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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Allmählich fing ich an, misstrauisch zu werden. »Ich hab Ihnen doch schon gesagt, ich warte auf jemanden.«
    »Nein«, entgegnete sie im gleichen freundlichen Tonfall wie zuvor. »Ich glaube Ihnen nicht, dass Sie auf jemanden warten.«
    Ich bückte mich, sodass ich ihr aus nächster Nähe in die Augen starren konnte. »Warum zeigen Sie mir nicht einfach Ihren Dienstausweis?«, lud ich sie ein.
    Sie schien ein wenig verblüfft, doch sie fing sich rasch wieder. »Also schön.« Sie kramte in der Tasche ihres kirschroten Jacketts und hielt mir ein in Plastik eingeschweißtes Rechteck hin, das ihr Konterfei zeigte und sie als Detective Sergeant Hayley Pereira auswies. Der Fahrer des Taxis hinter uns, der inzwischen mehrfach gehupt hatte, um anzudeuten, dass wir seinen Weg blockierten, scherte in diesem Augenblick zur Seite aus und jagte mit durchgetretenem Gaspedal vorbei.
    »Wie sind Sie darauf gekommen?«, fragte Pereira mit ehrlicher Neugier. Bullen in Zivil mögen es überhaupt nicht gern, so schnell durchschaut zu werden. Sie glauben allen Ernstes, sie würden in der Menge nicht auffallen. Aber das ist nicht so. In keiner Menge, zu der ich je gehört habe jedenfalls.
    »Ich merke, wenn jemand versucht mich anzumachen, ob es nun ein Mann ist oder eine Frau«, entgegnete ich. »Sicher, Sie könnten auch auf der Suche nach Talenten für einen Nuttenring sein, aber ich bin nicht der Typ, den Sie als Nutte requirieren wollten. Oder Sie könnten zu irgendeiner Wohltätigkeitsorganisation gehören. Aber Sie haben nicht diesen frommen Blick. Also sind Sie ein Bulle, ganz einfach, oder?«
    »Klingt in der Tat logisch«, stimmte sie zu und steckte ihren Dienstausweis wieder ein.
    »Verraten Sie mir – habe ich vielleicht eine verblüffende Ähnlichkeit mit jemandem, der steckbrieflich gesucht wird oder so?«, erkundigte ich mich.
    Sie hob die hübsch gezupften Augenbrauen. »Nein, ich denke nicht.«
    »Also, Sergeant«, fuhr ich fort, »bin ich nichts weiter als eine ehrliche Reisende mit einem gültigen Fahrschein, oder? Sie haben keinerlei Grund zu der Annahme, dass ich etwas Ungesetzliches getan haben könnte. Ich habe nicht einmal eine zerknitterte Verpackung fallen lassen oder Kaugummi in den Schlitz am Drehkreuz gedrückt. Ich muss Ihnen meine Personalien nicht nennen. Es geht Sie nichts an, was ich in Oxford mache. Sie haben nicht den geringsten Grund, mich in Ihren Wagen zu zerren.«
    Sie seufzte. »Ich habe nicht vor, Sie in den Wagen zu zerren, glauben Sie mir. Sie müssen nicht einsteigen. Trotzdem würde ich Sie gerne mitnehmen, wohin auch immer Sie möchten.«
    »Wieso?«, fragte ich. Ich war mir sehr wohl bewusst, dass die Bullen einem normalerweise keine Taxidienste anbieten. Sie wollte irgendetwas von mir, so viel stand fest.
    »Weil ich sicher sein möchte, dass Sie heute Nacht nicht in einem Hauseingang schlafen müssen.«
    »Ich schlafe nicht in einem Hauseingang.«
    »Ich möchte aber sicher sein.«
    Ich seufzte. Die Polizei hat so eine Art, einem Angebote zu machen, die man nicht ablehnen kann.
    »Okay«, sagte ich. »Aber das ist das Ende der Geschichte, richtig?«
    »Sicher«, sagte Pereira und griff nach hinten, um die hintere Fahrertür zu öffnen. »Werfen Sie Ihre Tasche hinten rein.«
    Ich stellte meine Tasche auf den Rücksitz und schlug die Tür zu. Dann ging ich um den Wagen herum und stieg vorne auf der Beifahrerseite ein.
    »Wohin?« Der Wagen rollte sanft an.
    Ich nannte ihr die Adresse des Hotel garni, und sie nickte. Ich rechnete nicht damit, dass die Fahrt schweigend verlaufen würde, und ich sollte mich nicht irren.
    »Wie heißen Sie?«, fragte Pereira freundlich.
    »Fran«, antwortete ich.
    Bevor sie nachhaken und nach meinem Familiennamen fragen konnte, beschloss ich, zur Abwechslung selbst ein paar Fragen zu stellen.
    »Warum haben Sie ausgerechnet mich rausgepickt?«
    »Ich habe Sie nicht rausgepickt, Fran«, erwiderte sie vorwurfsvoll. »Es ist genauso, wie ich Ihnen bereits im Zug sagte. Oxford ist eine wirklich hübsche kleine Stadt. Alle denken, es gäbe nur die Universität, aber es gibt noch eine ganze Menge anderer Dinge. Selbst ohne die Studenten haben wir eine große permanente Einwohnerzahl mitsamt all der Probleme, die das mit sich bringt. Wir haben unsere Obdachlosen, unsere Bettler, unsere Wermutbrüder, unsere Junkies …«
    »Danke sehr!«, unterbrach ich sie böse. »Sehe ich vielleicht aus, als würde ich zu einer dieser Kategorien gehören?«
    »Nein,

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