Denen man nicht vergibt
Fitnessstudio gehen, was meint ihr?«
Sherlock sagte: »Das läuft immer so, wisst ihr. Dillon schindet sich im Fitnessstudio, bis er umkippt, dann grinst er mich an und sagt, jetzt wäre ihm alles klar.«
Dane sagte: »Du meinst also, es ist schlicht Schweiß und harte Arbeit, womit du deine Fälle löst? Nicht Zucker?«
»Nein, kein Zucker, Schweiß und Schufterei«, sagte Savich. »Ich rufe noch rasch Jimmy Maitland an und sage ihm, was wir Vorhaben. Vielleicht will er ja den hiesigen Police
Commissioner hinzuziehen. Sherlock, ruf doch bitte mal in Senator Rothmans Büro an und frage, ob er heute da ist. Ich würde liebend gerne genauso bei ihm hineinplatzen, wie wir’s bei Wolfinger gemacht haben.«
Nick lehnte sich zurück, die Arme verschränkt. Sie blickte von einem zum anderen und meinte bewundernd: »Also ihr drei seid einfach unglaublich.«
Schließlich gingen sie doch alle ins Fitnessstudio um die Ecke, da Senator Rothman noch in Washington war und erst am Spätnachmittag wieder in seinem Büro erwartet wurde.
Kurz darauf im Fitnessstudio konnten sie auf dem großen Fernseher, der von der Decke hing, Vizedirektor Jimmy Maitland bei einer Presseerklärung sehen, flankiert vom FBI Los Angeles und der Polizei von Los Angeles.
Savich sagte: »Ich bat Mr. Maitland, uns aus der Sache rauszuhalten. So was kann er wie kein anderer.«
Sie sahen, wie sich die Presse schubsend und laute Fragen brüllend vor dem Podium drängelte. Mindestens sechs Reporter wollten wissen, wo Dane, Sherlock und Savich waren. Einer fragte sogar nach der Obdachlosen - der angeblichen Augenzeugin -, die dennoch Linus Wolfinger nicht identifiziert hatte.
Nick buhte.
Jimmy Maitland sagte, die Hände bedauernd gespreizt: »Tut mir Leid, Leute, aber die betreffenden Spezialagenten arbeiten bereits wieder an einem anderen Fall. Was die obdachlose Lady betrifft, sie hat uns sehr geholfen. Sie hat ihren Hals für uns hingehalten. Nächste Frage.«
Delion war zur Pressekonferenz extra noch einmal nach Los Angeles gekommen, nachdem er gerade einen Riesenpresserummel im Rathaus von San Francisco hinter sich gebracht hatte. Delion und Flynn standen nun grinsend nebeneinander. Flynns Hand wippte auf und ab, als würde er einen
Basketball dribbeln. Beide erläuterten freimütig die Fakten. Alle Fragen nach Captain DeLoach wurden an den Staatsanwalt verwiesen.
Ein Sprecher der Premier Studios erklärte, dass der Studiobesitzer, Miles Burdock, die Nachricht schockiert und mit großem Bedauern aufgenommen hätte. Er teilte mit, dass die Serie The Consultant - Der Berater nun doch weitergeführt werde, da man die Schauspieler nicht für etwas bestrafen wolle, wofür sie überhaupt nichts konnten.
Was er nicht erwähnte, war, dass nun wahrscheinlich jeder die Sendung würde sehen wollen und dass man mit ziemlicher Sicherheit traumhafte Einschaltquoten erzielen würde. Auch sagte er nicht, dass das Studio die zusätzlichen Einnahmen brauchte, um der Flut von Rechtsklagen Herr zu werden, die nun, da der eigene Studioleiter die Scripts der Sendung zum Vorbild genommen hatte, um Morde zu begehen, auf sie zukamen.
Belinda Gates und Joe Kleypas standen, offensichtlich glänzender Laune, hinter dem Sprecher. Der Sprecher verkündete zum Schluss noch, dass Frank Pauley nun den Posten des Studioleiters übernehmen würde.
Die vier im Studio gratulierten einander, als die Pressekonferenz vorbei war. »Belinda war die Einzige, die uns geholfen hat«, sagte Sherlock, »und selbst sie hat uns am Ende verraten.«
Savich sagte zu seiner Frau: »Apropos Belinda. Wir haben immer noch keine Lockenwickler gekauft«, und küsste sie.
»Ich kaufe morgen welche«, versprach Sherlock.
36
Eine Stunde später erreichten die vier Senator Rothmans Büro in der Briarly Avenue in Downtown Chicago, das von der Presse belagert wurde. »Also die arme Seele, die da heute rein muss, tut mir Leid«, sagte Nick und führte sie auf die Rückseite des Gebäudes zum Hintereingang. »Anscheinend haben die Pressefritzen diesen Eingang noch nicht ausfindig gemacht.«
Savich sagte: »Wird sicher nicht mehr lange dauern. Ich habe Sicherheitsleute in der Lobby gesehen. Wenigstens werden die die Aasgeier fern halten.« Die Sekretärin, Mrs. Mazer, sprang auf, als sie Nick sah, und rief: »Mein Gott, da sind Sie ja wieder! Oh, Dr. Campion, der Senator wird so froh sein, Sie zu sehen! Er hat zwar nichts gesagt, aber ich weiß, dass er sich schreckliche Sorgen um Sie gemacht hat,
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