Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben
nicht mehr hochkommt. Wie einst Jean Paul mit seiner »Lebensselbstbeschreibung«, die nämlich immer sehr lahmte und schlußendlich schmählich scheiterte; ehe bald darauf auch ihr vorgesehener Autor restlos zuschanden ging.
»Jeden Tag schreibt irgendein Schwachkopf die Biografie irgendeines Schwachkopfs. Das ist jetzt Mode« (Agatha Christie, Der ballspielende Hund). Besser schon, es unverdrossen ohne Säumen selber zu machen. Auch wenn das nun gleichfalls keine Mode werden soll. Wenigstens nicht innerhalb der Riege der minderen Köpfe.
Liber scriptus proferetur – und treu darin ist eingetragen jede Schändlichkeit und jedwede Schuld aus Erdentagen? Nein, das nicht. Nur bei den, im Gegenteil, Verdiensten, da habe ich hoffentlich nichts vergessen.
Schön, ja erhebend aber, daß, wie ich gerade noch und kurz nach Redaktionsschluß ersehe, gleichfalls die unverzichtbare Helmina von Chézy, geborene v. Klencke, nicht verfehlte, ein Buch zu verantworten, welches sich »Unvergessene Denkwürdigkeiten aus dem Leben der Helmina von Chézy. Von ihr selbst erzählt« (2 Bände Leipzig 1858) nannte; kein Wunder, nachdem sie vorher mehrfach energisch und denkwürdigst in die deutsche Geistesgeschichte eingegriffen und sich derart berühmt gemacht und ihre Spuren hinterlassen hatte: Mit dem Text des Mittelteils des Schubert-Lieds »Der Hirt auf dem Felsen«; mit dem gescheiterten Schauspiel »Rosamunde, Fürstin von Zypern«, zu dem ebenfalls Schubert wenn auch vergeblich die Schauspielmusik beigetragen hatte; mit dem noch grauenreicher danebengegangenen Libretto von C.M. v. Webers deshalb bis heute schmählich erfolgloser wiewohl genialer »Euryanthe«-Oper. Ohne Erfolg versuchte Helmina von Chézy dann auch den erwähnten Jean Paul zur Ehe zu gewinnen, nachdem ihr schon als 16jährige eine Ehe mit dem Grafen Hastfer mit 17 wieder zerspellt war, und sie aber schon mit 14 den Vorsatz gehabt hatte, einen Roman in jeanpaulischer Manier zu schreiben; der freilich das Scheitern auch nicht verfehlte, ja das Kainsmal notwendigen Scheiterns erkennbar von Anbeginn an schon in sich trug.
So viel noch dazu. Sie scheiterte, und sei es genial, halt dauernd. Das freilich kann mir – kann uns – kein Vorbild sein. Das denn dann doch – kaum.
Nachschrift 2012:
Wegen gewisser lektoratlicher Mißhelligkeiten samt der Kalamität eines Verlagswechsels erscheint dies Buch erst mit einem Jahr Verspätung. Unverändert. Zu schließen ist daraus u.U., daß 2012, ein ganzes Jahr lang, mit dem Autor nichts mehr los war.
Bildteil
Baby mit kompletter Familie (1942)
Baby mit Tier, einem späteren Titelbild (1941)
Der Pianist und der Jung-Wagnerianer (1957)
Der Schulfreund und Berater Hermann Sittner (1959)
Ein Verlagswerbefoto, aufgenommen in der Wohnung von Robert Gernhardt, das zu nachfolgender Ehe führt (1979)
Die Folgen des Werbefotos: Regina Henscheid, vormals Angenend (1981)
© Horst Hanske
Der Autor in seiner Heimatstadt Amberg (1986)
Mit Romanfigur »Hans Duschke« alias »Ferenc Knitter« (1987)
Mit Lektor-Berater Bernd Eilert und Verleger Gerd Haffmans (1983)
Mit Verleger Michel Gölling (»Hersbrucker Werkstätte«) (1990)
© Isolde Ohlbaum
Besinnlich am Heimatfluß (1983)
Mit Ehefrau und »Kerzenhändler Lattern« (1983)
Mit Sopranistin Rita Streich (1969)
Mit Lieblingstenor Carlo Bergonzi (1977)
Mit Wagner-Sängerin Waltraud Meier (1997)
Interview samt Streit mit Herbert Wehner (1969)
Auf Wolgafahrt mit Egon Bahr (2004)
Maria Schnee-Kirche mit ihrem Ausdeuter (1988)
© Inge Werth
Mit Freund und Berater Robert Gernhardt (1978)
Mit F.W. Bernstein beim gemeinsamen Goetheforschen (1982)
Mit Gerhard Polt (mehrfach gemeinsam seit 2005)
Die momentan waltende Hauskatze Ramon-Mohrle (2006 ff.)
Mit Sportfreund Theo Wißmüller und Ehefrau der Zukunft entgegen (2006)
Bildnachweise
Baby mit kompletter Familie (1942)
Foto: Eckhard Henscheid privat
Baby mit Tier, einem späteren Titelbild (1941)
Foto: Eckhard Henscheid privat
Der Pianist und der Jung-Wagnerianer (1957)
Foto: Eckhard Henscheid privat
Der Schulfreund und Berater Hermann Sittner (1959)
Foto: Eckhard Henscheid privat
Ein Verlagswerbefoto, aufgenommen in der Wohnung von Robert Gernhardt, das zu nachfolgender Ehe führt (1979)
Foto: Eckhard Henscheid privat
Die Folgen des Werbefotos: Regina Henscheid, vormals Angenend (1981)
Foto: Eckhard Henscheid privat
Der Autor in seiner Heimatstadt Amberg (1986)
Foto: © Horst Hanske
Mit Romanfigur
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