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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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und Pereira in der Falle saß. Jennifer Stallard, das Gesicht so blass wie das ihrer Tochter, legte schützend die Arme um Lisa.
    »Ich habe ihn nicht umgebracht!«, kreischte Lisa mit eigenartig schriller Stimme. »Ich habe ihn nicht umgebracht!«
    »Es ist alles gut, Liebes«, sagte Jennifer. »Es ist alles gut. Hab keine Angst. Sergeant Pereira, das alles muss ein Irrtum sein. Meine Tochter …«
    Ein Quietschen von Gummi brachte uns dazu, die Köpfe zu heben. Paul Stallard versuchte seinen Rollstuhl durch die Tür am anderen Ende des Hausflurs zu steuern. Die Tür war breit genug, doch er war erregt, und in seiner Hast stellte er sich ungeschickt an. Der Rollstuhl kollidierte auf einer Seite mit dem Türrahmen, und er musste zurücksetzen und einen erneuten Anlauf nehmen. Diesmal prallte er auf der anderen Seite gegen den Rahmen. Er wurde immer ungeduldiger und frustrierter.
    »Was ist los?«, rief er über das Schrammen und Poltern hinweg. »Was ist denn los? Was soll dieser ganze verdammte Lärm? Wer sind diese Leute? Jennifer! Komm her und hilf mir mit dem verdammten Rollstuhl!«
    Lisa streckte die Hände aus, als wollte sie ihn daran hindern, näher zu kommen. »Nicht, Dad«, flüsterte sie. »Nein, bitte nicht … komm nicht raus. Ich möchte nicht, dass du das alles mit anhören musst.«

KAPITEL 12
    »Nun, Fran«, sagte Hayley Pereira. »Sie waren nicht gerade hilfreich, oder wie sehen Sie das?«
    Warum muss die Polizei immer so sarkastisch sein? Sie führen ein frustriertes Leben, wenn Sie mich fragen, und das sucht sich irgendwo ein Ventil. Polizisten zeigen selten Dankbarkeit, so viel steht jedenfalls fest. Ich hatte den ganzen Fall für sie gelöst und war bereit, ihr alles zu erzählen, und doch saß ich hier und wurde mangelnder Zusammenarbeit beschuldigt.
    Pereira trug ihre pfauenblaue Baumwollbluse, dazu eine Jacke und Hosen. Ich fragte mich, wer ihre Wäsche machte. Jedes Mal, wenn ich sie sah, wirkte sie, wie frisch aus dem Ei gepellt.
    Ich auf der anderen Seite sah erhitzt aus und zerzaust nach meinem Gezänk mit Lisa auf dem Fußboden von Neds Wohnung. Meine Jeans mussten dringend gewaschen werden, und mein T-Shirt war zerrissen, wo Lisa mich gepackt hatte. Es gab keinen Spiegel im Zimmer, doch ich hatte das Gefühl, dass mein rechtes Auge allmählich zuschwoll. Ich fühlte mich kurzatmig, und wenn ich das linke Auge schloss, war meine Sicht auf dem rechten nicht so gut wie gewöhnlich. Mein Handgelenk brannte wie Feuer, und ich hoffte, dass es nicht gebrochen war.
    Unsere Fahrt von der Haustür der Stallards zum Polizeirevier war höchst interessant verlaufen. Als Lisa klar geworden war, dass Pereira beabsichtigte, sie mitzunehmen, hatte sie versucht, Fersengeld zu geben. Ich stand noch immer in der Tür, und sie krachte in mich. Ich packte sie, und Pereira bekam sie ebenfalls zu fassen. Ned wollte ihr zu Hilfe eilen, und Ganesh wollte mir zu Hilfe eilen, obwohl ich glaube, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, was er tun sollte.
    Es war ein richtiges Handgemenge. Pereira musste Verstärkung anfordern, und wir wurden alle hinten in einen Mannschaftstransporter verfrachtet und durch die Stadt gefahren. Auf der Wache wurden wir getrennt. Nach einer unendlich langen Wartezeit, in der man mir nicht einmal eine Tasse Tee anbot, kam Pereira mich holen und führte mich in das Vernehmungszimmer.
    Es war das übliche winzige Zimmer, wie es mir von den verschiedenen Londoner Polizeiwachen vertraut war. Die Farbe an den Wänden war zerkratzt und ein neuer Anstrich dringend vonnöten. Die Wände waren unterteilt in eine flaschengrüne untere Hälfte und eine, wie es schien, früher einmal cremefarbene obere. Das Flaschengrün war nachgedunkelt, bis es beinahe schwarz aussah, und das einstige Cremeweiß war braun. Die Luft roch stark nach kaltem Zigarettenrauch, und ich glaubte zu riechen, dass sich jemand in jüngster Zeit hier erbrochen hatte.
    Pereira saß mir gegenüber an einem Tisch und erweckte den Eindruck, sich ganz zu Hause zu fühlen, auch wenn ihr Äußeres in krassem Kontrast zur Umgebung stand. Andererseits war sie gewissermaßen hier zu Hause, oder zumindest arbeitete sie Tag für Tag hier. Auf dem Tisch zwischen uns lagen ein Aktenhefter und Lisas Pass, den ich Pereira ausgehändigt hatte. Jetzt tippte sie auf das Dokument.
    »Sie haben behauptet, Miss Stallard würde beabsichtigen, das Land zu verlassen, um nicht im Zusammenhang mit dem Tod von Ivo Simic von der Polizei vernommen zu

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