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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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Wald.
    Er hätte heute mit Rebecka und den Hunden in den Wald gehen sollen. Einer der letzten Tage im Jahr für einen Waldspaziergang. Bald würde der Schnee kommen.
    Sie waren dennoch erleichtert gewesen, als der Junge nicht erstochen im Bett lag. Auf dem Fußboden fanden sie einen Pullover. Einen verwaschenen schwarzen mit Aufdruck. Den hatte er vermutlich am Vortag getragen.
    Krister ließ Tintin lange am Pullover schnuppern, dann erteilte er ihr das Kommando: Such. Sie fingen mit einem Kreis um das Haus an. Straffe Leine. Auf der Rückseite zog sie ihn über das Grundstück weiter. Die Nase in dem hohen, saftlosen Herbstgras. Sie jagte zwischen den blutroten Vogelbeeren durch und hinaus in den Wald, hinab in den Straßengraben, wieder hoch auf den Weg, vorbei an einer alten, im Moor eingesunkenen Badewanne. Sie kamen an einem mit einer grünen Plane bedeckten Bretterstapel vorbei.
    Dann hob Tintin die Nase. Die Fährte in der Luft war ganz frisch. Sie mussten jetzt in der Nähe sein. Die Spur zog ihn zwischen die Kiefern, über einen schmalen Pfad. Jetzt waren sie vom Haus her nicht mehr zu sehen.
    Und da. Ein kleines Stück weiter stand ein Spielhäuschen.
    Falls man es so nennen konnte. Das windschiefe Bauwerk war aus Spanplatten errichtet, mit falunroter Farbe gestrichen und mit Teerpappe gedeckt. Das Fenster war längst schon zerbrochen und mit durchsichtiger Abdeckplane bespannt.
    Krister zögerte etwas. Tintin zog winselnd an der Leine.
    Krister hatte schon früher tote Kinder gefunden. Er dachte an eine Zwölfjährige, die Selbstmord begangen hatte. Das war in der Nähe von Kalix gewesen. Er kniff die Augen zusammen, um ihr Bild zu verscheuchen. Sie hatte unter einem Baum gesessen. Sie schien zu schlafen, ihr Kopf war nicht zur Seite weggekippt.
    Tintin hatte sie nach dreistündiger Suche gefunden. Und da Tintin Hundekekse nicht mochte und überhaupt nicht sonderlich verfressen war, belohnte er sie wie immer, wenn sie eine Aufgabe zu seiner Zufriedenheit bewältigt hatte. Er spielte mit ihr. Eine schönere Belohnung konnte sie gar nicht bekommen. Und es war wichtig, dass sie es als lustvoll erlebte, wenn ihre Suche von Erfolg gekrönt war.
    Das tote Mädchen hatte unter dem Baum gesessen, während Krister gleich daneben mit Tintin herumgetobt und gerufen hatte: »Braves Mädchen! Gleich hab ich dich, mein braves Mädchen!«
    In dem Moment waren zwei Kollegen gekommen. Sie hatten das tote Mädchen angesehen. Dann hatten sie Krister gemustert, als ob sie an seinem Verstand zweifelten. Krister hatte Tintin an die Leine genommen und war schweigend weggegangen. Hatte gar nicht erst versucht, die Sache zu erklären. Warum auch? Sie hätten es ja doch nicht verstanden. Aber sicher wurde in Kalix noch immer über ihn geredet.
    Der Junge lag in der Hütte. Da war Krister sich fast sicher. Tintin fiepte, zerrte an der Leine und wollte hin. Krister brauchte nicht lange nachzudenken. Er musste nachsehen.
    Auf dem Boden lag eine alte geblümte Matratze. Auf einem wackligen Tisch stand eine Menge leerer Dosen. Ein oder mehrere Herumtreiber hatten hier Bier getrunken. Aber jetzt lag eine kleine Gestalt auf der Matratze, unter einem fusseligen und ziemlich schmutzigen Synthetiklaken und mehreren Wolldecken.
    »Braaaves Mädel«, lobte Krister Tintin.
    Tintin stolzierte auf und ab und hätte vor Stolz platzen mögen.
    Krister hob die Decken und das Laken an. Legte vorsichtig die Hand an den Hals des Jungen. Die Haut war warm. Krister fühlte den Puls. Sah das weiße T-Shirt und die nackten Füße an. Kein Blut. Der Junge wirkte unversehrt.
    Vor Erleichterung fing Krister an zu zittern, wie vor Kälte. Der Junge lebte noch.
    Und schlug im selben Moment die Augen auf. Er starrte Krister an. Seine Augen wurden groß vor Angst.
    Dann stieß er einen gellenden Schrei aus.

S IVVING DREHTE NOCH eine Runde um den Wagen, zog sein kraftloses Bein nach.
    Gleich fällt er um, dachte Rebecka. Und ich werde es nie im Leben schaffen, ihn auf die Beine zu stellen.
    »Willst du dich nicht setzen?«, bat sie.
    »Man merkt, dass sie schon länger keinen Mann mehr im Haus hatte«, sagte Sivving, der sie offenbar nicht gehört hatte. »Sieh dir nur den Zaun an. Im nächsten Winter bricht der unter dem Schnee zusammen. Wie es bei ihm wohl läuft?«
    Er zeigte in die Richtung, in der Krister verschwunden war.
    Rebecka sah den baufälligen Zaun an. Die Pfosten waren verfault. Sie sagte nichts darüber, dass ihr Zaun gerade stand, obwohl auch in

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