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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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dass Cleo so etwas über mich verbreiten würde, dass sie sich diese Geschichte mit dem Tagebuch und diesem Mordgeständnis ausdenken würde. Sie kann unmöglich geglaubt haben, dass ich Melissa umgebracht habe, dass ich sie umbringen wollte und dann sogar noch dich. Und all das wegen irgendwelcher Gerüchte über dich und Elliott Benson? Unsinn!«
    »Über uns alle drei und Elliott Benson, angefangen mit Melissa im College.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist doch absurd. Elliott ist ein Freund, kein Feind. Ich habe ihm früher vertraut und vertraue ihm auch jetzt noch.«
    Nick wandte den Blick von dem Mann ab, den sie noch vor einem Monat hatte heiraten wollen. Jetzt waren er und Elliott Benson also die besten Freunde? Sie wusste wirklich nicht, was sie davon halten sollte.
    Sie erhob sich und trat an die große Fensterfront, von der aus man einen herrlichen Blick über den Lake Michigan hatte. Draußen wehte ein scharfer Wind, und der See schlug hohe Wellen. Dass es sehr kalt sein musste, konnte man sogar von hier oben, im zweiundzwanzigsten Stock des Grayson Building, erkennen. Ohne sich umzudrehen, sagte sie: »Ich habe nie irgendwelchen Klatsch über mich und Elliott gehört, John. Und du?«
    Zu ihrer Überraschung nickte er langsam, und als er merkte, dass sie ihn nicht ansah, sagte er: »Ja, ich habe ein paar Gerüchte gehört. Ich habe Elliott daraufhin angesprochen, und er hat natürlich alles abgestritten. Ich weiß noch, dass ich mich noch einmal umdrehte, bevor ich ging, und sah, wie er hinter vorgehaltener Hand feixte. Hinterher war ich mir aber nicht mehr sicher, ob ich mir das nicht vielleicht bloß eingebildet hatte. Elliott würde mir nie schaden.« Er rieb seine Fingerknöchel, und Savich sah, dass dieser zurückhaltende, aristokratische Senator überlegt hatte, ob er Elliott Benson eins auf die Schnauze geben sollte. Weil er ihn für einen Feind hielt? Glaubte er wirklich, dass Nick so etwas täte?
    »Wieso sollte er Dr. Campion ins Gerede bringen wollen, was glauben Sie?«, fragte Sherlock. »Falls das seine Absicht war, natürlich.«
    »Ich weiß nicht. Er hatte immer schon einen außergewöhnlichen Platz in meinem Leben inne, manchmal war er mir Freund, manchmal Feind. So ist es schon seit der High School. Ich weiß, dass er mit Cleo schlafen wollte, das weiß ich sicher. Aber sie wollte nicht. Sie hat’s mir selbst gesagt.« Er hielt inne und schaute auf seine Hände, auf seine Finger, die er an seinen Handflächen rieb. »Aber da war natürlich noch Tod Gambol.«
    »Der noch immer unauffindbar ist«, meinte Dane.
    Der Senator sagte: »Vielleicht ist Tod ja derjenige, der sie umgebracht hat. Oder vielleicht auch Elliott, und er hat diese Gerüchte über Nicola in die Welt gesetzt, damit sie mich verlässt. Vielleicht habe ich mich ja all die Jahre von ihm an der Nase herumführen lassen. Aber würde er so weit gehen? Herrgott, ich weiß nicht. Weißt du, warum er solche Dinge behaupten sollte?«
    »Nein, keine Ahnung. Hast du ihm geglaubt, als er bestritt, dass etwas zwischen ihm und mir wäre, John?«
    »Lieber Gott, ja, natürlich.«
    »Ganz sicher?«
    »Natürlich.« Aber er senkte den Blick. »Diese Behauptungen über mein Tagebuch, über das, was ich da angeblich reingeschrieben haben soll, hör zu. So was habe ich nie geschrieben, das heißt also, dass sie gelogen hat, aber jetzt wissen wir, dass es nicht Cleo war, die log, sondern jemand anders.«
    »Ja«, sagte Savich. »Wir glauben auch, dass das möglich sein könnte, Senator.«
    Senator Rothman wirkte auf einmal geradezu erbärmlich eifrig. »Wirklich? Und was genau glauben Sie, Agent?«
    »Wir müssen mit Ihnen und Ihrer Schwester reden, Albia Rothman, Sir«, sagte Sherlock. »Könnten wir uns vielleicht irgendwo treffen?«
    »Albia würde dich sicher sehr gerne Wiedersehen, Nick. Kommen Sie doch einfach alle heute Abend zum Abendessen zu mir nach Hause.«
    »Ja, danke«, sagte Nick. »Das ist sehr nett, John.«
    »Aber was soll das mit Albia? Sie glauben doch nicht, dass sie etwas damit zu tun hat? Sie glauben doch nicht, dass sie Nicola diesen Brief geschickt und das mit dem Tagebuch erfunden hat?« Sein Gesicht lief rot an. »Das ist Unsinn, absoluter Blödsinn.«
    »Um welche Zeit?«, fragte Nick.
    Sie saßen alle an dem wunderschönen Esstisch, der für sechs Personen gedeckt war. Senator Rothman saß am Kopfende des Tisches, Albia am Fußende.
    Dane hielt sie für eine wunderschöne Frau, ebenso charmant wie ihr Bruder,

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