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Den Oridongo hinauf (German Edition)

Den Oridongo hinauf (German Edition)

Titel: Den Oridongo hinauf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingvar Ambjørnsen
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verbrannten Haaren, der durch den Wald fegt, es ist ein Waldbrand aus Ermahnungen und Locktönen, und es ist schlecht, schlecht, schlecht, und ich sitze darin in dem, was still und erstarrt ist, es ist schön und entsetzlich in seiner ganzen friedlichen Furchtbarkeit, denn die Unruhe kommt von außen wie ein Klang von etwas anderem, und nicht größer, sondern viel kleiner, ja, entsetzlich klein ist der Klang der Stimme meiner Großmutter, denn er ist so schwach im Vergleich zu dem Teil der Wirklichkeit, in dem ich mich jetzt aufhalte, so jämmerlich vor der Glut der Kiefernstämme im Sonnenschein, der Sonnenglut, dem Leuchten der Rinde, und die ganze Zeit liegt dieser Grundton über und unter allem, was ich empfinde, wie eine Glut, wie eine Bogenbewegung über die Saiten eines Cellos, Selbstmord, Mord, das Messer, das über die Kehle gezogen wird, das Blut, das befreit wird, das über das nicht anwesende Publikum hinwegspritzt, über die, die wie ein Loch im Bewusstsein sind, eine Kerbe im Glauben.
    Verdammt, ich will kein Abendbrot.
    Und ich sitze dort und warte, und der, der wartet, bin nicht ich, es ist ein anderer und ein Fremder, und im selben Moment, als ich spüre, dass alles weggleitet, dass ich im Berg ruhen werde, höre ich im Heidekraut hinter mir Schritte, mein Großvater kommt, er hebt mich in den Alltag, dorthin, wo ich nicht sein will.
    »Du musst zurückkommen«, sagt sie. »Jetzt musst du zu mir zurückkommen. Ulf?«
    Und als ich zurückkomme, steht der Junge auf dem Hofplatz.

24
    Die Welt ist weiß und blau , mit scharfen schwarzen Spalten in Fels und Stein, in denen der Schnee noch keinen Halt gefunden hat, und als wir stehen bleiben und uns umdrehen, sehen wir, wie das Meer sich dahinstreckt, zwischen Inseln und Schären, ein Sog zum Horizont, Vogelscharen, wie bewegliche Zeichen, die ans Himmelsgewölbe geschrieben sind, und in den Flügelschlägen lese ich hastige, unverständliche Meldungen, ich halte seine Hand in meiner, und alles hier sehen wir zusammen, wir versuchen erfolglos, die Zeichen zu deuten, ich glaube, er ist fast so nahe wie die Hand, die meine hält, und von allem, was uns umgibt, ist nur wenig zu verstehen.
    Da stand er. Im gelben Lampenlicht, das wie eine Schlinge über dem Hofplatz lag, wie ein Halbmond, ein kleiner unangemeldeter Mann, der den weiten Weg über Neset und bis nach Viken gegangen war, er war am Straßenrand entlanggegangen, mehrere hatten ihn gesehen, und wir holten ihn ins Warme, wie an dem Tag, als ich ihn auf der Milchrampe gefunden hatte, damals, als er sich wie ein Embryo im Kasten vorn an deinem Moped gekrümmt hat, Magne, du hättest nur sehen sollen, wie er da mit einer Hand unter dem Kinn lag, wie ein kleines Fragezeichen, ich glaube sogar, er hat geschlafen, er war in seinen Träumen verloren, bis ich ihn hochgehoben und zu Berit ins Haus getragen habe.
    Jetzt gehen wir zum Tryndanut und zum Tryndavatn, und ich bete zu einem Gott, den ich nicht kenne, es ist das schlichteste Gebet, das das menschliche Gehirn ersinnen kann, es ist im Grunde das einzige: Halt mich fest!
    Und ich halte ihn fest, an den steilen Hängen und auf den gefrorenen Mooren, wir halten einander fest, was er mir zeigt, ist Vertrauen, auch wenn er über meine Schulter schaut, während andere Blickkontakt behalten hätten, aber ich denke, dass es oft wenig genützt hat, dass eigentlich immer nichts da war.
    Einige Stunden unseres Lebens verrinnen, so sehe ich das, die Sonne sinkt im Westen, als wir die letzten Felsscharten zum See hin hochsteigen, über den schmalen Weg zwischen Felswand und Abgrund, und ich lasse ihn erst los, als wir oben sind und sehen, wie das Eis den Himmel spiegelt, wie es Funken von Sonnenlicht in die Schatten wirft.
    Das Feuer ist so, wie das Feuer immer schon war, es ist das Beständige im Leben der Menschen auf Erden, es ist zu jeder Zeit dasselbe, und ich trage trockenes Holz, wo vor mir andere trockenes Holz getragen haben, ich schleppe schwere Äste durch den Schnee und füttere die Flammen, bis das Eis hinter der goldenen Lohe schwarz wird, und ich erzähle keine Lügen über große Fische in der Tiefe, ich schweige und sitze hier zusammen mit diesem kleinen Mann auf dem Baumstamm beim Feuer, ich bin selbst klein und groß, wie ich hier sitze, und als ich die Quellen des Oridongo erreicht habe, ganz unerwartet verblüffend in all ihrer Schlichtheit, dreht er sich um und sieht jemanden oder etwas an, das sich hinter mir in der Dämmerung befindet, und

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