnatter der räuberischen Elstern ausgemacht. Wenig später wären sie bestimmt in seine Falle, die er aus einer Katzenfutterdose und dem entsorgten Weihnachtsbaum hinter dem Wohnwagen gebaut hatte, getappt.
    Doch erstens kommt es anders … und zweitens kam Nusselein.
    ***
    16.10 Uhr
    Benno Breuer wähnte sich alleine in den Räumen der Monschauer Polizei und sang laut:
    »Ich schrei: ›Hände hoch, das ist ein Überfall
    und seid ihr nicht willig dann gibt’s ein Krawall!‹
    eine Oma dreht sich um und sagt: ›Junger Mann,
    stellen Sie sich gefälligst hinten an!‹
    ba ba ba ba ba ba ba ba ba Banküberfall
    ba ba ba ba ba ba ba ba ba Banküberfall
    ba ba ba ba ba ba ba ba ba Banküberfall
    das Böse ist immer und überall.«
    Als Gottfried Zimmermann laut »Schnauze, darüber macht man keine Witze!« schrie, zuckte der Streifenbeamte zusammen und fuhr rum. Vor ihm stand sein Kollege von der Kripo, der gerade den kombinierten Toiletten-Geschirrspülraum verlassen hatte:
    »Hast du sie noch alle? Ich reiße mir hier Tag und Nacht in Sachen Mord und Banküberfall den Arsch auf und du singst Spottlieder.«
    »Ist ja schon gut, ist ja schon gut!«, wiegelte Breuer ab. »Konnte doch nicht wissen, dass einer auf dem Scheißhaus sitzt.«
    Zimmermann hatte sich schon wieder beruhigt:
    »Sorry, ich bin was gereizt: jede Nacht nach Roetgen!«
    Dann ging er in sein Büro und wählte die Handynummer von Nusselein. Dabei murmelte er:
    »Wenn der sich jetzt mit ’nem dummen Spruch meldet, flippe ich aus.«
    Nusselein meldete sich umgehend:
    »Hallo, das ist der AB von Charly Nusselein, ich kann leider nicht mit Ihnen plaudern, da mein Telefon gerade läutet!«
    »Hast du sie noch alle?«, schrie Gottfried Zimmermann.
    »Nur die Ruhe, nur die Ruhe«, meldete sich der Journalist, »ich wollte nur deine Gemütslage testen.«
    »Meine Gemütslage ist in Ordnung. Also, was gibt’s?«
    Nusselein schilderte ausführlich sein Gespräch mit dem ehemaligen Zöllner Heininger und schloss:
    »Also, die Kling-Spur ist nicht ohne. Du wolltest doch in die Südeifel fahren. Das kann ich übernehmen und mich mit diesem Hans Paprotta aus Prüm treffen.«
    Als sei er allerdings bereits im Vorfeld genervt, fügte Nusselein leise hinzu:
    »Dann spring ich auch gleich mal bei meiner Mutter rein.«
    »Vergiss Blumen und Konfekt nicht«, bemerkte Zimmermann und berichtete alsdann von den Neo-Nazis in der einsamen Venn-Villa:
    »Heute Nacht wollen die Belgier denen mal auf den Leib rücken. Jerusalem hat nichts dagegen, wenn du mitkommst.«
    »Wann treffen wir uns?«, jubelte Nusselein in Erwartung eines nächtlichen Abenteuers.
    »18.30 Uhr sollen wir in Eupen sein. Ich würde sagen: 18 Uhr auf dem Parkplatz in Mützenich an der Grenze …«
    »Da war ich heute doch schon mal!«, stöhnte der Journalist.
    »… da kannst du deine Kiste stehen lassen. Dann fahren wir zusammen.«
    »Ich fahre immer zusammen, wenn ich dich nur sehe«, murmelte Nusselein.
    »Wie bitte?«
    »Ach nix. Ich bin pünktlich da. Dann kann ich noch ne Mütze Schlaf nehmen.«
    »Fauler Journalist müsste man sein«, murmelte Zimmermann seinerseits.
    »Wie bitte?«
    »Ach nix«, beendete der Kommissar das Gespräch.
    ***
    18.00 Uhr
    Vorbei an Kloster Reichenstein, Schauplatz seines letzten Abenteuers (siehe: »Kopflos in Reichenstein«, ebenfalls erschienen im Rhein-Mosel-Verlag – soviel Zeit für Werbung muss sein), fuhr Charly Nusselein durch das »Platte Venn« auf den Parkplatz

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