Den schnapp ich mir Roman
küssten sie sich wieder, mussten aber bald aufgeben, weil sie so lachten.
Daher umarmten sie einander bloß und kreischten, bis ihnen die Tränen kamen.
»Du bist unglaublich komisch«, prustete Tristan, als er wieder atmen konnte.
»Sehe ich vielleicht komisch aus?«, erwiderte Tessa mit einem Schluckauf und zog sich einen Strang Entengrütze vom Kinn. Dann suchte sie unter Wasser ihr Tangahöschen, das verloren gegangen war, aber in diesem grünen Gewirr würde sie es nie wieder finden.
»Du siehst sehr komisch aus!«
Tristan schüttelte sich wieder vor Lachen und tauchte fast ab.
Tessa brach ebenfalls in lautes Lachen aus und hielt ihn fest. Was hatten sie für einen Spaß! Es war ihr sogar egal, ob sie anschließend miteinander schliefen oder nicht. Champagner schien genau das gewesen zu sein, was sie nach all dem Druck von Jilly und den Sorgen um ihren Job gebraucht hatte. Jetzt schrie sie vor Spaß, weil Tristan ihr Entengrütze an den Kopf warf. Sie schlang die Arme um seinen Hals und drückte ihn unter Wasser.
Kapitel 11
»Ist das nicht nett von ihnen, uns einzuladen? Das wird bestimmt sehr schön.«
Gil warf einen kurzen Blick zu Sophie, die blass geworden war, und schenkte ihr Weißwein nach. Er hatte einen anstrengenden Tag im Schlösschen hinter sich, wo er versucht hatte, die Badezimmer in den Dachsuiten seinen Plänen anzupassen, und war erst um sieben Uhr nach Hause gekommen. Sophie lag entspannt auf einer gepolsterten Liege auf der Terrasse in der Abensonne. Ihre Haut hatte bereits einen beneidenswerten Goldton angenommen, der fantastisch zu ihrem karamellfarben getönten Haar und dem weißen Bikini passte.
»Du wirst endlich das Schlösschen in all seiner Pracht kennen lernen, Liebling. Und ich kann endlich meine Designs landesweit im Fernsehen präsentieren. Ist das nicht großartig?«
»Eine Party?«, flüsterte Sophie und umklammerte die Armlehnen ihrer Liege. »In Appleton Manor?«
»Ist das nicht aufregend? Offensichtlich findet das jedes Jahr statt.« Gil sah stirnrunzelnd, wie Nathan sein schweißnasses Hemd auszog und sich damit den bronzenen Torso abtrocknete. Er kannte keinen weiteren Gärtner, der so spät noch arbeitete. Nathan schien seine Arbeit zu lieben. Im Moment strich er den Zaun am Ende des Gartens, wurde aber von einer überdrehten kleinen Ruby ein wenig dabei gehindert, die versuchte, ihm zu »helfen«. Gil trank einen Schluck Wein und dachte, eigentlich müsste sie
schon im Bett sein. »Dieses Jahr macht Will daraus einen Geschäftsempfang und lädt auch Leute ein, die das Hotel für Konferenzen buchen könnten. Eine wirklich gute Idee. Ich glaube, das alles wird sehr erfolgreich.« Dann schmollte er: »Du hast außerdem versprochen, so bald wie möglich mitzukommen und dir meine Designs anzusehen.«
Mit zitternden Fingern versuchte Sophie, eine Flasche Sonnencreme zu öffnen, wobei ihr ein erstickter Schrei entfuhr. Sie hatte Gil tatsächlich versprochen, ihre Meinung zu seinen Designs abzugeben – wie hätte sie ihm das abschlagen können?
»Ich weiß, dass ich mich oft über Will beschwere«, fuhr Gil fort und strich glättend über seine auffälligen, grünweiß karierten Shorts. »Aber ich muss gestehen, ich bewundere ihn wirklich! Er ist ein sehr netter Mensch, sehr vertrauenswürdig und sehr stark. Man hat den Eindruck, dass er einen niemals im Stich lassen würde. Verstehst du, was ich meine?«
Sophie nickte kurz in seine Richtng und ließ die Sonnencreme auf den Boden gleiten. Was sollte sie tun? Sie konnte doch unmöglich an Gils Arm auf Appleton Manor erscheinen? Zumindest musste sie Gil dann gestehen, dass sie die Forbes-Henrys schon kannte. Natürlich würde er dann wissen wollen, warum sie die Verbindung bisher verschwiegen hatte.
Sophie spürte, wie ihr vor Panik der Schweiß den Rücken herabtröpfelte. Sie verschränkte verzweifelt die Hände.
»Darling, ist alles in Ordnung?« Gil richtete sich besorgt auf. Sein Haar war für jemanden seines Alters viel zu lang, aber eitel, wie er war, gefiel es ihm, dass es immer über ein Auge fiel. Das war sehr nützlich, weil er es mit einer Kopfbewegung fortschütteln konnte, um einen aufregenden Blickkontakt herzustellen oder die Leute hinter der Kameralinse
auf sich aufmerksam zu machen. »Du siehst völlig erschöpft aus. Hast du dich wieder übernommen?«
»Ja, vielleicht. Der Umzug hierher und die Renovierung und Ruby …« Sophie log Gil nicht gerne an. Doch das war ihr allmählich zur Gewohnheit
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