Denk doch, was du willst
Duftspur
Jetzt brauchen Sie einen Mitspieler. Legen Sie die fünf Spielkarten in einer Reihe vor ihm aus. Die Bildseiten der Karten sollen dabei zum Tisch zeigen, die Rückseiten nach oben. Ihr Mitspieler sieht also nur die Rückseiten der Karten.
Bitten Sie Ihren Mitspieler jetzt, die Augen zu schließenund ruhig zu atmen. Erzählen Sie ihm langsam, dass seine anderen Sinne nun besonders geschärft seien, da er seine Augen geschlossen halte und sich ganz auf das Experiment konzentrieren könne. Um Ihre Chancen auf Erfolg zu erhöhen, müssen Sie nun seine Aufmerksamkeit auf den Geruchssinn lenken, ohne es explizit anzusprechen. Sie können das ganz einfach erreichen, indem Sie ihn bitten, sich auf seine Atmung zu konzentrieren.
Lassen Sie Ihren Mitspieler tief und ruhig atmen. Während des Einatmens soll er sich bei diesem Experiment auf seinen Bauch konzentrieren. Falls Sie den Eindruck haben, dass Ihr Mitspieler entspannt ist und regelmäßig Luft holt, können Sie weitermachen. Erzählen Sie ihm, dass er seine Augen geschlossen lassen solle, während Sie den anderen Anwesenden erklären, was gleich geschehen werde. Drehen Sie alle Karten auf dem Tisch um und beweisen Sie so, dass alle unterschiedlich sind.
Drehen Sie alle Karten bis auf das Pik-Ass erneut um. Nehmen Sie die besagte Karte in die Hand und halten Sie sie vor die Stirn Ihres Mitspielers. Sagen Sie ihm dabei, dass Sie nun fest an die Karte dächten. Das tun Sie auch! Wichtig ist aber, dass Sie die Karte so vor seine Stirn halten, dass er den Duft unbewusst wahrnimmt. Um ihn dazu zu bringen, sagen Sie ihm unterstützend, dass er sich auf alle Sinne konzentrieren solle, während Sie die Karte vor seine Stirn halten. Er möge auf alles achten, was er hört und fühlt – auch auf seine flache und regelmäßige Atmung! Er solle sich allen Eindrücken öffnen und ganz einfach erspüren, wie die Karte sich anfühlt.
Jetzt legen Sie die Karte zurück an ihren Platz. Auf dem Tisch liegt also jetzt eine Reihe von Spielkarten, die alle mit der Rückseite nach oben zeigen.
Nun soll Ihr Mitspieler seine Augen wieder öffnen. Zeigen Sie ihm die fünf Karten auf dem Tisch und erklären Sie ihm, dass er nun eine Karte nach der anderen in die Hand nehmen und an seine Stirn halten soll. Wenn er möchte, könne er dabei seine Augen wieder schließen. Raten Sie ihm, dass er nichts sagen und sich auch nicht auf eine Karte festlegen solle, bis er alle Karten an seine Stirn gehalten habe.
Wenn er damit fertig ist, soll er intuitiv auf die Karte zeigen, die seiner Meinung nach zuvor an seine Stirn gehalten worden ist. Seine Entscheidung muss wirklich ganz ohne Nachdenken gefällt werden!
Sie werden über Ihre eigene Fähigkeit zu zaubern überrascht sein. Die Nummer funktioniert erstaunlich oft. Da der Duft nur sehr subtil wahrgenommen wird, weiß Ihr Mitspieler selbst nicht, warum er die richtige Karte ausgesucht hat. Übrigens erhöhen Sie Ihre Chancen weiter, wenn Sie die parfümierte Karte an die zweite Position von rechts legen. Umgekehrt: Falls Ihr Mitspieler Linkshänder ist, legen Sie die Karte an die zweite Stelle von links.
Instrumentarium der Beeinflussung
Neben Hypnose und Suggestion gibt es natürlich zahlreiche weitere Methoden der Beeinflussung. In der Regel funktionieren die auch ohne eine Trance-Induktion. Für mich zählt der Psychologe Robert B. Cialdini – der heißt wirklich so, das ist kein Künstlername – zu einem der besten Forscher auf diesem Gebiet. Sein Buch «Die Psychologie des Überzeugens» ist meines Erachtens bahnbrechend. Hier beschäftigt sich Robert B. Cialdini ausschließlich mit den Faktoren, die dazu führen, dass eine Person etwas tut, was eine andere möchte. Er untersucht, welche Techniken es gibt, einem anderen Menschen etwas zu suggerieren und ihn willfährig zu machen.
Nach all seinen Untersuchungen kommt er letztlich zu dem Schluss, dass es Tausende von Techniken gibt – von denen ich Ihnen hier viele vorstellen werde –, die sich aber fast alle in sechs Kategorien einordnen lassen. Jede dieser sechs beinhaltet ein psychologisches Prinzip, das wiederum einen entscheidenden Einfluss auf unser Verhalten hat. Diese sind:
Reziprozität,
Konsistenz,
soziale Bewährtheit,
Sympathie,
Autorität und
Knappheit.
Ich möchte mich mit diesem Buch und dem, was ich hier schreibe, auf gar keinen Fall auf die dunkle Seite der Macht begeben. So beschreibe ich diese Methoden nicht deshalb, damit Sie sie anwenden
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