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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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er neuen Dingen gegenüber eingestellt ist – mit Ausnahme dieser bescheuerten gelben Plastik-Rakete. Er brummt ständig, wie viel das alles kostet, aber es ist schließlich mein Geld, oder?«
    »Sicher, auf jeden Fall!«, stimmte ich ihm zu. »Danke, Ganesh, genau das, was ich brauche.« Ich steckte das Handy ein.
    Er wirkte erfreut. Ich verstand, warum er es gekauft hatte. Ganesh hatte das Gefühl, den Kontakt mit der modernen Welt zu verlieren, weil er hier bei Hari wohnte und tagaus, tagein in seinem Laden arbeitete. Was die Dinge noch verschlimmerte war die Tatsache, dass sein Schwager Jay Steuerberater war und ein sehr erfolgreicher obendrein. Die Lösung für Ganeshs Problem bestand darin, wie ich nicht müde wurde ihm zu sagen, Onkel Haris Laden hinter sich zu lassen und ein eigenes Leben anzufangen. Seine Antwort war stets die gleiche – ich würde das nicht verstehen, sagte er. (Wenn er nicht fragte, wie es denn nun mit der chemischen Reinigung stünde?) Die Wahrheit ist, es fällt einem leichter, die Probleme anderer zu lösen als die eigenen. Ganesh kennt die Antwort auf meine Probleme und ich die Antwort auf seine. Ich höre nicht auf ihn, und er hört nicht auf mich. Doch wir reden über die Dinge, und das ist es, was zählt.
    Unter unseren Füßen erzitterte der Boden ein weiteres Mal, als Hari die Ladendecke erneut mit dem Besenstiel traktierte. Der erfreute Ausdruck auf Ganeshs Gesicht war schlagartig wie weggeblasen. »Hör dir das an!«, murmelte er. »Niemand weiß, was ich hier jeden Tag durchmache!« Er griff erneut in den Schreibtisch und nahm eine Rolle Tesafilm hervor, die er mir reichte. »Bedien dich.« Damit stampfte er nach draußen.
    Ich reparierte den Stadtplan, so gut es ging, dann lief ich in die Miniküche und spülte die Becher. Auf dem Weg nach draußen und durch den Laden fing Ganesh mich ab. »Wann fährst du?«
    »Jetzt gleich, schätze ich. Mickey hat mir Geld gegeben, um einen Fahrschein für den Zug zu kaufen. Ich kann es mir nicht leisten, Zeit zu verschwenden. Ich will Bonnie zurück, bevor Ivo sie in die Finger kriegt.«
    »Warte bis heute Abend«, flehte er. »Dann kann ich mitfahren und mich wenigstens überzeugen, dass das Hotel in Ordnung ist.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich komme zurecht, ehrlich. Ich gehe gleich zu der angegebenen Adresse, lungere ein wenig herum und versuche, sie zu finden, und wenn sie auftaucht, übergebe ich ihr Mickeys Nachricht. Wenn sie nicht nach London zurückwill, versuche ich, sie zu überreden, ihn wenigstens anzurufen. Anschließend komme ich zurück und versuche, Mickey dazu zu bringen, mir Bonnie zurückzugeben. Meine größte Sorge ist, dass Lisa nicht bei ihren Eltern zu Hause ist. Was soll ich in diesem Fall tun? Ich kann nicht mit völlig leeren Händen zu Mickey zurückkehren.«
    Hari kam hinter einem Ständer mit Postkarten zum Vorschein. »Oxford!«, schnalzte er. » Verträumte Türme , wie? Du wirst meinen ausgezeichneten Stadtplan nicht verlieren, Fran?«
    »Ich passe drauf auf, versprochen.«
    »Ich habe immer gedacht«, fuhr Hari fort, »dass diese flachen Boote sehr unsicher aussehen. Stechkähne werden sie genannt. Steig nie in so ein Ding, Fran, hörst du? Du könntest herausfallen.« Das war schon mehr der alte Hari, den ich kannte, der immer und alles nur pessimistisch sah. Es entsprach viel mehr seiner Natur als eine plötzliche Faszination für Plastik-Raketen.
    »Auch das verspreche ich, Hari«, sagte ich zu ihm. »Ich steige in keine Stechkähne.«
    »Das ist noch die geringste meiner Sorgen«, brummte Ganesh. »Lass mir wenigstens die Adresse von diesem Hotel garni da.«
    Ich kritzelte die Adresse für ihn auf ein Blatt und stopfte ihm das Blatt in die Tasche. Er ging mit mir zusammen aus dem Laden auf die Straße und blieb finster auf der sonnigen Schwelle stehen, um die Weltraum-Rakete zu mustern, die in einsamer Pracht auf Kundschaft wartete. Ich ließ ihn allein mit der Maschine und fragte mich, wie lange sie noch den Bürgersteig dominieren würde, bevor Hari einsah, dass sie kein Geld einbrachte oder Ganesh durchdrehte und darauf bestand, dass sie weggeschafft wurde. Verstehen Sie jetzt, warum ich nicht ins Geschäftsleben einsteigen möchte? Man verbringt sein Leben damit, sich über Dinge wie ein fliegendes Eis am Stiel aufzuregen.
    Wieder zu Hause erschien mir die Wohnung furchtbar leer ohne Bonnie, die mich beim Eintreten immer freudig an der Tür begrüßte. In der Küche stand ihre braune

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