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Den Oridongo hinauf (German Edition)

Den Oridongo hinauf (German Edition)

Titel: Den Oridongo hinauf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingvar Ambjørnsen
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ist etwas … fast Finnisches. Etwas Hartes.
    Dann tritt sie einen Schritt vor und verpasst mir eine Maulschelle, die mich rückwärts zurück ins Zimmer schleudert.
    »Ich will einen Mann!«, sagt sie, mit einer Stimme, die ich hier auf dieser Erde noch nie gehört habe.
    »Ich will einen Mann.«
    Und weit, weit weg, als ich mir mit der Hand über meine glühende Wange und mein Ohr fahre:
    »Das Holländerhaus brennt. Komm!«
    Und während wir durch den Wald laufen, dem Pfad folgen, der zur Hauptstraße hochführt, durch den dunkelgrünen Wald im Morgenlicht, durch den Wald im platschenden Regen, denke ich, das hat sie die ganze Zeit gewusst, die ganze Nacht, dass ich dort in dem schimmeligen Schlafzimmer dessen liege, der nicht mehr konnte, der sich aufgehängt hat, das hat sie gewusst, sie hat gewusst, dass sie kommen und mich holen könnte, wenn es ihr passte, sie konnte an die Tür klopfen, die Tür eintreten – ganz nach Belieben, das hat sie gewusst, aber es hat ihr erst jetzt gepasst, jetzt, wo das Holländerhaus brennt, oder habe ich das geträumt, träume ich jetzt? Es ist so unwirklich. Als ob ich aus mir selbst herausgerissen wäre. Ich gehe ein Stück neben Ulf Vågsvik her und sehe den Regen über seine Wange strömen, seinen Hals, unter sein Hemd, sehe ihn klatschnass werden, und ihm ist das so gleichgültig, ihm geht es nur um sie, die da vor ihm über den Weg geht, rasch und erregt, noch immer wütend nach der Post, die sie soeben auf seiner unrasierten Wange abgeliefert hat, dem Brief,
ich will einen Mann!
Und der Wald wird dichter, ich schlage mir immer wieder auf die Wange, bis sie sich umdreht und mein Handgelenk packt. Komm, komm jetzt, komm, wie Trommelschläge in der Ferne, offene Hände auf getrockneter Tierhaut, monoton, fern, und sie hält mein Handgelenk weiter fest und zieht mich mit sich durch den tropfenden Wald, bis wir am Ende oben auf der Straße gehen, wo Robert Lakseng mit laufendem Motor auf uns wartet.
    Und dieser seltsame bohrende Blick vorn im Spiegel, dem Spiegel über den Vordersitzen, wo er zusammen mit Berit sitzt, die beiden sitzen nebeneinander, ist es Angst, Verwunderung, es ist etwas, das ich nicht zu fassen bekomme, und müssten wir jetzt nicht über das brennende Holländerhaus reden, wäre das nicht natürlich, aber wir sprechen weder über das Holländerhaus noch über etwas anderes, die Verbindungen zwischen uns sind zerrissen, und ich denke, je länger diese Stille dauert, um so weiter entfernen wir uns voneinander, mit jeder Sekunde, die vergeht, wächst die Entfernung zwischen Vorderbank und Rückbank in diesem Auto, das nach Benzin und Drehtabak riecht, nach Schweiß und nasser Kleidung, aber dann dreht sie sich um und lächelt, und die wunderbare, wunderbare Welt, die doch nicht untergeht, noch nicht richtig, ich beuge mich vor und fahre ihr durch die nassen Haare, und sie lässt es geschehen, alles, während das Holländerhaus brennt, es ist nicht zu glauben, nein, es ist einfach nicht zu glauben.
    Aber es ist mir schon oft so gegangen, geht mir jetzt auf, ich habe so schwer daran glauben können, was wirklich geschieht, und noch häufiger habe ich dem keinen Glauben geschenkt, was nicht passiert, und ich bin halb wach oder, besser gesagt, halb im Schlaf, während wir durch diesen frühen Morgen fahren, ab und zu weit draußen bei dem Streifen aus Sand, der sich am Meer dahinzieht, dann wieder zwischen den Felsrücken und über die Felder weiter im Inselinneren, vorbei an Viken, vorbei an Neset, und dann öffnet sich in den Resten des Nachthimmels eine rote Glut, es ist wirklich, es ist ein riesiges Feuer, das sich in der Morgendämmerung spiegelt, ein Bogen im Grauen, und erst jetzt kommen zwischen uns die Worte, erst jetzt verstehen wir, was geschieht, zusammen und gleichzeitig, das Holländerhaus brennt, das alte Schulhaus, in dem Berit und so viele andere von der Insel das ABC gelernt haben, und ich höre sie sagen,
nein, nein, nein
.
    Aber es lässt sich nichts machen.
    Das Haus brennt, es wird bis auf den Boden abbrennen. Es sollte nicht so kommen, wie einige von uns sich das vorgestellt hatten, hier in diesem Haus sollte niemand wohnen, und die vielen Arbeitsstunden, die wir in dieses Haus investiert haben, unser Fleiß und unsere Ausdauer, werden jetzt in glühende Hitze verwandelt, die unsere Gesichter zum Brennen bringt, und der schwarze Rauch steigt zum Himmel auf, es gibt nichts zu sagen, und sogar Arne Svendsen hat aufgegeben, etwas zu

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