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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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geworden und machte ihr zu schaffen. Sie schob sich die Sonnenbrille auf die Nase, weil sie wusste, dass sie vor Schock blass geworden war. Warum hatte sie nicht mit so etwas gerechnet? Sie wusste doch, dass die Forbes-Henrys immer im August ihr Sommerfest veranstalteten – schließlich hatte sie selbst früher daran teilgenommen.
    »Du Ärmste«, schnalzte Gil und goss ihr ein Glas Eiswasser ein. »Ich hoffe aber nicht, dass diese Party dir Sorgen macht. Das wird für mich eine einzigartige Gelegenheit, mich zu profilieren. Stell dir vor, ich trete in derselben Reportage auf wie Rufus Pemberton und Clemmie Winters! Wer hätte das gedacht, ich kleiner Krauter auf einem Foto mit so reichen und berühmten Leuten!«
    Sophie lächelte ihn flüchtig an. Klar, für Gil war ein Fernsehauftritt wichtiger als alles andere in der Welt. Aber vermutlich konnte sie ihm das nicht zum Vorwurf machen, denn er hatte seit dem Tag, als sie sich kennen lernten, ständig von einer eigenen Design-Show im Fernsehen geredet. Das hier war vermutlich seine Chance, groß rauszukommen, und da er sie in den letzten Jahren immer großzügig unterstützt hatte, konnte sie ihm den ersehnten Erfolg jetzt nicht neiden. Er verdiente das wirklich.
    »Das ist wirklich toll«, versuchte sie so begeistert wie möglich zu klingen. »Ich freue mich sehr für dich.« Da fiel ihr etwas ein. »Und Ruby? Ich weiß nicht, ob ich sie auf eine solche Party mitnehmen kann …«
    »Keinesfalls«, beruhigte Gil sie. »Kinder sind natürlich überhaupt nicht zugelassen. Zumindest keine Kinder in
Rubys Alter. Das ist eine Veranstaltung für Erwachsene. Das geht nicht, dass Ruby mir dabei im Weg ist.«
    Sophie war nicht ganz sicher, ob Gil es generell nicht gut fand, wenn Ruby ihm bei der Arbeit in die Quere kam, aber sie war nicht sicher, ob sie das äußern konnte. Gil hatte sie sehr gut behandelt, und sie wollte nicht undankbar erscheinen. Es war ja auch nicht so, dass Ruby ihn nervte, er wusste nur einfach nicht, wie man mit Kindern umging.
    Immerhin brauchte Sophie sich dann keine Sorgen zu machen, dass Ruby und Tristan sich begegneten, was sie sehr erleichterte. Sie hatte keine Ahnung, wie Tristan darauf reagieren würde, aber sie ahnte, dass es kein angenehmer Moment sein würde. Entweder würde er sehr wütend reagieren, dass sie ihm die Wahrheit verschwiegen hatte, oder er würde außer sich sein und toben, wie blöd sie gewesen war, überhaupt schwanger zu werden. Besonders, wo er sich schon eine neue Freundin zugelegt hatte.
    Würde er behaupten, dass Ruby nicht von ihm stammte und sie bloß beabsichtigte, mit dieser Lüge an sein Geld zu kommen? Bei diesem Gedanken schüttelte Sophie sich. Tristans Geld interessierte sie überhaupt nicht, das war immer so gewesen. Nein, Tristan und Ruby durften sich niemals begegnen. Vielleicht war es nicht fair, dass Ruby so ihren leiblichen Vater niemals kennen lernen würde, aber wie wäre es für die Kleine, wenn Tristan sie ablehnte? Das war eine zu schreckliche Vorstellung.
    Doch das alles löste das Problem nicht, wie Sophie es vermeiden konnte, überhaupt auf diese Party zu gehen.
    Konnte sie eine Krankheit vortäuschen? Sie überlegte, während sie zusah, wie Nathan Ruby einen kleinen Pinsel gab, mit dem sie den Zaun streichen konnte. Sie konnte am Abend vor der Party etwas mit Meeresfrüchten kochen und eine Fischvergiftung vortäuschen. Immerhin hatte sie
schon einmal sehr heftig auf eine verdorbene Muschel reagiert … das wäre glaubwürdig. Sie kannte Gil gut, und der Anblick, wie sie über einer Kloschüssel hing und würgte, würde ihn sehr abstoßen. Es wäre kein Problem, ihn zu überzeugen, alleine zu gehen.
    Bei diesem großartigen Plan heiterte sie ein wenig auf, doch da ergriff Gil ihre Hand.
    »Du musst einfach mitkommen, Liebling. Ohne dich wäre ich sehr nervös. Wir haben doch immer durch dick und dünn zusammengehalten, wir beide, nicht wahr?«
    Sophie drehte sich nun wirklich der Magen um. »Ja, das stimmt.«
    Gil sah sie an wie ein junger Hund. Er legt seine Hand auf ihre. »Daher liebe ich dich so, Sophie. Ich habe immer gewusst, wie sehr ich mich auf dich verlassen kann. Wir sind wirklich ein gutes Gespann, nicht wahr? Du und ich, wir können es mit der ganzen Welt aufnehmen.«
    »Du und ich und Ruby«, verbesserte sie ihn vorwurfsvoll.
    »Ja, du und ich und Ruby gegen die ganze Welt«, wiederholte er und winkte Ruby flüchtig zu.
    Sophie spürte, wie Gereiztheit in ihr hochflackerte. Ruby war

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