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Denk doch, was du willst

Denk doch, was du willst

Titel: Denk doch, was du willst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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in die Kiste. Glücklicherweise befand sich auch hier eine Glasscheibe, und es passierte niemandem etwas. Neben den hypnotisierten Versuchspersonen gab es auch noch zweiundvierzig nicht hypnotisierte einer Kontrollgruppe. Von ihnen befolgte keine einzige den Befehl. Die meisten näherten sich noch nicht mal der Kiste.
    Anhand dieser Studie konnte gezeigt werden, dass dieweitverbreitete Meinung, dass eine hypnotisierte Person nichts tut, was ihre moralischen Grundsätze verletzt, nicht aufrechtzuerhalten ist. Die ursprüngliche Studie wurde bereits in den dreißiger Jahren durchgeführt, trotzdem hält sich der Irrglaube hartnäckig. In den vierziger Jahren wurde in Louisiana dann das oben beschriebene Experiment mit der Säure durchgeführt. Ohne Sicherheitsglas dumm gelaufen für Harcourt Stebbins. Aber auch danach schien es noch nicht Beweis genug zu sein, um die Menschen vom Gegenteil zu überzeugen.
    Im Zuge dieser Studien wurde weiter mit Schlangen experimentiert. Ein Medium fiel sofort in Ohnmacht, nachdem es gebissen worden war. Dabei handelte es sich bei den Tieren um nicht giftige Diamant-Wassernattern. Bei diesem Versuch hatten sieben von acht Personen unter Hypnose die Befehle ausgeführt. Das heißt zum Mitschreiben: In «unmoralischen» Händen kann Hypnose also sehr wohl ein sehr gefährliches Instrument zur Aufhebung des freien Willens werden.

Die vier Realitäten
    Die wahre Entdeckungsreise bestehe nicht darin, neue Landschaften zu erforschen, sondern sie mit neuen Augen zu sehen, das erkennt Marcel Proust sehr richtig. Und so macht der Psychologe Serge King in einem seiner Seminare den Vorschlag, einfach anzunehmen, es gebe nicht nur eine Realität, sondern gleich vier davon. In Wirklichkeit existieren natürlich so zahlreiche Auffassungen von Realität, wie es Menschen gibt. Mir geht es hier aber nur darum zu zeigen, dass man mehrere Blickwinkel einnehmen kann. Schon die Einteilung in vier Arten, die Welt zu betrachten, hat den großen Vorteil, dass man stets die Möglichkeit, die Perspektive zu wechseln, vor Augen hat, falls man auf seiner Ebene gerade nicht weiterkommt. Es geht mir allerdings nicht darum, die jeweiligen Blickwinkel zu bewerten, sie sind alle gleich gut respektive schlecht. Die vier Realitäten sind:
     
objektive Realität,
subjektive Realität,
symbolische Realität,
holistische Realität.
    Objektiv und wirklich
    Diese Sichtweise ist unserem westlichen Denken am nächsten. Das Charakteristische: Man betrachtet die Dinge getrennt voneinander. Sprich: Ich bin ich, und du bist du.Meins ist meins, und deins ist deins. Sie ist in sehr vielen Lebensbereichen auch überaus sinnvoll und angebracht. Auf diese Weise können die Dinge nämlich in Gruppen unterteilt werden. Ich denke, der Großteil der Wissenschaftler betrachtet genau aus diesem Grund die Welt aus dieser Sicht. Hat man die wissenschaftlichen Denkprinzipen im Auge, führt die objektivierte Weltsicht sicherlich auch zum «richtigen» Erkenntnisweg. Zwischen verschiedenen Aspekten zu unterscheiden und die Aufmerksamkeit auf die Unterschiede zu lenken, das kann in vielen Fällen dem Wissen dienlich sein.
    Ein Beispiel: Wenn Ihre Mannschaft bei einem Wettbewerb gewonnen hat, ist es für Sie schön, irgendwie zur Gruppe der Sieger zu gehören und gemeinsam mit den Champions zu feiern. Oder: Ich bin sehr dankbar, wenn mein Apotheker mir genau die Medizin gibt, die für mich in dem Moment die richtige ist, also wenn er unterscheidet zwischen dieser einen und all den anderen, die er noch so im Laden hat. Zu viel auf Differenzen zu achten kann aber auch destruktiv sein. Wer beispielsweise zu sehr die Unterschiede zwischen Menschen im Fokus hat, wird bald verstärkt eine Tendenz zu Angst oder Fremdenfeindlichkeit aufweisen. Es kommt – wie immer – auf den richtigen Moment und die optimale Dosis an.
    Die subjektive Wirklichkeit
    Mit der sieht die Welt schon ein wenig anders aus. Es kann sein, dass Sie einen Menschen sehr mögen, den einige Ihrer Bekannten allerdings nicht leiden können. Auf der Ebene der subjektiven Realität haben Sie ihn einfach gern. Ich hoffesomit, es bleibt mir erspart, dass meine Tochter mit der Wahl ihres ersten Freunds eine andere subjektive Realität hat als meine Frau und ich! Das heißt: Alles, was Sie subjektiv empfinden, gehört in diesen Bereich. Millionen Menschen sehen sich mit Vergnügen «Musikantenstadl» an und hören Schlagermusik. Nach der subjektiven Realität dieser Gruppe ist diese Art der

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