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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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starrten die nächtlichen Sänger auf die Ankommenden:
    »Ihr auch«, sagte Jerusalem kurz und umgehend gab die Dunkelheit des anderen Wäldchens auch die dort Versteckten preis. Karl Jerusalem blieb ganz ruhig und trat an die Weißgekleideten heran:
    »Schön guten Abend, Polizei und Forstamt Eupen, im Zuge einer Routinekontrolle im Venn sind wir auf Sie gestoßen. Wir wollten daher mal nachfragen, was Sie hier machen!«
    Aus der Gruppe löste sich ein hagerer, alter Mann mit langem, weißem Bart und näherte sich mit bedächtigen Schritten der Gruppe. Er legte die Hände vor der Brust zusammen, verneigte sich und frage:
    »Kann ich mit Ihnen Deutsch reden?«
    Karl Jerusalem nickte:
    »Nichts anderes habe ich gerade doch getan!«
    Der Alte verstand:
    »Wir sind Mitglieder der westeuropäischen Sektion der internationalen Gesellschaft für Geisterwelt-Bewusstsein …«
    »Wenn das Neo-Nazis sind«, flüsterte Nusselein dem neben ihm stehenden Gottfried Zimmermann zu, »dann bin ich der Weihnachtsmann mit dem Puschelschwänzchen vom Osterhasen.«
    »Schnauze«, raunte der Kommissar zurück.
    »Ah ja, Gesellschaft für Geisterwelt-Bewusstsein«, wiederholte Karl Jerusalem. Der Alte bemerkte allerdings nicht den Spott in der Stimme des Belgiers.
    »Sie wissen«, fuhr Jerusalem fort, »dass es in Belgien verboten ist, nach Einbruch der Dunkelheit den Wald zu betreten …«
    Der Alte hob die Hände:
    »Wir haben den Wald nicht betreten. Wir halten uns nur um das Haus auf. Aber sollen wir nicht reingehen? Dort ist es warm und wir haben Tee.«
    Wenig später war die Eingangshalle der Villa überfüllt. Da alle schwiegen, konnte Jerusalem fortfahren:
    »Und wie haben Sie sich zu diesem Haus Zugang verschafft?«
    »Wie das klingt, Zugang verschafft. Wir sind oft hier und holen uns immer ganz offiziell den Schlüssel bei der Gemeindeverwaltung an der Rue de la Fagne in Jalhay.«
    Jerusalem konnte sich auf die Ansammlung der seltsamen Gestalten immer noch keinen Reim machen:
    »Und dort weiß man, was Sie hier so … treiben?«
    Der Alte schüttelte den Kopf:
    »Das klingt wieder so seltsam, Herr Polizist. Ein Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, der uns auch immer den Schlüssel gibt, hat uns beauftragt, unser Wissen hier einzubringen. Das ist nämlich ein Geisterhaus.«
    Jerusalem drehte sich zu seinen Kollegen um:
    »Die spinnen, die Wallonen, selbst wenn sie bei der Gemeinde arbeiten.«
    Inzwischen erschien eine junge Frau mit einem riesigen indi-schen Tablett und reichte kleine Gläser mit Tee. Vier weitere Frauen brachten riesige Sitzkissen und schon bald saß die Gruppe in einem großen, schweigenden Kreis um den Alten und Karl Jerusalem:
    »Und Sie bleiben dabei, dass jemand von der Verwaltung in Jalhay Sie beauftragt hat, hier Geisterforschung zu betreiben.«
    »Das können Sie überprüfen«, nickte der Alte und hob ein Teeglas.
    »À la vôtre«, entfuhr es Nusselein.
    Man merkte, dass Karl Jerusalem langsam Gefallen an der Sache fand, und da auch die übrigen Kollegen einen recht zufriedenen Eindruck auf ihren Sitzkissen machten, gab der die Märchenstunde frei:
    »Geisterhaus, das müssen Sie uns erzählen.«
    Der Alte nahm einen Schluck Tee:
    »Zunächst: Mein Name ist Vasudera …«
    »Und richtig?«, unterbrach Zimmermann.
    »Johann Spickmann«, sagte der Alte kaum hörbar und fuhr dann lauter fort:
    »Wir sind eine Gruppe von Deutschen, Niederländern und Belgiern, die immer wieder beauftragt wird, sich den Geistern in oft abseits gelegenen Gebäuden, Villen und Burgen zu nähern. Wir machen das nicht mit wissenschaftlichen Methoden, sondern wir nähern uns singend und friedlich gestimmt den Geistern. Oft haben wir auch schon rausgefunden, dass es sich nur um überlieferte Märchen handelt, aber es gibt auch Fälle, da konnten wir zumindest gewisse Fragen aufwerfen, die mit dem realen Verstand nicht zu beantworten sind.«
    »Und wie sieht es konkret hier aus?«, unterbrach Jerusalem.
    »Da stehen hier wir erst am Anfang. Denn hier treffen mehrere Jahrhunderte voller unheimlicher Erscheinungen zusammen.«
    Mehrere Frauen gingen schweigend durch die Sitzenden und schenkten Yogi-Tee nach.
    Der Raum war plötzlich erfüllt vom Geist von Zimt, Kardamom, Ingwer, Nelken und schwarzem Pfeffer.
    ***
    21.15 Uhr
    Der Anrufer fasste sich wie immer kurz:
    »Die Wölfe haben ein Problem.«
    »Und?«
    »Es muss was fließen!«
    »Wieviel!«
    »40.000 – mein letztes Wort. Ich strecke vor, ihr stottert ab. Sie wollen 140.000.

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